10 gute Gründe, nach Dänemark auszuwandern

Ich hatte mir vor einigen Jahren nicht bewusst DÄNEMARK als Auswanderungsland ausgewählt.
Vielmehr hat mich das Schicksal hierher verschlagen.

Nichtsdestotrotz liebe ich es, in Dänemark zu wohnen.

Heute möchte ich daher einmal 10 gute Gründe für eine Auswanderung nach Dänemark aufzählen.

DÄNEMARK ist für Dich das optimale Land zum Leben, wenn…

  1. … Du keine Lust mehr auf „Sie“, „Ihnen“ und komplizierte Nachnamen hast, sondern es vorziehst, jede einzelne Person in Deinem Umfeld künftig mit DU und einem Vornamen anzusprechen – vom Straßenkehrer, Friseur, Arzt, Lehrer und Erzieher über Deine Kollegen, Deinen Chef und den Geschäftsführer bis hin zum Staatsminister. Bei der Königin müsstest Du allerdings möglicherweise eine Ausnahme machen. Diese sollte jedoch die einzige sein.
  2. … Du gerne arbeiten willst, um zu leben, und nicht umgekehrt.
  3. … Du keine Lust mehr hast, Bargeld mit Dir herumzutragen und Du künftig auch gerne Deine Brötchen beim Bäcker mit der Karte zahlen willst.
  4. … Du künftig für einen Ausflug ans Meer oder an einen Fjord nur um die Ecke fahren willst und keine 6-stündige Anfahrt hierfür in Kauf nehmen möchtest. Und wenn Du ganz generell keine 6 Stunden mehr Auto fahren willst.
  5. … Du Deinen sprachlichen Horizont massiv erweitern willst und gerne lernen möchtest, wie man in der ersten Zeit den groben Inhalt dänischer Gespräche erfolgreich errät und wie man alternativ so tun kann, als hätte man alles verstanden. Die dänische Sprache ist meiner Ansicht nach gar nicht so schwer zu erlernen, jedoch erschweren die Dänen das Ganze sehr gerne mit einer unglücklichen Kombination aus verschluckten Silben, rasanter Redegeschwindigkeit und nur minimal geöffneter Münder beim Sprechen.
  6. … Du Regen, Wind und frische Luft liebst und generell ein raueres Klima vorziehst.
  7. … Du Dich im Winter gerne bis zur Unkenntlichkeit vermummst mit Mütze, Schal, Wollstrümpfen, Stulpen, hohen Stiefeln und einem dicken wasser- und windabweisendem Parka bis hinunter zu den Knien.
  8. … Du die sommerlichen Temperaturen und das drückende Klima in Deutschland im Sommer eher hinderlich findest.
  9. … Du als Frau Lust darauf hast, Kinder in die Welt zu setzen, aber wenn Du gleichzeitig genauso viel Lust darauf hast, nach einem absehbaren Zeitraum ohne Komplikationen Dein voriges
    (Arbeits-)Leben weiterzuführen – und dies unabhängig vom Good-Will Deiner besseren Hälfte oder Deines Arbeitgeber. Und wenn Du Dich ganz generell für die Familienplanung nicht jahrelang zurückstellen möchtest.
  10. … Du als Fahrradfahrer gerne eine wichtige Rolle im Straßenverkehr spielen möchtest und eigene, gut ausgebaute Fahrradwege inmitten der Städte befahren willst. Und wenn Du dabei die Kontrolle über die gewöhnlichen Verkehrsampeln, die Fußgänger-Ampeln und die Fahrrad-Ampeln bewahren kannst.

Die Liste ist subjektiv, nicht in jedem Punkt todernst zu nehmen und erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit oder Allgemeingültigkeit. Wer darüber hinaus Ironie und Sarkasmus im Beitrag entdeckt hat, darf diese gerne behalten. 😉

Natürlich gibt es zu so einem Thema immer auch eine Gegenseite, und damit auch eine passende Gegenliste:
10 gute Gründe, NICHT nach Dänemark auszuwandern!

Und da es über diese beiden Blog-Artikel hinaus noch viele weitere kleine und große Unterschiede zwischen Dänemark und Deutschland gibt, hat der Blog eine Fortsetzungsserie:
10 untrügliche Anzeichen, dass Du Dich in Dänemark befindest!

Warum es – unabhängig von den oben genannten Gründen – tatsächlich zu meiner Auswanderung kam und wie diese verlief, berichte ich in den beiden Blog-Serien
„Auswandern nach Dänemark“ und
„Ausgewandert nach Dänemark“.

 

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12 Kommentare zu „10 gute Gründe, nach Dänemark auszuwandern“

  1. Was ich immer so toll finde, wenn ich in Dänemark bin, sind die ganzen Häuser, jedes Einzelne für sich immer so, wie ein kleines Paradies, so mitten im Nichts. In so ner Hütte ne Zeit lang zu hausen, das würde mir schon auch schmecken.

  2. Haha, das hast Du ja sowas von auf den Punkt getroffen! Klasse!! Habe selber 15 Jahre in Dänemark gelebt. Und weil ich genau mit ein paar von diesen so gut getroffenen Punkten nicht klar kam, leben wir nun in Deutschland. Für mich war es ein Heimkommen für meinen Mann ein Auswandern und für die Kinder ein grosses Abenteuer, eine recht lustiges Experiment. Aber um Zu Deinen 10 Punkten zu kommen, ein Paar von diesen Punkten vermisse ich auch hier unten! Mann kann halt einfach nicht alles haben. Viele grüsse aus dem Süden in den Norden!!

    1. Hallo Andrea,
      danke fürs Lob 🙂
      Nun bin ich natürlich sehr neugierig, welche Punkte Euch zum Rückwandern bewegen konnten 🙂 Du hast nicht zufällig auch einen Blog 🙂 Rückwanderung zieht sicherlich genauso viele Leser wie Auswandern.
      Du hast auch ganz recht – man kann nicht alles haben! Es gibt in jedem Land Vor- und Nachteile. Mein Motto ist sowieso: Your home is where your heart is.
      LG
      Mary

      1. Sorry jetzt hats a bisserl gedauert mit dem Antworten :o) Aber Punkt 6 und Punkt 7 haben mir grosses Heimweh verschafft. Bin einfach ein Südmensch und mag das rauhe Klima gar nicht. Oder wie mal eine Freundinn zu mir sagte „Weisst Andi, eine Palme gehört halt in den Süden und nicht in den Norden, schon rein Klimatechnisch gesehen ;o)) “ Ich war im Grunde nie ein Nordmensch. Und mich hat nur die Liebe meines Lebens dorthin gebracht, aber leider hat mich speziell in den letzten 5 Jahren das Heimweh aufgefressen. Witzigerweise habe ich allerdings erst vor ein Paar Tagen zu einer Ärztin gesagt, das ich tatsächlich nach so vielen Jahren wieder lernen muss in meinem eigenen Land zu leben. Ich habe halt doch die eine und andere Dänische Eigenart in mir… man glaubt es kaum! Hm vieleicht sollte ich Deinen Tipp annehmen und einen Blog übers Rückwandern machen haha so viel wie ich grad rausplaudere. Lg Andrea

      2. Hallo Andrea, schön, die Antwort auf meine Frage zu erhalten 🙂
        Ich kenne auch jemanden, der mit aus den Gründen zurückgewandert ist. Ist eben nicht jedermanns Sache, das Wetter hier oben. Und wenn man es nicht mag, kann es einem sicherlich auf Dauer sehr auf die Stimmung drücken.

        Ich verstehe aber auch, dass Dir jetzt andere Dinge fehlen…. Denn DK hat ja auch echt viele Vorteile, wo Deutschland Nachteile hat.

        Ich finde es immer sehr interessant, was aus einem Menschen wird, wenn er auswandert und ganz neuen Input eines Landes sammelt.

        Ich selbst fühle mich weder als Deutsche mehr, noch werde ich jemals Däne sein. Was sind wir Ausgewanderte nur? Wir sind irgendwas mittendrin, und man muss seine Heimat ganz in sich selbst finden, sonst wird man sie weder im einen noch im anderen Land finden können….

        Lieben Gruß und wenn Du nen Blog beginnst: Her mit der Adresse 🙂

        Alles Gute
        Mary

  3. Du bist echt gut Mary, Du hast vollkommen recht mit „Was sind wir Ausgewanderte nur? Irgendwas mittendrin“ :o)) Ich muss sagen auch wie Du fühle ich weder als deutsche oder als däne, und ich weiss auch sehr wohl warum mir damals 1998 die das Auswandern so enorm leicht gefallen ist. Und weisst wenn mein Däne einen Job in Bella Italia bekommen hätte dann wäre ich da postwenden mitgegangen, weisste bescheid. Die deutsche mentalität hat mir in keinster weise gefehlt und ich kämpfe wirklich tagtäglich damit. Aber auch wieder muss ich Dir nur zunicken, irgendwie macht das Auswandern was mit einem und irgendwie gehe ich den ganzen deutschen bürokratischen – ordnung – muss sein – Kram ziemlich relaxt an, das habe ich mir zum Glück aus 15 jahren Dänemark mitgenommen, ZUM GLÛCK :o) Aber ich muss sagen ich bin auch unendlich froh das wir den Schritt gemacht haben in den Süden. Da geht es um Sprache, um Freunde, um Wortwitz, um Familie die unendlich fehlt, um das dänische „det skal nok gå“ um anstrengende Schwiegereltern, um viel Wind, um alles was so elend teuer ist, und um die Sehnsucht nach dem Süden…

    Ich bereu die 15 Jahre in keinster weise, in meiner schlimmsten Heimwehkrise habe ich mal in meiner Heimat einen so prägenden Spruch gelesen auf einer Tafel im Supermarkt:

    „Über Umwege durch die ganze Welt, findest Du zu Dir selber und kehrst heim“ wo auch immer das sein mag :o) Das hast Du ja auch so schön gesagt mit der Heimat die man in sich selber findet!!!

    Wenn ich es tatsächlich schaffe einen eigenen Blogg zu starten kommt die Adresse, versprochen! Alles liebe Andrea

    1. Liebe Andrea,
      ich kann absolut alles nachvollziehen, was Du schreibst! Das elend teure…. ja, das nervt mich auch. Allerdings finde ich seither, dass Deutschland so herrlich billig ist 🙂 Siehst Du das jetzt, wo Du wieder in D. lebst und deutsches Geld verdienst auch noch so?

      Der Spruch mit den Umwegen durch die ganze Welt trifft es einfach haargenau!!

      Bin gespannt, ob Du Blogger wirst. Vielleicht irgendwann als eine Art „Südlicht“ aus Italien (wer weiss, am Schluss wird es vielleicht doch nochwas mit Italien, wenn es Euch noch mehr in den warmen Süden zieht…).

      Jedenfalls alles Gute
      Mary

      1. Mein Mann Arbeitet schon an der Homepage zum Bloggen ;o)

        Kurz noch zu dem „herrlich billig in Deutschland“ Da kann ich nur mit einem grosem JA Antworten. Weil weisst, in Dänemark konnten wir mit dem alleinigen Gehalt von meinem Mann nicht leben, da waren wir gezwungen ein zusätliches Einkommen zu haben… sowieso mit drei Kindern. Und ohne hochnässig zu klingen aber mein Mann hat recht gut verdient in DK. Und will noch erwähnen das wir in keinster weise in Luxux gelebt haben, habe Klamotten bei Mødrehjælpen gekauft und so weiter ;o) In BRD können wir uns mehr leisten mit den drei Kindern ohne das ich noch gross dazuverdienen muss! Das ist angenehm und gibt uns mehr flexibilität.
        Den Spruch fand ich auch so schön :o)) Alles liebe nach oben!

        Andrea

      2. Hallo Andrea,

        ja, das dänische Lebensmodell ist ja auch ausgelegt auf 2 (fast) vollverdienende Eltern. „Dazuverdienen“ gibt es hier nicht.

        Ich selbst muss sagen, dass ich für das deutsche Modell „Dazuverdienen“ gar nicht geeignet wäre. Bin daher sehr froh, hier zu leben, wo alles halbe halbe aufgeteilt ist, also sowohl die Einkünfte, die Kinderbetreuung und der Haushalt. Ich eigne mich nicht sonderlich dafür, zuhause zu sein und Haushalt und Kinder zu schmeißen 🙂

        Da hatte das Schicksal wohl ein Einsehen mit mir, dass es mich nach Dänemark entführt hat 🙂

        Bin gespannt auf Euren Blog 🙂

        Frohes Osterfest und alles Gute
        Mary

  4. Nachdem ich auf Ihren Beitrag „Zehn Punkte, warum man nicht nach Dänemark auswandern sollte“ geantwortet habe, versuche ich es auch hier (wieder mit etwas Humor):

    1: Eher ein Punkt, den ich vermisse. Mit dem Unterschied „Du“ oder „Sie“ kann man Distanz ausdrücken, ohne unhöflich zu sein. Das liebe ich an Deutschland, und ich bin irritiert, wenn ich bei meinen Aufenthalten in Deutschland auch jetzt manchmal in Restaurants einfach so geduzt werde.

    2: Eigentlich ein guter Punkt, aber ich weiß nicht, wie groß der Unterschied zwischen Dänemark und Deutschland wirklich ist.

    3: Nein!! Ich bin in der letzten Zeit extra dazu übergegangen, so viel wie möglich mit Bargeld zu bezahlen. Bargeld ist gedruckte Freiheit. Und ja, wenn ich mit dänischen Bekannten ausgehe, dann gibt es schon manchmal Kommentare wie „Du bezahlst bar?“. Aber die Freiheit, Bargeld zu benutzen lasse ich mir nicht nehmen, schon allein, um die Macht der Banken zu bekämpfen. Ich antworte dann meist auch: „Kennst Du Edward Snowden?“

    4: Guter Punkt: Zum Strand ca. 5min mit dem Bus.

    5: Alle, die Dänisch lernen, gehen wohl durch diesen Frust.

    6: Ich bin aus Hamburg….

    7: Mode war noch nie so mein Ding… Also kein Problem.

    8: Ich bin aus Hamburg… 🙂 Kein Sommertag im Jahre 2017….

    9: Ich bin zwar ein Mann, aber das stimmt. Wobei ich gleichzeitig bemerken muß: „Warum denken westliche Frauen immer, daß Kinder erziehen keinen Wert hat?“. Wirklicher Fortschritt wäre, wenn Kindererziehiung genauso wie Erwerbsarbeit bewertet würde. Aber davon ist der Westen noch weit entfernt.

    10: Ich fand damals Radfahren in Hamburg (zu meiner UNI-Zeit) weitaus entspannter als in Kopenhagen.

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