Archiv der Kategorie: Die lieben Kleinen…

Kindermund – Nr. 5

Frühmorgens in Dänemark, 4.43 Uhr.
Die skandinavische Sonne steht bereits am Himmel. Alle normalsterblichen Eltern befinden sich im Tiefschlaf. Plötzlich zupft es an meiner Bettdecke.

„Mama“, flüstert es.
„Mama, stå op! Det er morgentid!” (auf Deutsch: Mama, aufstehen! Es ist Morgenzeit!)

Vorsichtig öffne ich mein linkes Auge einen kleinen Spalt. Meine Tochter steht im Schlafanzug vor mir, mit ihrem Kuscheltier in der Hand. Ich beschließe, zu solch einer frühen Stunde noch kein Dänisch zu verstehen. Ich bin schließlich Deutsche. Trotz allem.

„Ich versteh´ kein Dänisch!“, murmele ich und drehe mich auf die andere Seite. Es folgt ein Moment der Ruhe. Ob ich weiterschlafen darf? Ich döse wieder weg.

Wenig später zupft es wieder an der Decke. Energischer diesmal.

„Mama“, höre ich nun auf klarem Deutsch, „Mama, aufstehen!
Es ist HELLZEIT!“

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Mit kleinen Kindern ein Restaurant aufmischen…

Seit einer guten Woche sind wir nun von unserer Mallorca-Reise zurück und nach und nach wieder gut in unserem Alltag angekommen. Heute möchte ich mal noch ein markanteres Thema aus diesem Urlaub herausgreifen, mit dem sich andere Kleinkind-Familien möglicherweise ebenfalls identifizieren können.

Es geht um das Thema Essen. Essen mit Kleinkindern. Genau genommen: Essen mit Kleinkindern im Restaurant!

Vor der Reise hatte ich mich besonders darauf gefreut, dass wir uns einmal volle 11 Tage lang nicht um das Thema Essen kümmern müssen. Nicht einkaufen, nicht kochen, nicht auftischen, nicht abräumen, nicht aufräumen und so weiter. Wir Eltern wollten uns schlicht und einfach mal von diesen ständig wiederkehrenden und einen großen Teil unserer Zeit einnehmenden Alltagspflichten erholen.

Soweit der Plan.

Die Realität gestaltete sich – wie zu erwarten war – ein klein wenig anders.

In unserem Alltag meiden wir bislang Situationen, in denen wir mit unseren zwei kleinen Kindern andere Menschen allzu sehr stören könnten. Ich konnte es selbst noch nie ausstehen, wenn kleine Kinder in öffentlicher Umgebung völlig unkontrolliertes Verhalten an den Tag legen, andere im Übermaß stören, und das von den Eltern damit entschuldigt wird, dass Kinder eben „so seien“. Sie sind möglicherweise so, aber es liegt schließlich an den Eltern, ob sie übermäßig störende Situationen zulassen und sich hinter ihren Argumenten verstecken oder nicht. Selbstverständlich erwarte ich von kleinen Kindern auch nicht, dass sie sich zu 100% vorbildlich in der Öffentlichkeit verhalten müssen. Das widerspricht ihrer Natur. Ich erwarte aber von Eltern, dass sie ein Mindestmaß an Rücksicht einhalten, wenn sie sich auf öffentlicher Flur befinden. Mit kleinen Kindern ein Restaurant aufmischen… weiterlesen

Goodbye Mallorca – Hello Denmark!

We are back!
Gestern Abend sind wir vier Nordlichter wieder wohlbehalten in Kopenhagen gelandet. Damit ging unser erster gemeinsamer Strandurlaub mit zwei kleinen Sprösslingen im Süden nach eineinhalb Wochen zu Ende.

Als deutsch-dänische Familie mit Wohnsitz in der Nähe der dänischen Hauptstadt sowie mit zahlreichem Familienanhang in Südhessen sind wir Experten im Fliegen mit diversen Babys und Kleinkindern. Genau das hat uns bislang auch davon abgehalten, neben den regelmäßigen Flügen zwischen Frankfurt und Kopenhagen in diesem Bereich unnötige weitere Herausforderungen  auf uns zu nehmen. Zu genau wissen wir, wie quälend lange sich eine klitzekleine Flugstunde hinziehen kann, wenn sich mindestens eines der Kinder kurzerhand dazu entschließt, schlechte Laune in klaustrophobischer Enge intensiv auszuleben.

Da jedoch ein vierjähriges Kind weitestgehend von den Eltern in Schach gehalten werden kann und somit nur noch eine einzige tickende Zeitbombe unter uns weilt, gestattete unser vorhandenes Nervenkostüm dieses Jahr erstmals noch eine weitere Flugreise.

Ich vermisse hier oben im Norden schon seit Jahren einige „richtige“ Sommertage mit konstanten Temperaturen um die 30 Grad und hielt daher Ausschau nach ein paar klassischen Urlaubszielen in Europa, gerne mit überschaubarer Flugdauer.

Nach einem kurzen ersten Blick auf die Preise der dänischen Pauschalreisenanbieter war schnell klar, dass eine Buchung über ein dänisches Reiseportal definitiv nicht in Frage kam. Auch nach so vielen Jahren im Norden kann mich dieses Land immer noch hin und wieder mit seinen Wucherpreisen in bestimmten Bereichen überraschen. Goodbye Mallorca – Hello Denmark! weiterlesen

Urlaub!

Liebe Leser!
Der Blog wird für 2 Wochen auf Stand-by gesetzt. Denn morgen ganz früh fliegen vier Nordlichter in den Süden – in ihren wohlverdienten Urlaub!

Da wir in Skandinavien leben, wollen wir neben den heimischen Urlaubszielen hin und wieder etwas ganz anderes sehen. Die Zwerge sind endlich aus dem Allergröbsten raus, so dass wir Eltern die letzten Male unsere regelmäßige, obligatorische Flugstunde nach Frankfurt ohne Dauer-Herzrasen  überstanden hatten.

Daher wagen wir uns erstmals seit 5 Jahren wieder „richtig“ in den Süden. Nach Mallorca.

Ich freue mich riesig darauf, den Zwergen zu zeigen, dass Meerwasser auch warm sein kann. Dass man darin baden und plantschen kann, ohne dass eine hektische Mutter das Bad im kalten Nass nach spätestens fünf Minuten wieder beendet, den Kindern das nasse Badezeugs runterzerrt, sie energisch trockenrubbelt und abschließend wärmende Kleidung drüberzieht. Hinter jedem Windstoß lauert schließlich eine Erkältung, die den Familienhaushalt wieder einmal ein paar Tage außer Gefecht setzt.

Ich freue mich darauf, meine Besorgnis vor Kälte und Wind in Respekt vor der Sonne umzuwandeln, tonnenweise dänische Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 30 auf die empfindliche Kinderhaut zu schmieren und den Wildfängen permanent mit ihren Sonnenhüten hinterherzulaufen. Urlaub! weiterlesen

Dates mit Herausforderungen

Gestern Abend hatte ich mal wieder ein Date.
Mit meinem Mann.
Als Familie mit zwei noch sehr kleinen Kindern und ohne Großeltern in der Nähe finden derartige Dates eher sporadisch statt. Einmal natürlich, weil wenig Möglichkeiten der Kinderbetreuung bestehen, andererseits aber auch, weil wir uns in den letzten Jahren zu sehr daran gewöhnt haben, aufgrund des erforderlichen organisatorischen Aufwandes und/oder der hohen dänischen Babysitter-Kosten einfach zuhause zu bleiben.

Allerdings hört und liest man immer wieder einmal, wie wichtig derartige Dates für gestresste Elternpaare auf lange Sicht seien. Also haben wir vor einiger Zeit beschlossen, trotz widriger Umstände hin und wieder eines zu organisieren.

Das erste Date ist dabei noch gar nicht so lange her. Nach einigen Jahren der Date-Abstinenz lief es auch eher unbeholfen ab. Eigentlich hätten wir es uns auch gleich sparen und direkt in ein Hotel fahren können. Zum sofortigen (Tief-)Schlafen selbstverständlich. Dates mit Herausforderungen weiterlesen

Wie wichtig ist der Muttertag?

Bekanntermaßen bin ich seit einigen Jahren Mutter. Daher gibt es für mich nun auch einen extra Feiertag: Den Muttertag. Ein Tag, an dem meine übermenschliche Leistung des letzten Jahres gewürdigt wird, an dem ich gefeiert und bejubelt werde, an dem meine Familie mich mit einem hübsch gedeckten Frühstückstisch weckt, den eine Vase mit herrlich duftenden Frühlingsblumen ziert. Das harmonische Bild wird von ein paar bunten, selbstgemalten Bilder meiner Nachkommen abgerundet.

Soweit die Theorie!

Meinen ersten Muttertag verbrachte ich in einem auf Schlafmangel basierenden Trancezustand, mit einem Säugling abwechselnd an der einen und an der anderen Brust. Dass dieser fordernde kleine Säugling eines Tages Bilder malen sollen könnte, überstieg zu dem Zeitpunkt jegliche Vorstellungskraft. Mein Mann und ich wechselten uns mit dem Schlafen ab. Frühstück war zweitrangig und Blumenvasen hatten wir noch von der Geburt überall herumstehen. Wie wichtig ist der Muttertag? weiterlesen

Kindermund kann schmerzhaft sein…

Wie heißt es so schön:

„Kindermund tut Wahrheit kund“.

Eine liebe frühere Kollegin hatte mir einmal von einer peinlichen Situation berichtet. Sie befand sich mit ihrem damals ungefähr sechsjährigen Sohn auf einer längeren Zugfahrt. Das Abteil war voll. Sie unterhielten sich mit einem netten, älteren Herrn.
Plötzlich sagte der Sprössling laut zu seiner Mama:
„Du, Mama, der Mann hat Mundgeruch!“
Meine Kollegin versuchte, die Fassung zu bewahren und erklärte ihrem Sohn, dass dies bestimmt nicht der Fall sei. Ihren entschuldigenden Blick zu dem bis dato netten Herrn kann ich mir bildlich vorstellen.
Doch Sohnemann ließ nicht locker.
„Doch, Mama, ich lüge nicht… Ich habs ganz ehrlich
G-E-R-O-C-H-E-N!!“ Kindermund kann schmerzhaft sein… weiterlesen