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Bald wieder home sweet home…

Freitag, 1. Juli.

Mein Family Time-Out neigt sich dem Ende zu. In Kürze kommt der Flixbus und bringt mich zurück nach Dänemark.

Nach zwei Tagen und Nächten so allein „in der Fremde“ freue ich mich wahnsinnig auf meine Familie. Auf Beinchen, die mir nachts in die Rippen treten, auf Ärmchen, die mir die Luftzufuhr abdrücken wollen, auf die finnische Sauna unter der Bettdecke.

Denn das Alleine schlafen, in einem riesigen und leeren Bett, in einem Zimmer, in dem alles so ordentlich ist, wie ich es selbst aufgeräumt habe – das muss ich noch etwas üben… Irgendwie funktionierte das nach so vielen Jahren in chaotischem Schlafmodus nicht auf Anhieb.

Aber gut – vom Schlafen abgesehen, war der Rest des Wellness-Aufenthaltes äußerst erholsam. Einfach wunderbar. Balsam für Körper und Seele.

Ich hatte übrigens den „Hanseatischen Hof“ in Lübeck gebucht. Ein gemütliches Hotel, bodenständig, nicht so abgehoben, überschaubar. Durchaus empfehlenswert. (Und nein, ich war hier ganz inkognito, nicht als Bloggerin. Nur ich 🙂 )

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Alleine reisen und gutes Karma

Nun bin ich also in Lübeck. Alleine.

Auch wenn ich vor kurzem die 40 erreicht habe: Ich bin noch nie alleine gereist. Das heißt noch nie so RICHTIG alleine gereist. Natürlich bin ich bereits mehrmals irgendwo alleine hingefahren, mit Auto und Zug, oder auch alleine geflogen. Aber am Ziel wartete stets jemand auf mich. Kollegen, Familie, Freunde.
Dieses Mal ist es anders. Ich reise alleine. Am Ziel bin ich ebenfalls alleine.

Was sich erst einmal merkwürdig anfühlt, löste sich bei mir schnell in Wohlgefallen auf. Alleine reisen, alleine sein – alles sehr undramatisch. Es ist gar nicht schlimm, irgendwo alleine aufzutauchen, auch wenn andere dort sich zu Pärchen oder kleinen Grüppchen zusammengerottet haben. Die Welt bleibt weder stehen noch drehen sich alle Köpfe herum, wenn eine einsame, verloren scheinende Gestalt die Tür öffnet und einen Raum betritt. Mal abgesehen von den Köpfen in der finnischen Sauna gestern. Diese Sauna war etwas dunkel gestaltet, so dunkel, dass sie mir beim Abchecken durch die Glastür völlig leer vorkam. Als ich jedoch wenig später beschwingt die Tür öffnete und eintrat, saßen – aus dem Nichts heraus – die einzigen drei Herren, mit denen ich den großzügigen Wellnessbereich teilte, ganz plötzlich auf der hintersten Bank und sahen mich freundlich an.

Es gelang mir mit Müh und Not, meine Fluchtimpulse zu unterdrücken. Die Herren machten es mir dankenswerterweise auch etwas einfacher und grüßten freundlich. Tapfer setzte ich mich auf mein Handtuch und versuchte, nicht allzu verkrampft auszusehen. Danach schwitzte jeder für sich selbst weiter.

War also gar nicht so schlimm. Nicht mal das.

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Family Time-Out!

Nach einer gemütlichen Urlaubswoche auf der wunderschönen dänischen Insel Als kam schließlich die Heimfahrt. Mir hat sich bis heute nicht ganz erschlossen, was während dieser etwa viereinhalbstündigen Rückfahrt eigentlich in die zwei kleinsten Mitreisenden gefahren ist, aber das lautstarke Chaos auf den billigen Plätzen war einfach nur nervenaufreibend. Wie schaffen das nur diejenigen Eltern, die ihren Nachwuchs stunden- und tagelang gleich durch mehrere Länder mit dem Auto kutschieren? Haben diese Menschen Nerven aus Stahl? Oder sind deren Kinder nicht halb so quirlig wie unsere?
Die Antwort auf diese Frage bleibt an dieser Stelle offen.

Mir persönlich ist sie auch völlig gleichgültig, denn nach Urlaub und zugehöriger Rückfahrt hatte ich letztendlich nur einen einzigen Gedanken: Ich muss hier raus! Was während der Fahrt noch unmöglich schien, setze ich heute, exakt fünf Tage später, tatsächlich um.
Ich gönne mir nämlich ein paar Tage Time-Out von meiner lieben, wilden Familie.
Und von Dänemark.
Noch während besagter Autofahrt, inmitten des ohrenbetäubenden Krachs, der unglaublicherweise fast genauso schnell wieder aufflammte, wie wir Eltern ihn in regelmäßigen Abständen mit sämtlichen zur Verfügung stehenden Mitteln eindämmten, inmitten von durchs Auto fliegenden Kuscheltieren und kleineren Schlägereien auf der Rückbank zog ich verzweifelt mein Handy hervor. Ich klammerte mich an die digitalen Inhalte wie Schiffbrüchige an ein Stück Treibholz.
Wie es genau dazu kam, lässt sich gar nicht mehr nachvollziehen, aber plötzlich befand ich mich auf einer Seite mit Busverbindungen. Fernbusverbindungen. Ich blinzelte mehrmals ungläubig. Kopenhagen-Lübeck, ganz bequem innerhalb von viereinhalb Stunden, zum Preis von sage und schreibe 19 Euro? Auch andere Ziele waren möglich, zu ähnlich spannenden Preisen. Ein paar Klicks weiter war eine glorreiche Idee geboren. Den Rest der Fahrt war ich bester Dinge, auch wenn sich die Rückbanksituation nicht gelöst hatte.

Ich googelte Hotels in Lübeck und fand auf Anhieb ein tolles Wellness-Angebot. Ich LIEBE Wellness! Ein, zwei Tage in einer großzügigen Saunalandschaft und ich wäre wieder wie neu. Wer sich an dieser Stelle fragt, wieso eine „Halb-Dänin“ hierzu nach Deutschland reisen muss: Natürlich existieren auch in Dänemark schöne Hotels, und mit Glück finden Sie hier auch einen annehmbaren Saunabereich. Die Preise für diese etwas besseren Etablissements treiben einem jedoch die Tränen in die Augen. Außerdem ist die dänische Wellness-Kultur von der deutschen weit entfernt. Nicht umsonst nannte ich einen meiner 111 Gründe, Dänemark zu lieben etwa so: “Weil Dänemark perfektes Saunawetter bietet (wenn auch keine perfekte Saunakultur…). Geht es ums Thema Sauna & Wellness, zieht es mich definitiv nach Deutschland. Family Time-Out! weiterlesen

9 Anzeichen, dass der Nachwuchs aus dem Gröbsten raus ist

Heimlich, still und leise, fast unmerklich, hat sich im letzten halben Jahr unser Familienleben verändert. Neulich fiel es mir dann wie Schuppen von den Augen: Unser Nachwuchs ist aus dem Gröbsten raus! Finally!

Wann genau das geschah, kann ich nicht mehr rekonstruieren. Fest steht nur: Unser Leben ist einfacher. DEUTLICH einfacher! (Wenn auch noch lange nicht einfach… Das wäre mit zwei Wildfängen im Alter von 3 und 5 wohl zuviel verlangt).

In folgenden 9 Lebensbereichen kehrte jedoch wieder eine Art Normalzustand ein, ein Zustand aus der ominösen Zeit vor den Kindern, an die ich mich nur ganz dunkel erinnere.

1. Schlaf

Ich schlafe wieder.
Ganz wichtig! Ich wiederhole: Ich schlafe wieder! Auch wenn die Kinder nachts immer mal noch aufwachen, berührt mich das nicht mehr. Auf kleinen Füßen tapsen sie zu uns ins Elternschlafzimmer und schlüpfen unter die Decke, um sofort darauf mit einem Seufzer der Zufriedenheit weiterzuschlafen. Kein elterliches Aufstehen mehr gefordert, kein Windelnwechseln, keine wahnsinnigen Nachtschreck-Anfälle, keine Flaschennahrung, nicht stillen. Einziger Nachteil im Vergleich zur Zeit vor dem Nachwuchs ist hin und wieder ein kleiner Fuß im Gesicht.

2. Geräuschpegel

Nach vielen Jahren mit markerschütterndem (und in den Augen der Eltern oft sinnlosem) Geschrei konnte ich vor einiger Zeit die Ohrenstöpsel beiseite räumen. Meine Retter in der Not. Den aktuellen Lautstärkepegel schaffe ich tatsächlich mit ungeschützen Ohren. Auch wenn Sohnemann (3) ab und  zu noch ganz plötzlich von den allseits bekannten und beliebten Wutanfällen übermannt wird und wirklich ein lautes Organ hat: Es handelt sich nicht mehr um Stunden am Tag sondern nur noch um Minuten. Zimperlich sind wir Eltern sowieso nicht (mehr). Das unkontrollierte Baby- und Kleinkindgebrüll weicht ersten Diskussionsrunden zwischen Eltern und Kindern, die auch mal lautstark werden, mit denen ich persönlich jedoch deutlich besser umgehen kann, da kindliche Unzufriedenheiten endlich verbal geäußert und zunehmend auch logische Lösungen mit den Kindern gefunden werden 🙂 9 Anzeichen, dass der Nachwuchs aus dem Gröbsten raus ist weiterlesen

Frühlingsprojekte

Vor genau einer Woche deklarierte ich die Jahreszeit im Kopenhagener Umland offiziell als „Frühling“. Die Dänen sprachen wahrscheinlich schon wochenlang vom „Frühling in Dänemark“, aber mir waren die Windstärken noch deutlich zu hoch und somit keinerlei Frühlingsgefühle in Sicht.

Vergangenes Wochenende dann der Umschwung: Wir verließen am Vormittag das Haus und wurden erstmals seit sieben Monaten nicht von Windstößen angeschoben, gebremst oder gar umgeworfen. Wir konnten uns sogar in unserem Garten am Feldrand aufhalten, ohne dass uns Plastikschaufeln und Mützen davonflogen. Ganz ohne Hindernisse schien die Sonne auf unsere winterbleiche Haut.

Das tolle Wetter hielt sich das ganze Wochenende. Der Wettergott in Dänemark schien uns zeigen zu wollen, dass noch anderes Wetter als Wind und bleigrauer Himmel existiert. Doch leider ging er sehr sparsam mit diesem kleinen Vorgeschmack um. Die Einwohner des Nordens sollen schließlich nicht gleich größenwahnsinnig werden… Der Wettergott ruderte daher vergangene Woche wieder zurück und präsentierte uns die übliche Suppe. Und Wind. Extra scharf. Was sonst!

Da ich übermütigerweise nach dem ersten Frühlingswochenende gleich eine Monatskarte für die Bahn gekauft habe und statt mit dem Auto wieder mit S-Bahn und Fahrrad zur Arbeit pendele, verfluchte ich mehr als einmal den Gegenwind, der es aus mystischen Gründen hier in Dänemark stets schafft, aus allen Richtungen gleichzeitig zu kommen. Frühlingsprojekte weiterlesen

Urlaub!

Liebe Leser!
Der Blog wird für 2 Wochen auf Stand-by gesetzt. Denn morgen ganz früh fliegen vier Nordlichter in den Süden – in ihren wohlverdienten Urlaub!

Da wir in Skandinavien leben, wollen wir neben den heimischen Urlaubszielen hin und wieder etwas ganz anderes sehen. Die Zwerge sind endlich aus dem Allergröbsten raus, so dass wir Eltern die letzten Male unsere regelmäßige, obligatorische Flugstunde nach Frankfurt ohne Dauer-Herzrasen  überstanden hatten.

Daher wagen wir uns erstmals seit 5 Jahren wieder „richtig“ in den Süden. Nach Mallorca.

Ich freue mich riesig darauf, den Zwergen zu zeigen, dass Meerwasser auch warm sein kann. Dass man darin baden und plantschen kann, ohne dass eine hektische Mutter das Bad im kalten Nass nach spätestens fünf Minuten wieder beendet, den Kindern das nasse Badezeugs runterzerrt, sie energisch trockenrubbelt und abschließend wärmende Kleidung drüberzieht. Hinter jedem Windstoß lauert schließlich eine Erkältung, die den Familienhaushalt wieder einmal ein paar Tage außer Gefecht setzt.

Ich freue mich darauf, meine Besorgnis vor Kälte und Wind in Respekt vor der Sonne umzuwandeln, tonnenweise dänische Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 30 auf die empfindliche Kinderhaut zu schmieren und den Wildfängen permanent mit ihren Sonnenhüten hinterherzulaufen. Urlaub! weiterlesen