Schlagwort-Archive: IKEA

Digitales Dänemark IV

Nach drei Teilen “digitales Dänemark” war ich davon ausgegangen, dass ich mit meiner Blog-Serie über moderne Bereiche des dänischen Alltags das Ende der Fahnenstange erreicht habe. Mit dieser Vermutung lag ich falsch. Denn es gibt noch weitere Punkte, die hierbei erwähnenswert sind, die mir jedoch zunächst nicht als außergewöhnlich erschienen waren. Nach über sieben Jahren werde ich langsam aber sicher betriebsblind! Gut, dass mich der ein oder andere Blog-Leser an dieser Stelle unterstützt 🙂

Einige der Themen in dieser Serie hat Dänemark sicherlich nicht für sich allein gepachtet. Ich habe allerdings den Eindruck, dass Dänemark gerne als Pionier voranprescht und dass sich einige moderne Ansätze schneller bei der dänischen Bevölkerung durchsetzen und bewähren als in anderen Ländern.

Beginnen wir zum Beispiel mit den Tankautomaten. Die erste Tankstelle, an der man ganz ohne persönlichen Kontakt tanken und bezahlen konnte, habe ich vor über 10 Jahren in Frankreich entdeckt. Insofern ist das Thema ein alter Hut. Schließlich bietet es sich wirtschaftlich gesehen überall an, Personal einzusparen bzw. parallel zum vorhandenen Personal die Öffnungszeiten der Zapfsäulen auf 24 Stunden am Tag auszuweiten. Ich erinnere mich auch an eine Tankstelle in meiner alten Heimat, die kurz vor meiner Auswanderung einen Tankautomaten aufstellte. Damals ein absolutes Novum in der Gegend. Sicherlich hat sich auch in Deutschland die Anzahl der Zapfsäulenautomaten in den letzten Jahren erhöht. Digitales Dänemark IV weiterlesen

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800 dänische Kronen – Ein IKEA-Abenteuer

Jedes Jahr, pünktlich zur Weihnachtszeit, überfällt mich ein akuter Anfall weiblichen Nestbautriebs. Es beginnt damit, dass mir ganz plötzlich Einrichtungsdefizite auffallen, die ich aus unerklärlichen Gründen im zurückliegenden Jahr übersehen haben muss. An diese Phase schließen sich kreative Ideen zur Beseitigung dieser Defizite an, sowie nachgelagert das dringende Bedürfnis nach neuen Möbelstücken. Höhepunkt des Anfalls ist schließlich ein Besuch bei IKEA.

So auch dieses Jahr. Kurz nach dem Weihnachtsfest fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Unser Schlafzimmer und die Kinderzimmer mussten dringend optimiert werden. Keinen Tag länger konnten wir so leben! Glücklicherweise ließ mich meine Kreativität auch dieses Jahr nicht im Stich: Schon wenige Stunden später meldeten sich grandiose Einfälle an, wie sich alle drei Zimmer auf einfache Weise in perfekte Räumlichkeiten wandeln ließen. Es fehlten lediglich ein Hochbett inklusive Zubehör, ein kleiner Tisch mit zwei kleinen Stühlen und ein neuer Schreibtisch für die Verfasserin dieser Geschichte. Ein kurzer Besuch im Internet bestätigte meine Vermutung: IKEA hatte alles, was zu meinem Nestbau-Glück fehlte. Nun musste ich nur noch mein Mann von meinem kleinen Projekt überzeugen.

Nun habe ich das Glück, an einen Mann geraten zu sein, der längst eingesehen hat: Es ist für alle Beteiligten das Beste, wenn er meinen spontanen Umgestaltungsplänen zügig folgt. Jedoch gibt es an dieser Stelle eine ganz persönliche Herausforderung für ihn: Der IKEA-Besuch. Denn bei meinem Mann verhält es sich wie bei den meisten männlichen Bewohnern dieses Planeten: Die ersten Stresssymptome treten bereits auf, wenn er die riesige Drehtür des Möbelriesen betritt. 800 dänische Kronen – Ein IKEA-Abenteuer weiterlesen

Heute vor 7 Jahren…

 

Und noch ein Jubiläum: Heute vor 7 Jahren lernte ich meinen Dänen kennen 🙂

Siehe „Ein Däne in Wagrain“: https://4nordlichter.wordpress.com/2007/01/03/ein-dane-in-wagrain/

Wir haben demnach mit dem heutigen Tag das verflixte 7. Jahr beendet (oder zählt das etwa nur für Ehejahre?) Das 7. Jahr war tatsächlich verflixt. Nicht so verflixt jedoch wie das 6. Jahr, was mit dem kleinen Trotzkopf und einem sehr lauten Baby eine riesige Herausforderung für uns als Paar darstellte.

Nun liegt das 8. Jahr vor uns! Wir sind gestärkt aus den verflixten Jahren herausgegangen und ernten tatsächlich langsam die Früchte unserer Arbeit!  Heute vor 7 Jahren… weiterlesen

Die weibliche Hand im Haushalt

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Nach den roten Sofakissen und kuscheligen Fleece-Decken folgten meinerseits weitere Eingriffe in den männlich-spartanischen, dänischen Haushalt.

Mit weiblichem Geschick bewegte ich meinen Dänen dazu, gemeinsam mit mir neue Bettwäsche zu kaufen, die trotz ihrer dezenten Farben eine willkommene Abwechslung zur bisher vorhandenen, natürlich weißen Bettwäsche darstellte.

Die neue Bettwäsche kauften wir in der IKEA um die Ecke. Da Frauen die IKEA generell niemals mit nur einer einzigen Ware verlassen würden, nahm ich bei dieser Gelegenheit noch mehrere Topfpflanzen, Dekorationen und selbstverständlich verschiedenartige Kerzen mit in unser neues Heim.

Die bisherigen Topfpflanzen nahm ich vertrauensvoll unter meine Obhut. Was diese auch bitter nötig hatten. Munter verteilte ich meine Dekorationen in der Wohnung. Mein Däne fand es sehr gemütlich und ließ mich gewähren.

Bei einem weiteren Streifzug durch die Innenstadt Lyngbys entdeckte ich ein nettes Haushaltswarengeschäft. Dort erstand ich Eierbecher und eine Erstausstattung an Tupperdosen. Dinge, die im Männerhaushalt meines Freundes bislang nicht existierten. Zu meinem großen Erstaunen, denn ein Haushalt ohne Tupperdosen ist kein Haushalt. Die weibliche Hand im Haushalt weiterlesen

Alles weiß und schwarz – der skandinavische Einrichtungsstil

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Ich gehöre nicht zu den glücklichen Frauen, die scheinbar mühelos und mit sicherem Händchen ihre Wohnung stilvoll und dekorativ einrichten. Was ich auch probiere, welche Möbel und Dekorationen ich auch kaufe und wieviel Zeit und Geld ich auch investiere: Niemals sieht es in den Räumen, in denen ICH lebe, aus wie bei „Schöner Wohnen“ oder „Living at home“. Auch wenn diese Einrichtungsmagazine Frauen wie mir vorgaukeln, dass dies möglich sei.

Mit der Begrenzung dieses Talentes habe ich leben gelernt, wie so viele andere Normalsterbliche auch. Es gibt schließlich wichtigeres im Leben als stilreine Wohnräume.

Bei meiner Auswanderung hatte ich meine 2-Zimmer-Wohnung in der alten Heimat fast unverändert zurückgelassen. Diese Wohnung war viele Jahre lang mein geliebtes, gemütliches Reich gewesen. Ich würde sie erst aufgeben, wenn ich festgestellt hatte, dass ich für ein Leben im hohen Norden geeignet war.

In meinen Augen hatte ich meine kleine Wohnung über die Jahre hinweg funktionell und hübsch eingerichtet. Bei den Möbel war meine Wahl auf „Buche furniert – mit Anthrazit-Elementen“ gefallen. Massivholz war rein preislich für die Wenigsten schon in den 20ern drin. Mein Futon-Bett war aus diskretem, matten Stahl. Mein Kleiderschrank hatte Spiegeltüren. Die Wohnzimmer-Schrankwand war abwechselnd mit thematisch zusammengehörigen Büchern und dekorativen Kerzenarrangements befüllt. Abgerundet wurde das Gesamtbild von einem riesigen, blitzeblauen Sofa, auf dem es sich herrlich fläzen ließ. Die  Teppiche waren je nach Bereich in blau, beige und hellgrau gehalten. Ich fühlte mich äußerst wohl in meinem kleinen Reich!

Als mein Däne mich zum ersten Mal besuchte, zeigte ich ihm voller Stolz meine Wohnung.

„Du hast es ja recht bunt“, war sein Kommentar. Nach ein paar Sekunden fügte er überrascht an: „Ui! Ein blaues Sofa!“ Alles weiß und schwarz – der skandinavische Einrichtungsstil weiterlesen