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9 Anzeichen, dass der Nachwuchs aus dem Gröbsten raus ist

Heimlich, still und leise, fast unmerklich, hat sich im letzten halben Jahr unser Familienleben verändert. Neulich fiel es mir dann wie Schuppen von den Augen: Unser Nachwuchs ist aus dem Gröbsten raus! Finally!

Wann genau das geschah, kann ich nicht mehr rekonstruieren. Fest steht nur: Unser Leben ist einfacher. DEUTLICH einfacher! (Wenn auch noch lange nicht einfach… Das wäre mit zwei Wildfängen im Alter von 3 und 5 wohl zuviel verlangt).

In folgenden 9 Lebensbereichen kehrte jedoch wieder eine Art Normalzustand ein, ein Zustand aus der ominösen Zeit vor den Kindern, an die ich mich nur ganz dunkel erinnere.

1. Schlaf

Ich schlafe wieder.
Ganz wichtig! Ich wiederhole: Ich schlafe wieder! Auch wenn die Kinder nachts immer mal noch aufwachen, berührt mich das nicht mehr. Auf kleinen Füßen tapsen sie zu uns ins Elternschlafzimmer und schlüpfen unter die Decke, um sofort darauf mit einem Seufzer der Zufriedenheit weiterzuschlafen. Kein elterliches Aufstehen mehr gefordert, kein Windelnwechseln, keine wahnsinnigen Nachtschreck-Anfälle, keine Flaschennahrung, nicht stillen. Einziger Nachteil im Vergleich zur Zeit vor dem Nachwuchs ist hin und wieder ein kleiner Fuß im Gesicht.

2. Geräuschpegel

Nach vielen Jahren mit markerschütterndem (und in den Augen der Eltern oft sinnlosem) Geschrei konnte ich vor einiger Zeit die Ohrenstöpsel beiseite räumen. Meine Retter in der Not. Den aktuellen Lautstärkepegel schaffe ich tatsächlich mit ungeschützen Ohren. Auch wenn Sohnemann (3) ab und  zu noch ganz plötzlich von den allseits bekannten und beliebten Wutanfällen übermannt wird und wirklich ein lautes Organ hat: Es handelt sich nicht mehr um Stunden am Tag sondern nur noch um Minuten. Zimperlich sind wir Eltern sowieso nicht (mehr). Das unkontrollierte Baby- und Kleinkindgebrüll weicht ersten Diskussionsrunden zwischen Eltern und Kindern, die auch mal lautstark werden, mit denen ich persönlich jedoch deutlich besser umgehen kann, da kindliche Unzufriedenheiten endlich verbal geäußert und zunehmend auch logische Lösungen mit den Kindern gefunden werden 🙂 9 Anzeichen, dass der Nachwuchs aus dem Gröbsten raus ist weiterlesen

Kindermund: Vater, Mutter, Kind und …

6 Uhr morgens am Frühstückstisch. Die Kinder unterhalten sich über das derzeit alles entscheidende Thema: Wer ist der beste Freund? Unser Kleiner (endlich 3 Jahre alt) verteilt aktuell den Status “bester Freund” großzügig an alle, die ihm in den Sinn kommen. Wir Eltern kommen stündlich in den Genuss, außer, wir werden erzieherisch tätig. Dann wird uns der Status sofort entzogen.
Der Kleine löffelt sein Müsli. Mit vollem Mund erklärt er: “Mein bester Freund ist….. Walther!” Er kaut eine Weile und fügt hinzu: “Und Ida. Und William!”.
Die Große (5) hält inne mit dem Frühstück. Sie schüttelt heftig den Kopf.
“Nicht William!”
Ich hebe die Augenbrauen. Beginnt die Einmischung des weiblichen Geschlechts in die Angelegenheiten anderer etwa schon in diesem jungen Alter? Kindermund: Vater, Mutter, Kind und … weiterlesen

800 dänische Kronen – Ein IKEA-Abenteuer

Jedes Jahr, pünktlich zur Weihnachtszeit, überfällt mich ein akuter Anfall weiblichen Nestbautriebs. Es beginnt damit, dass mir ganz plötzlich Einrichtungsdefizite auffallen, die ich aus unerklärlichen Gründen im zurückliegenden Jahr übersehen haben muss. An diese Phase schließen sich kreative Ideen zur Beseitigung dieser Defizite an, sowie nachgelagert das dringende Bedürfnis nach neuen Möbelstücken. Höhepunkt des Anfalls ist schließlich ein Besuch bei IKEA.

So auch dieses Jahr. Kurz nach dem Weihnachtsfest fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Unser Schlafzimmer und die Kinderzimmer mussten dringend optimiert werden. Keinen Tag länger konnten wir so leben! Glücklicherweise ließ mich meine Kreativität auch dieses Jahr nicht im Stich: Schon wenige Stunden später meldeten sich grandiose Einfälle an, wie sich alle drei Zimmer auf einfache Weise in perfekte Räumlichkeiten wandeln ließen. Es fehlten lediglich ein Hochbett inklusive Zubehör, ein kleiner Tisch mit zwei kleinen Stühlen und ein neuer Schreibtisch für die Verfasserin dieser Geschichte. Ein kurzer Besuch im Internet bestätigte meine Vermutung: IKEA hatte alles, was zu meinem Nestbau-Glück fehlte. Nun musste ich nur noch mein Mann von meinem kleinen Projekt überzeugen.

Nun habe ich das Glück, an einen Mann geraten zu sein, der längst eingesehen hat: Es ist für alle Beteiligten das Beste, wenn er meinen spontanen Umgestaltungsplänen zügig folgt. Jedoch gibt es an dieser Stelle eine ganz persönliche Herausforderung für ihn: Der IKEA-Besuch. Denn bei meinem Mann verhält es sich wie bei den meisten männlichen Bewohnern dieses Planeten: Die ersten Stresssymptome treten bereits auf, wenn er die riesige Drehtür des Möbelriesen betritt. 800 dänische Kronen – Ein IKEA-Abenteuer weiterlesen

Kindermund kann schmerzhaft sein…

Wie heißt es so schön:

„Kindermund tut Wahrheit kund“.

Eine liebe frühere Kollegin hatte mir einmal von einer peinlichen Situation berichtet. Sie befand sich mit ihrem damals ungefähr sechsjährigen Sohn auf einer längeren Zugfahrt. Das Abteil war voll. Sie unterhielten sich mit einem netten, älteren Herrn.
Plötzlich sagte der Sprössling laut zu seiner Mama:
„Du, Mama, der Mann hat Mundgeruch!“
Meine Kollegin versuchte, die Fassung zu bewahren und erklärte ihrem Sohn, dass dies bestimmt nicht der Fall sei. Ihren entschuldigenden Blick zu dem bis dato netten Herrn kann ich mir bildlich vorstellen.
Doch Sohnemann ließ nicht locker.
„Doch, Mama, ich lüge nicht… Ich habs ganz ehrlich
G-E-R-O-C-H-E-N!!“ Kindermund kann schmerzhaft sein… weiterlesen

Beschimpfungsversuche einer 3-Jährigen

Liva hat vor 1-2 Wochen aus dem Nichts heraus ein neues Level der Autonomiephase erreicht und die schon vorher beachtliche Intensität der Trotzanfälle noch etwas gesteigert.

Jeden Abend gibt es derzeit einen akuten Anfall, wenn wir sie ins Bett bringen. Heute dann vor lauter Wut die ersten Beschimpfungen, die der noch etwas überraschten Mama galten.

„MOR, du er DUM“ (= Mama, Du bist dumm!).
Ok. Tatsächlich? Ich bin etwas perplex angesichts dieses Überraschungsangriffes.

Auf dem Fuße folgt die Steigerung:
„MOAAAAAR! Du er bare DUM!“ (=Mama, Du bist einfach dumm!)

Äh – NEIN, bin ich nicht! Du gehst jedenfalls trotzdem ins Bett 🙂

Liva stampft mit dem Fuß auf.
„MOR! Ind i skraldespanden med dig!!!!!“  (= MAMA! Ab in den Mülleimer mit Dir!!!).

Ok ich gebe zu: An dieser Stelle bin ich ganz unpädagogisch in Lachen ausgebrochen…was die Wut der kleinen hitzigen Dame bestimmt nicht schmälerte.

Mir schwant leise, dass ich ab einem unbestimmten Zeitpunkt in der Zukunft über die noch aufkommenden Beschimpfungsintensitäten möglicherweise nicht mehr lachen kann. Mal sehen.