Dänemark ist dafür bekannt, gerne das Kind auch einmal beim Namen zu nennen und bei brisanten Themen den Finger in die Wunde zu legen.
Zum Beispiel als die Giraffen und Löwen im Kopenhagener Zoo getötet wurden, was für Aufruhr in der ganzen Welt sorgte. Andere Zoos handhaben es zwar ähnlich, sprechen jedoch einfach nicht öffentlich darüber.
In diesen Tagen versucht ein weltbekannter Künstler mit seiner etwas außergewöhnlichen Ausstellung auf dem Rathausplatz in Kopenhagen die Aufmerksamkeit auf ein Thema zu lenken, das wir alle kennen und das uns alle betrifft: Die Klimaerwärmung.
Quelle:
http://www.bz-berlin.de/
Die Temperatur steigt, das Eis an den Polen schmilzt, der Meeresspiegel steigt. Diesen Zusammenhang kennt wohl jeder schon ein Weilchen, verdrängt ihn aber im geschäftigen Alltag. Der bekannte Künstler Olafur Eliasson sorgt aktuell mit seinem Werk „Ice Watch“ dafür, dass die Menschen in der Kopenhagener Innenstadt an diesem Thema nicht mehr so einfach vorbeikommen.
12 riesige Eisblöcke, in Form einer Uhr angeordnet, schmelzen bei herbstlich kühlen Temperaturen auf dem Rathausplatz und hinterlassen riesige Wasserpfützen. Hierzu wurden 100 Tonnen Eis aus dem Godthåbsfjord bei Nuuk in Grönland in speziellen Kühl-/Gefriercontainern nach Dänemark verschifft. Die „Ice Watch“ ist das Symbol für die tickende Klima-Uhr.
Denn 100 Tonnen Eis entsprechen der Menge Eis, die jede SEKUNDE auf Grönland schmilzt!
Die Idee für die Skulptur „Ice Watch“ hatten der Künstler Olafur Eliasson und der Geologie-Professor Minik Rosing. Sie betonen in einem Interview, dass es bei der „eiskalten Ausstellung“ nicht darum geht, einen Schuldigen für die Klimaerwärmung zu finden und mit dem Finger auf diesen zu zeigen. Vielmehr müssten wir alle noch viel mehr auf das Problem aufmerksam werden, die Wichtigkeit erkennen und unsere Gewohnheiten nachhaltig ändern, um die tickende Uhr anzuhalten.
Auf der Homepage des TV-Senders DR.dk gibt es einige Fotos von der Eis-Ausstellung. Realdania hat das Projekt des Künstlers finanziert und zeigt ebenfalls einige interessante Fotos auf der Homepage.
Die Eisblöcke schmelzen noch bis zum 29. Oktober auf dem Kopenhagener Rathausplatz. Die Reste werden daraufhin in 12 verschiedenen Schulen in Kopenhagen aufgestellt.