Frilandsmuseum in Lyngby (Kopenhagen), Seeland, Dänemark

Bevor die Impressionen auf diesem Dänemark-Blog parallel zur bevorstehenden Jahreszeit immer dunkler und stürmischer werden, folgt heute noch ein letzter spätsommerlicher Blog-Post mit farbenfrohen Fotos.

Anfang September haben wir einen ganztägigen Ausflug ins  Frilandsmuseum Lyngby/Kopenhagen unternommen. Das Frilandsmuseum Lyngby ist ein riesiges Freilichtmuseum unter dem Dach des dänischen Nationalmuseums und liegt im Norden von Kopenhagen, genauer in Lyngby-Brede. Es wurde im Jahr 1901 eröffnet und ist eines der größten und ältesten Freilichtmuseen der Welt.

Obwohl ich vor 7 Jahren direkt nach Lyngby auswanderte und „direkt um die Ecke“ wohnte, haben wir es erst jetzt vor wenigen Wochen endlich einmal geschafft, dem Museum einen Besuch abzustatten.

Das Frilandsmuseum ist ein klassisches Touristenziel hier in Kopenhagen. Es wird aber auch von den Einheimischen gerne und viel genutzt: Bei schönem Wetter packen sie eine Picknicktasche und nutzen das riesige landschaftliche Museumsgelände einfach als „Naherholungsgebiet“, sprich als Park.

Vor einigen Wochen schug unsere dänische Familie vor, sich im Frilandsmuseum zu treffen und einen gemütlichen Tag inmitten der dänischen  Kultur und Geschichte zu verbringen. Die Schwiegermutter bot sich an, Ewigkeiten in der Küche zu stehen und für die gesamte Familie leckere Lunchpakete vorzubereiten. Das ließen wir uns nicht zweimal sagen!

Eines schönen Samstages packten wir also lediglich unsere Kinder ins Auto und fuhren los. Das Wetter war herrlich. Der Wettermann im  Fernsehen hatte uns am Vorabend darüber informiert, dass wir einen der letzten sonnigen und windstillen Spätsommertage erwischt hatten. Perfekt!

Wir trafen uns am Haupteingang des Frilandsmuseums in Brede und beluden einen der bereitstehenden Bollerwägen mit unseren zahlreichen Habseligkeiten. Dann tauchten wir in das historische Dänemark der letzten drei Jahrhunderte ein.

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Das Frilandsmuseum besteht aus über 100 authentisch eingerichteten Bauernhäusern, Gutshöfen und Handwerkshäusern. Die verschiedenen Gebäude und Gärten spiegeln die unterschiedliche Bauweise aller Landesteile Dänemarks und der Färöer Inseln wieder.

CIMG5605Wir wanderten durch die herrliche Landschaft, erforschten Häuser und Höfe und staunten über die altertümlichen Einrichtungsgegenstände und handwerklichen Utensilien aus der Zeit zwischen 1650-1940.

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So lebte es sich also in Dänemark vor 100-300 Jahren! Wir liefen uns die Füße wund und schafften es dennoch nicht, alle Gebäude zu erforschen.

CIMG5601Um die Gebäude herum lagen die zugehörigen Gärten und Felder, so dass wir einen guten Eindruck davon bekamen, was die Dänen damals angebaut und wie sie sich selbst versorgten hatten.

Zwischen den Gebäuden weideten Lämmer, Pferde und Kühe und Ziegen, Gänse und Enten liefen frei herum.

CIMG5626Eine besonders vorwitzige Ziege sprang sogar auf unseren Bollerwagen und schnüffelte an unserem Picknick – sehr zur Überraschung und Belustigung unserer Kinder.

 

CIMG5638Besonders unser Sohnemann war begeistert und freundete sich mit der Ziege an.

Daraufhin folgte das Tier ihm auf Schritt und Tritt bei dessen weiterer Erkundungstour.

Die historischen Gebäude sind phantastisch instandgehalten, die Gärten und Felder authentisch bepflanzt und gepflegt. Insgesamt gibt es 25 Gärten  im Freilichtmuseum. Klassische Nutzgärten, romantische Bauerngärten und ein Herrenhofgarten.

CIMG5630Die Schilder vor den Häusern informieren über die Art und Nutzung des Gebäudes sowie darüber, wo genau in Dänemark dieser Gebäudetyp stand. Hier zum Beispiel: ein Bauernhof auf der Sonneninsel Bornholm.

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Es gab sehr viel zu sehen. Das Gelände ist riesig – aufgrund des Tempos unserer kleinen Familienmitglieder haben wir jedoch nur einen Teil geschafft. Unser kleinster Sprössling schlief auf irgendeinem Feldweg auch im gemütlich ruckelnden Bollerwagen ein.

Zum Frilandsmuseum gehören drei altertümliche Mühlen.

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Das Museum bietet (gegen Bezahlung) Führungen für Gruppen an – je nach Nationalität auch in der gewünschten Sprache. Auf dem Gelände finden auch regelmäßige Theateraufführungen statt.

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Darüber hinaus gibt es zu den verschiedenen Jahreszeiten besondere Aktivitäten. In der Vorweihnachtszeit werden beispielsweise weihnachtliche Traditionen und Bräuche im Dänemark der letzten Jahrhunderte hautnah vorgestellt. Besucht man an diesen Tagen das Museum, findet man in vielen Gebäuden lebensechte Bauern und Handwerker aus der damaligen Zeit. Die verkleideten Museumsmitarbeiter zeigen den Besuchern hautnah, wie die Menschen in der Vorweihnachtszeit lebten, wie sie arbeiteten, wie sie feierten und was sie aßen. Ich habe gehört, dass in den Gebäuden dann sogar gekocht wird wie damals und die Besucher dürfen probieren.

Ein Besuch im Frilandsmuseum ist wirklich eine tolle Zeitreise in die letzten drei Jahrhunderte Dänemarks. Ein empfehlenswerter Ausflugsort für die ganze Familie!

Uns hat es viel Spaß gemacht, in die Geschichte Dänemarks einzutauchen und einen Tag in der Welt unserer Vorfahren zu verbringen.

Vielleicht wagen wir uns sogar in der Vorweihnachtszeit noch einmal zurück ins letzte Jahrhundert. Dick eingepackt und mit ein paar Thermokannen mit heißem Tee bewaffnet. Sicherlich ein kaltes Erlebnis. Aber auch äußerst authentisch!

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6 Kommentare zu „Frilandsmuseum in Lyngby (Kopenhagen), Seeland, Dänemark“

  1. Oh, das tut ja so gut den blauen Himmel und Sonne zu sehen. Deine Bilder bringen mir den Spätsommer zurück. Das Wetter hier ist gerade ganz *schüttel* fies, irgendwie 😉
    Der Herbst hat ja auch seine schöne Seite, er bereitet mich für den Winter vor. Ja jaaa, aber diese Kälte? Und Nässe? Das Zeug brauche ich einfach nicht 😉

    Liebe Grüße, Emily

    1. Hej Emily,
      ja er ist gewöhnungsbedürftig, der Herbst.
      Aber ich mag ihn sehr gerne. Inklusive nass und kalt. Das macht es innen im Häuschen so gemütlich.
      Ich habe es aber trotzdem nochmal genossen, sonnige Bilder auf den Blog zu stellen. Denn bis zum nächsten Sommer ist es laaaaaaang.

      Liebe Grüße ins Nasskalte aus dem Nasskalten.
      Mary

    1. Oh das ist vollkommen kostenlos. Daher habe ich es gar nicht erwähnt 🙂
      Man geht einfach hin und macht sich einen schönen Tag.
      Es gibt einen kleinen Shop, in dem man Geld für Erinnerungen ausgeben kann, wenn man das möchte.
      Ansonsten all for free.
      LG

      1. Hej – das ist ja super. Da lohnt sich die Anreise von Marielyst und wir werden uns einen schoenen Weihnachtstag dort machen koennen.

        Danke – aus dem windigen und vernebelten Marielyst
        LG

      2. Hallo Ingeingrid,
        dann wünsche ich viel Spaß dabei – wir sind auch am Überlegen, vielleicht einen Vorweihnachtstag mitzunehmen. Das ist sicher sehr gemütlich und interessant mit den verkleideten Menschen aus der damaligen Zeit…. Mal schauen.
        Viele Grüße ins vernebelte Marielyst aus dem grauen und windigen Kopenhagen
        Mary

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