Digitales Dänemark

Dänemark ist ein kleines Land.
Dänemark ist jedoch trotz seiner Größe (oder möglicherweise gerade deswegen?) auch ein relativ fortschrittliches Land.
Ein „digitales Land“!

Als ich vor 7 Jahren aus Deutschland hierher kam, fiel mir dies sehr schnell auf. Beispielsweise hatte ich für meine Auswanderung einen riesigen Ordner vorbereitet, mit mühsam zusammengesammelten Bewerbungsunterlagen in mehrfacher Ausführung. Schließlich würde ich bald auf Arbeitssuche gehen und viele Bewerbungsmappen versenden, so mein naiver Gedanke. Die vielen beglaubigten Kopien meines Abi-Zeugnisses, die Arbeitszeugnisse und die ausgedruckten deutschen und englischen Lebensläufe liegen heute noch unberührt im Ordner. Denn Bewerbungen in Papierform waren zu diesem Zeitpunkt schon völlig überholt. Alles lief per E-Mail: einfach, schnell und schonend für Umwelt und Geldbeutel.

Ein digitaler Lebenslauf, ein digitales Anschreiben, ein digitales Foto (nicht vom teuren Fotografen bezogen sondern aus einem Alltagsfoto selbst zusammengebastelt) und ab ging die Post.
Beziehungsweise die E-Mail.

Es machte mir richtig Spaß, mich auf diese unkomplizierte Weise zu bewerben. Fast war ich ein wenig enttäuscht, als meine Jobsuche nach 15 schnellen E-Mails schon wieder vorüber war.

Die nächste positive Überraschung lieferte das kleine Land beim Thema Steuererklärung. Ein unangenehmes Thema, was ich in meiner alten Heimat jahrelang in die treuen und kompetenten Hände meines Vaters gelegt hatte. Ich erinnere mich an graugrüne, mehrseitige Formulare aus Altpapier in 3 Abschriften, die (per Post!) an das zuständige Finanzamt gesendet werden mussten. Sofern man es überhaupt geschafft hatte, alle hierfür notwendigen Zahlen zusammenzutragen und in die unzähligen bereitstehenden Felder einzutragen. Ich erinnere mich etwas später an extra hierfür entwickelte Steuerprogramme auf CD-ROM, die wir jedes Jahr neu über meinen Zeitungsverlag bezogen. Diese vereinfachten das persönliche Jahresprojekt ein klein wenig, waren aber immer noch hoffnungslos zeitintensiv.

Schließlich kam die Zeit meiner ersten Steuererklärung in Dänemark. Mit großem Respekt harrte ich der Dinge, die da kommen sollten. Eines Tages lag mein Angstgegner im Briefkasten: Die erste dänische Steuererklärung. Sie war von der Steuerbehörde SKAT an mich gesendet worden, ganz ohne mein Zutun. Die Steuer war bereits von SKAT selbst errechnet worden. Das Ergebnis wurde mir in einer kleinen, gut verständlichen Übersicht präsentiert und kurz erläutert. Mit dem strengen Hinweis auf meine Verpflichtung, die von der Behörde zusammengetragenen Beträge zu kontrollieren und etwaige Fehler zu melden.

Ich war überrascht. Was für ein Service! Die Steuerbehörde als Service-Einrichtung? Ich kontrollierte meine (bescheidenen) Einkünfte (war alles richtig) und musste mich als frisch Ausgewanderte lediglich mit 2-3 weiteren Themen vertraut machen (z.B. ob und wie ich meine Fahrtkosten zur Arbeit absetzen konnte und ob mir andere Pauschalen zustanden).

Ein bürokratischer Angstgegner löste sich in Luft auf. Wenige Jahre später kam die jährliche Steuererklärung per E-Mail. In meinem Steuerordner klafft seit diesem Zeitpunkt eine Lücke.

Der Staat kann die Berechnung der Steuern für seine Einwohner größtenteils selbst übernehmen. Denn wir sind mit unserer CPR-Nummer gläserne Datenobjekte. Der dänische Staat kennt automatisch alle unsere Wohnsitze, Einkünfte, Bankguthaben, Anlagen, Arbeitgeber, Kredite, Kinder,  Sommerhäuser und vieles mehr.

Als Auswanderin aus einem Land mit ganz anderen historischen Vorzeichen war mir mein neues gläsernes Ich zu Beginn unheimlich. Sollte ein Staat das Datenleben seiner Einwohner in diesem Ausmaße abbilden können? Bei Diskussionen mit den obrigkeitstreuen Dänen über die Gefahr einer derartigen Staatsmacht wurde mir schnell klar, dass ich mit meiner Meinung ziemlich alleine dastand. Dänemark hat eben kein 3. Reich erlebt. Nun gut, ich genaugenommen auch nicht.

Recht schnell habe ich mich daran gewöhnt, ein gläsernes Schäfchen des Staates Dänemark zu sein. Die praktischen Vorzüge als gläsernes Schäfchen halfen bei diesem Gewöhnungsprozess natürlich ungemein. Keine Frage.

Ich begann, mich in dem unkomplizierten, unbürokratischen Umfeld zu entspannen. Dabei entdeckte ich weitere Vorzüge dieses kleinen, digitalen Landes. Wie zum Beispiel das bargeldlose Leben. Während ich in Deutschland stets peinlich genau darauf geachtet hatte, wenigstens 50 – besser 100 – Euro im Geldbeutel mit mir zu führen, konnte ich nach einem halben Jahr in Dänemark froh sein, wenn ich aus den Tiefen meiner Brieftasche ein einsames 10-Kronen-Stück hervorkramen konnte. Dieses Geldstück spielte eine große Rolle in meinem Leben, denn wie sollte ich sonst einen Einkaufswagen von der Kette befreien??

Wenige Monate später gab ich den Kampf um das nur unzuverlässig vorhandene 10-Kronen-Stück endgültig auf und kaufte mir einen Einkaufswagen-Chip. Dieser baumelte von nun an an meinem Schlüsselbund. Das leidige Einkaufswagenproblem war gelöst.

Bezahlt wurde überall mit Karte. Ob im Möbelhaus oder beim Bäcker. Es dauerte zwar ein halbes Jahr, bis die dänische Bank Vertrauen in mich als frisch Eingewanderte hatte und mir DIE Zahlkarte des Landes zur Verfügung stellte: Die Dankort. Mit Dankort und Einkaufswagen-Chip lebte ich danach jedoch bargeldlos, wie meine Landesgenossen.

Als ehrliche Haut möchte ich an dieser Stelle auch den einen oder anderen Nachteil anführen, die das bargeldlose Dasein mit sich bringt.

Z.B. bei Aufenthalten im Ausland. Während des letzten Besuchs in Deutschland fuhr ich mit meinem Dänen zum Bäcker. Zuhause wartete eine hungrige Meute auf uns, der wir leckere Backwaren, süße Kuchen und Kaffeestückchen versprochen hatten. Als wir den lokalen Bäcker betraten, lief uns beim Anblick der vielzähligen, leckeren Auslagewaren das Wasser im Munde zusammen. Die aus skandinavischen Gesichtspunkten sehr günstigen Preise versetzten uns zusätzlich in Enthusiasmus. Plötzlich drängte sich mir ein längst verschollen geglaubter unangenehmer Gedanke auf.

„Beim Bäcker kann man nicht mit Karte zahlen“, flüsterte eine unliebsame, innere Stimme. Ich runzelte die Stirn und brachte die Stimme zum Schweigen. Seit meiner Auswanderung waren schließlich 7 Jahre vergangen. Fürs Protokoll: 7 Jahre!
Man würde sicherlich inzwischen auch hierzulande beim Bäcker mit EC-Karte zahlen könne! EC-Karte oder Dankort – wo lag da schon der Unterschied!

Bevor ich der netten Verkäuferin meine ellenlange Backwarenbestellung übermittelte, fragte ich kurz nach. Mein hoffnungsfrohes Lächeln gefror augenblicklich und wurde zu einer schiefen Grimasse. Entsetzt blickten mein Däne und ich uns an.

Keine EC-Karte. Auch keine Mastercard. Und keine VISA. Dankort auch nicht. Nur Bargeld!

Bargeld???
Wer zum Teufel besaß heutzutage Bargeld im Geldbeutel? Es gibt doch Einkaufswagen-Chips!

Verzweifelt leerten wir unsere Hosentaschen und kramten in den entferntesten Ecken unseres Geldbeutels nach ein paar allerallerletzten Münzen. Nach Hause kamen wir mit 4 trockenen Brötchen und einer Laugenbrezel. Ich überlasse es an dieser Stelle dem werten Leser, sich den Ausdruck in den Augen der erwartungsfrohen, daheimgebliebenen Meute vorzustellen.

Neben dem Bargeld-Problem im Ausland gibt es auch im dänischen Inland einige seltene Gelegenheiten, in denen das Bargeld trotz Einkaufswagen-Chip doch noch fehlt: Zum Beispiel beim zwischenmenschlichen Austausch eines bestimmten Geldbetrages.

Man stelle sich folgende Situationen vor: Ein Kollege sammelt Geld für das Geburtstagsgeschenk eines anderen Kollegen. Der Kollege führt jedoch leider kein Dankort-Lesegerät bei sich. Alternativ: Man geht mit ein paar Freunden essen. Der Einfachheit halber zahlt einer die gesamte Rechnung. Die Aufteilung des Betrags soll intern erfolgen.

Bislang lösten wir diese Situationen, in dem wir uns die Kontonummer des gewünschten Geldempfängers notierten und per Online-Banking die (vergleichsweise geringe) Summe überwiesen. Das war unpraktisch und zeitaufwändig.

Ach für diese letzten Situationen, in denen noch Bargeld fehlte, gibt es im digitalen Dänemark zwischenzeitlich eine moderne Lösung:

Die App „Mobile Pay“.

Geldbeträge werden hiermit einfach von Handy zu Handy verschickt. Man lädt sich die App herunter, verifiziert das eigene Bankkonto auf der App und schon geht es los mit dem digitalen Geldversand. Man kann über die App auch „Rechnungen“ verschicken bzw. einen Geldbetrag von einem anderen Handy anfordern, wenn man jemanden daran erinnern möchte, dass er/sie noch Geld schuldet.

Das Bargeldproblem ist also endgültig gelöst.

Wie es mit der Sicherheit in dieser digitalen Welt aussieht, ist natürlich auch eine interessante Frage… „Mobile Pay“ wurde von der „Danske Bank“ entwickelt, so dass ich ein gewisses Vertrauen in das System mitbringe. Trotz all der Digitalisierung ist mir ein Missbrauch bislang noch nicht zu Ohren gekommen. Vielleicht bringt ein kleines Land wie Dänemark nicht so viele kompetente Hacker hervor wie größere Länder? Ich weiß es nicht. Die praktischen Vorzüge liegen jedenfalls auf der Hand.

Und Dänemark digitalisiert munter weiter: Der neueste Schrei ist die sogenannte „E-Box“!

Die E-Box ist ein elektronischer Briefkasten, der langsam aber sicher den Briefkasten vor der Haustür ablöst. Dänische Behörden und viele Firmen haben damit begonnen, Papier und Porto zu sparen. Sie senden ihre Briefe nur noch digital an die persönliche E-Box. Hier kann man nicht nur Briefe erhalten, sondern auch wichtige Dokumente digital unterschreiben. Wir haben auf diese Weise gerade einige wichtige Bankgeschäfte bequem vom Sofa aus abgewickelt. Landet ein neuer E-Brief in der Box, erhält man eine Benachrichtigung per E-Mail. Daraufhin loggt man sich mit einem Passwort und einem wechselnden Zahlenschlüssel in die E-Box ein.

Passwort und Zahlenschlüssel nutzt man im Übrigen einheitlich für sämtliche digitalen Zugänge im Lande, für das Einloggen bei verschiedenen Behörden, Banken, Versicherungen usw. Das Ganze nennt sich „Nem-ID“ und bedeutet so viel wie: „Einfache Intentität“ 🙂

Der Staat Dänemark zwingt seine Bürger demnächst zur E-Box und schafft sämtlichen Papierflow von Behörden zu Bürgern ab. Alle dänischen Einwohner ab 15 Jahren sind dazu verpflichtet, sich die E-Box bis zum 1. November freiwillig einzurichten. Nur in begründeten Ausnahmefällen kann man sich von dieser Pflicht befreien lassen. Hierfür muss man persönlich auf der Kommune erscheinen und die Befreiung beantragen. In Bibliotheken gibt es Hilfsangebote für Menschen, die Probleme haben, mit der Digitalisierung Schritt zu halten. Dänemark lässt seine Schäfchen nicht ganz alleine bei diesem Thema, lenkt sie jedoch schon seit Monaten sanft aber bestimmt in die vorgesehene Richtung.

Ich habe mich den vielzähligen „Stichtagsdrohungen“ erst vor kurzem gefügt und finde meine E-Box mittlerweile ganz praktisch.

Ob wir wohl bald unseren Briefkasten vor dem Haus abmontieren können?

Auf keinen Fall!
Denn es gibt immer noch nette Post aus dem Ausland, Briefe und Postkarten von lieben Menschen aus der alten Heimat.

Und das soll auch so bleiben 🙂

Schöne Grüße aus dem digitalen Dänemark.
Mary
Fortsetzung: Digitales Dänemark II

17 Kommentare zu „Digitales Dänemark“

  1. Ich glaube das das auch hier in Deutschland die Zukunft sein wird , nur dauert es länger bis sich das hier durchsetzt ! Liebe Grüsse Anja

    1. Hallo Anja,
      ich denke eigentlich auch.
      Ich weiß ja nach 7 Jahren auch gar nicht mehr richtig, wie weit Deutschland in dem ein oder anderen Bereich mittlerweile ist.
      Z.B. Bewerbungen laufen doch mittlerweile sicher auch alle per E-Mail, oder?
      Grüße
      Mary

      1. Genau ! Immer mehr Betriebe möchten nicht mehr die klassischen Bewerbungsmappen sondern lieber eine Bewerbung in digitaler Form. L.g. Anja

      2. Aha, das geht ja dann schon in die richtige Richtung.
        Aber verrückt, dass es scheinbar die traditionelle Bewerbungsmappe immer noch gibt.
        Das ist ja so viel Arbeit für alle Beteiligten, und kostet so viel Geld.
        LG

  2. Hallo! 🙂 Heute Früh wurde dann im Radio von den ersten Missbräuchen der mobilepay App berichtet. Die Danske Bank arbeitet aber schon daran und erstattet die entstandenen Schäden.

    1. Ah, hätte mich auch gewundert, wenn Dänemark so gar keine Hacker hervorbringt 🙂
      Sooo doof sind sie ja nun wirklich nicht hier.
      Ich bin auch gespannt, ob da auf lange Sicht an der generellen Sicherheit nicht noch mehr gedreht werden muss.
      Nun, mal abwarten.
      Mary

  3. Was ich nicht ganz verstehe, warum die Dänen ihre Kreditkarte mehr lieben und zum Einsatz kommt als die liebe EC-Karte.
    Die Sicherheit und die Haftungsfrage sind für mich bis heute der Grund, weshalb ich meine Kreditkarte nahezu nie nutze. Manche sprechen auch von „der Geldmaschine“ für Bankhäuser und an dieser Stelle kann man Deutschland loben, hier reagiert (noch) die EC-Karte.

    1. Hallo Mike,
      hm – ich weiß es nicht genau – aber die meisten Dankorts sind sowieso auch gleich mit einer Kreditkarte integriert.
      Ich selbst (und die, die ich kenne) zahlen eigentlich alles mit Dankort. Woher hast Du die Info, dass die Dänen so kreditkartenverliebt sind?
      Das entspricht nicht meiner Erfahrung, aber ich kenne ja auch nicht 200 Dänen, so dass ich keinen Signifikanztest machen kann 🙂

      Kreditkarte ist eben praktisch für Web-Einkäufe.
      Wenn man Dankort und Kreditkarte in einem hat, spart man sich die extra Karte.

      LG

  4. Auf die versprochene Erleichterung bei unseren Steuererklärungen warten wir seit 15 Jahren, aber ach ja, Zeit vergeht ja schnell was?! 😉

    Liebe Grüße, Emily

    1. Jaaaa, was sind schon 15 Jahre 🙂
      Gibt es denn immer noch diese graugrünen Formulare?
      Das sieht doch jetzt sicher anders aus, vielleicht teilweise sogar per Mail oder so???
      Hach, ich bin schon zulange raus aus der alten Heimat – ich verliere den Anschluss 🙂

      1. Natürlich haben sie noch diese Farbe 😉 Wir können auch digital übermitteln, aber die vorausgefüllte Steuererklärung wird noch auf sich warten lassen. Da verpasst du nichts!

  5. Habe mir schon ziemlich viele Blogs hier mit Interesse und Begeisterung durchgelesen.

    Der Blick auf die „Bargeldlose Gesellschaft“ ist aber schon Recht naiv. – Denn am Ende soll es natürlich dazu führen das Bargeld komplett abzuschaffen… – Und damit ist dann nicht nur die 100% Überwachung des Staates gegeben (wer kauft was wann, wohin bist Du gefahren, usw.), sondern der Bürger ist auch jeglicher Willkür ausgesetzt. Beschließt der Staat wegen finanzieller Schwierigkeiten von Staat, Banken, ect. auf dein Vermögen eine einmalige Steuer von 10% zu erheben (siehe Zypern) bist Du vollkommen wehrlos! Und wenn er 50 oder 100% erhebt, kannst Du auch nichts machen…

    Dasselbe mit der E-Box „das Schreiben wurde ihnen doch zugestellt, die Frist ist abgelaufen…“ – „Ja aber mein Computer hat nen Totalschaden, ich konnte das Dokument noch anklicken dann ist der Rechner für immer verreckt“ oder „ich war im Urlaub 4 Wochen und hab es zwar angeklickt konnte es aber wegen schlechter Internetverbindung nicht lesen“, usw… (das Szenario hast Du im weitern Verlauf schon selbst mit deinem „Mobilperiodekort Erlebnis“ beschrieben – Und lass es dann mal um 1 Mio. Kronen bei einer Amtssache gehen, wo Deine Widerspruchsfrist abgelaufen ist…)… – Das ist dann auch „sehr praktisch“, fragt sich nur für wem….

    Diese Dinge sind nur solange toll, bis sie mißbraucht werden…. Wenn im Land alles easy ist merkt das keiner, aber lass andere Zeiten kommen… (schau Dir Mal „ein Mann Namens Ove“ an) – In Deutschland rollen diese Zeiten gerade an…

    1. Hallo Somewhere…. danke für Deinen Kommentar. Meinen Blog führe ich weitgehend „unpolitisch“, ganz bewusst . Ich möchte nur die Verhältnisse im Land beschreiben, die bürokratischen Vorgänge, die Andersartigkeit im Vergleich zu Deutschland.
      Wenn Du mich so direkt fragst, gebe ich Dir ganz recht. Die Digitalisierung des Landes birgt ihre Gefahren. Massive, wenn es eines Tages zum Machtmissbrauch kommen sollte.

      Der Deutsche blickt aufgrund vergangener Erfahrungen der vorigen Generationen extrem kritisch auf diese Vorgehensweise in Dänemark. Er ist wahnsinnig ängstlich in Bezug auf Datensicherheit. Überängstlich, oft, was dazu führt, dass die Digitalisierung in Deutschland nicht vorankommt und zwar hier keine Risiken entstehen, jedoch auch überhaupt keine Vorteile.

      Der Däne – geht nahezu ohne Angst an die Sache heran. Naiv, könnte man sagen. Fragst Du einen Dänen, sagt er sowas wie „Das wird nie wieder passieren“. Oder selbst wenn. Det skal nok gaa.

      Der Mentalitätsunterschied an dieser Stelle ist ein gewaltiger.

      Mir selbst ist – so als Deutsche – mittlerweile auch wieder ein gutes Stück mulmiger geworden, speziell nach dem letzten Jahr, wo klar wird: Sag niemals nie.
      Vieles kann in dieser Welt wieder geschehen.
      Denn der Pöbel, der ist nach wie vor – da ungebildet und unwissend – gefährlich und einfach zu manipulieren.

      Wir sehen es gerade in mehreren Ländern.

      In Dänemark Gott sei Dank nicht. Die rechten Kräfte hier verhalten sich relativ bürgerlich-gemäßigt. Noch?

      Es bleibt abzuwarten, wie alles weitergeht.

      LG
      Mary

      1. Nun, da Du Deinen Blog unpolitisch halten möchtest, will ich eigentlich auch hier nicht weiter in die Tiefe gehen, aber nachdem Du ja doch auf gewisse Zustände hinweist, ein paar Worte.

        – Ich weiß nicht inwieweit Du noch über die Vorgänge in Deutschland informiert bist, nur im Gegensatz zu Deutschland, schützt Dänemark seine Grenzen! – Da ist schon klar, dass „der rechte Pöbel“ wie Du ihn nennst, nicht so recht in Dänemark Fuß fassen kann…

        Deutschland dagegen, wurde seit Herbst 2015 mittlerweile mit ca. 2 Mio. Illegalen Migranten geflutet, welche direkt in die Sozialsysteme einwandern weil 70% von diesen faktisch Analphabeten sind (nachzulesen in „Der Welt“ online)…. (lt. BKA Statistik welche sich auf die ersten drei Monate in 2016 bezieht,  bis dahin waren es ca. 1. Mio „Flüchtlinge“, begehen diese täglich (!) bis zu 700 Straftaten, aufs Jahr hochgerechnet Mal eben rund 300.000 Straftaten – bei bis dahin ca. 1 Mio. „Flüchtlingen – ebenfalls nachzulesen in „Der Welt“ online.)

        Und diese Flut an Migranten stammt aus derselben Feder wie der Wunsch nach der Bargeldabschaffung und total Kontrolle der Bürger, usw…!

        Wenn das erste Entsetzen über diesen Wahnsinn den unsere Regierung hier zuläßt verflogen ist (Kosten in 2016 geschätzt 25 – 50 Mrd. Euro pro Jahr – der gesamte Bundeshaushalt hat nur 300 Mrd. pro Jahr zur Verfügung – man rechne dann für die nächsten Jahre noch mehr jener Migranten und den Familiennachzug hinzu, ist das ist bald überhaupt nicht mehr zu stemmen!) und man sich im weiteren mit den Hintergründe beschäftigt, wird einem nur noch übel…!

        Und wenn man sich dann noch die gleichgeschalteten Medien in Deutschland ansieht und die jüngsten Bestrebungen „Fakenews“ im Internet zu bekämpfen, dann weiß man wohin die Reise geht… – Sei froh, dass Du im „FriedeFreudeEierkuchenLand Dänemark“ lebst, in Deutschland wird es bald (sehr) dunkel werden….

        Das kennst Du sicherlich nicht (es ist schon erstaunlich was der mächtigste man der Welt im Wahlkampf gesagt hat): https://youtu.be/Sx_P1GewH1M

      2. Hallo Somewhere…
        ich teile Deine Besorgnis.
        Im Übrigen haben die Rechtspopulisten auch in Dänemark sehr gut Fuß gefasst. Sie sind nur nicht so aggressiv im Auftreten wie in anderen Ländern (das mag mit der Art der Dänen zusammenhängen, die ja generell etwas milder ist im Vergleich), aber diese subtile Unterwanderung ist nicht minder gefährlich.
        Die Welt steht Kopf… all diese beängstigenden Figuren an den wichtigen Stellen einiger Länder.
        Nicht auszudenken…
        LG

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