Nicht nur Dänemarks Einwohner sind gläsern, nein, auch dessen Fahrzeuge!
Stellen Sie sich vor, Sie wären keine sonderlich ehrliche Haut und wollten ihr Auto verkaufen. Hierzu formulieren Sie eine hübsche Annonce. Das Auto ist ganz schön in die Jahre gekommen, und Sie sind – nun ja, nicht gerade pfleglich mit dem Fahrzeug umgegangen. In der Annonce verschweigen Sie daher lieber ein paar kleinere Macken und sind Sie besonders unverfroren sind, auch ein paar Größere.
Dank verkaufstüchtigem Text melden sich die ersten Interessenten. Es dauert gar nicht so lange und Sie kriegen einen davon herum. Verkauft wie besehen und getestet. Privatverkauf, Rücknahme ausgeschlossen. Das Auto rollt von Ihrem Grundstück und Sie reiben sich die Hände. Geschafft!
Nicht so in Dänemark.
In Dänemark wissen die potentiellen Käufer, die Ihr Auto besichtigen kommen, wahrscheinlich mehr Bescheid über das Gefährt als Sie selbst. Denn im Internet befinden sich – für jeden frei zugänglich – spannende Informationen zu allen Fahrzeugen im Land. Die Interessenten werden vor ihrem Besuch also Daten wälzen. Sie benötigen lediglich das Kennzeichen des Autos, das sie entweder auf dem Foto in Ihrer Annonce entziffern oder das sie ganz unverfroren bei Ihnen erfragen. Steht das Auto bei einem Händler ohne aktuelles Kennzeichen, wird der Händler todsicher um die Fahrgestellnummer des Objekts gebeten. Eines ist sicher – wird Kennzeichen oder Fahrgestellnummer nicht herausgerückt, zieht der Interessent höchstwahrscheinlich einfach zum nächsten Gebrauchtwagen weiter. Der Markt ist schließlich voll davon. Digitales Dänemark VI – Das gläserne Auto weiterlesen