Archiv der Kategorie: Die lieben Kleinen…

Kindermund – Schmerzfreie Geburt!

Im Auto, auf der Rückfahrt von einer Geburtstagsfeier.
Die Kinder sind überdreht und übermüdet. Quengeln und Jammern sind angesagt, besonders bei unserer Großen, die auf Übermüdung sehr sensibel reagiert.

Nach einigen Kilometern wird die Geräuschkulisse unerträglich. Mein Geduldsfaden ist bis zum Äußersten gespannt. Wenige Minuten mehr in dieser Lautstärke und eine Explosion meines Temperaments steht bevor. Ein Ablenkungsmanöver muss her. Mein Blick fällt auf das höchste Gebäude Kopenhagens, an dem wir gerade vorbeifahren: Das „Herlev Hospital“, ein riesiges Krankenhaus in der Vorstadt Herlev. Dort wurde vor zweieinhalb Jahren mein Sohn geboren. Im 17. Stock, sofern ich mich nach Schlafmangel und Stilldemenz richtig erinnere.

Mit aufgesetzter Heiterkeit und lauter Stimme, um den Lärmpegel zu übertönen, rufe ich: „Kinder, seht mal! Das Hochhaus!“
Mein Finger zeigt auf das imposante Gebäude.

Zwei kleine Münder verstummen, zwei kleine Gesichter drehen sich in Richtung meines Zeigefingers. Kindermund – Schmerzfreie Geburt! weiterlesen

Kindermund – Dänemark ist ein flaches Land!

Meine bessere Hälfte hat wieder einen Job. Mit der Folge, dass die frühmorgendliche Kinderbetreuung in meinen Verantwortungsbereich fällt. Insbesondere die Ablieferung unseres Nachwuchses in den Kindergarten. Im Optimalfall sollte ich nach diesem Dienst auch noch pünktlich bei meinem neuen Job erscheinen. Soweit zur Theorie!

Für die Fahrt zur Arbeit lasse ich aus stau- und verkehrstechnischen Gründen das Auto mittlerweile wieder stehen. Wie ein Großteil der Dänen im Kopenhagener Raum bin ich auf S-Bahn plus Fahrrad umgestiegen: Ich nehme das Rad mit in die S-Bahn, pendele in den Kopenhagener Vorort Skovlunde und radle von dort in das Gewerbegebiet, in dem meine Firma liegt. Damit dieser Pendelplan auch künftig aufgeht, muss ich die Kinder mit dem Fahrradanhänger in ihrem Kindergarten abliefern und danach zur S-Bahn-Station radeln.

Heute früh scheuchte ich daher zwei kleine Menschen aus dem Bett, sorgte dafür, dass sie etwas Nahrhaftes im Magen hatten und einigermaßen sauber angezogen sowie gewaschen waren. Daraufhin packte ich sie in wetterfeste Klamotten und schob sie mitsamt Gepäck vor die Haustür.

Wir waren besonders früh dran, da ich an der Reihe war, in der Firma ein Frühstück auszurichten. Ich schleppte meine Handtasche, eine Kindergartentasche mit Pausenbroten und Obstmahlzeiten, eine zweite Kindergartentasche mit Regen- und Thermoklamotten sowie eine Tasche mit Butter, Käse und Aufschnitt für das Firmenfrühstück in Richtung Fahrradanhänger. Dort verteilte ich Kinder und einen Teil des Gepäcks geschickt im Fahrradanhänger und drapierte die übriggebliebenen Gepäckstücke ums Fahrrad herum. Kindermund – Dänemark ist ein flaches Land! weiterlesen

Kindermund Nr. 6: Neuer kleiner Bruder?

Als ich gestern Nachmittag von der Arbeit nach Hause kam, standen meine vierjährige Tochter und mein zweijähriger Sohn bereits an der Tür und warteten. Sie wollten noch vor dem Abendessen einen Ausflug mit den Fahrrädern ins Feld machen und bettelten so lange und herzzerreißend, bis ich den Gedanken ans entspannende Sofa beiseite schob und mich erweichen ließ.

10 Minuten später hatten wir alle notwendigen Schuhe, Jacken & Fahrradhelme angezogen und sammelten alle benötigten diversen Fahrräder und Laufräder in verschiedenen Größen auf unserem Grundstück ein. Meine Tochter fährt ein kleines rosa Fahrrad. Mein Sohn besitzt ein blaues Laufrad, das er heiß und innig liebt, und von dem er in diesen Tagen kaum loszueisen ist. 80 % seiner „Trotzanfälle“ gehen aufs Konto „Warum zum Henker muss ich ins Haus?! Ich muss mindestens drei weitere Stunden Laufrad fahren!! Dringend!!“

Da beide Kinder mittlerweile recht schnell auf ihren fahrbaren Untersätzen unterwegs sind, entschied ich mich nach kurzem Zögern erstmals dazu, ebenfalls mit dem Fahrrad mitzufahren. Ob ich auf diese Weise nach der Radtour beide Kinder dazu bewegen konnte, mir nach Hause zu folgen, blieb abzuwarten… Eins stand jedoch fest: Zu Fuß hatte ich definitiv keine Chance mehr, meinen Sohn einzuholen, sollte dieser sich in den Kopf setzen davonzufahren. In diesem Punkt hatte ich mit Fahrrad eindeutig eine bessere Position. Kindermund Nr. 6: Neuer kleiner Bruder? weiterlesen

Vorher – Nachher: 10 Eigenschaften einer Frau, die Mutter wurde – Teil II

Nach den ersten 5 Eigenschaften, die in meinem persönlichen “Mama-Bootcamp” der letzten Jahre nach und nach umgewandelt wurden, folgen hier die restlichen:

6. Das „weibliche Versorger-Gen“

VORHER:
Ich hatte keinen Spaß am Kochen und keine Lust, andere nahrungstechnisch zu verwöhnen. Generell fehlte mir das weibliche „Versorger“-Gen.

NACHHER:
Mit Hilfe der App „Chefkoch“ und einer kleinen privaten Facebook-Kochgruppe habe ich etwas mehr Freude am Kochen entwickelt. Das Koch-Gen ist jedoch nach wie vor sehr ausbaufähig.

In Bezug auf die Kinder setzt Gott sei Dank ganz generell ein offenbar Mutterinstinkt ein und übernimmt die Führung. Ich empfinde tiefste Zufriedenheit und Glück, wenn wir die Wildfänge nach einem ereignisreichen Tag abends fertigmachen, ins Bett bringen und den regelmäßig werdenden tiefen Atemzügen der beiden phantastischen Wesen lauschen. Dieses Gefühl kommt von ganz innen. Sind meine Kinder zufrieden, versorgt, umsorgt und glücklich, bin ich es auch 🙂

7. Planung & Kontrolle

VORHER:
Ich plante gerne im Voraus und wollte alles im Detail unter Kontrolle haben. Überraschungen waren nicht meins. Ich liebte Struktur und Vorhersehbarkeit.

NACHHER:
Eine meiner härtesten Übungen… Wer Kinder hat, und besonders ganz kleine, weiß: Planung, Vorhersehbarkeit und Struktur im Alltag werden zu Fremdworten. Das Chaos, das mit der Geburt des zweiten Kindes über mich hereinbrach, schockierte mich. Erst allmählich gelang mir so etwas wie Improvisation und Flexibilität. Mit viel, viel Übung und innerem Kampf wurde aus mir eine mittelmäßig flexible, immer noch äußerst strukturliebende, gelassenere und improvisierende Mama.

8. Schmerztoleranz & Kontrollverlust

VORHER:
Ich hasste unkontrollierbare Schmerzen! Meine Schmerztoleranzgrenze war äußerst niedrig. Eine natürliche Geburt war für mich schon immer unvorstellbar. Vorher – Nachher: 10 Eigenschaften einer Frau, die Mutter wurde – Teil II weiterlesen

Vorher – Nachher: 10 Eigenschaften einer Frau, die Mutter wurde – Teil I

Hier gehts nochmal zur Vorgeschichte der Serie „Wandlung einer Frau, die Mutter wurde“. Meine 10 genannten Eigenschaften haben sich bei mir dank „Mama-Bootcamp“ in den letzten Jahren wie folgt gewandelt:

1. Schlaf

VORHER:

  • Ich schlief gerne.
  • Ich ging abends gerne früh ins Bett und stand morgens gerne spät auf.
  • Am Wochenende war ich auch einem Mittagsschläfchen nicht abgeneigt.

NACHHER:

  • Darf ich bis 5.30 Uhr schlafen, fühlte ich mich gut ausgeruht.
  • Alles nach 7 Uhr definiere ich als langes Ausschlafen.
  • 2-3 Mal pro Nacht Aufstehen steckt mein Körper nahezu unbemerkt weg und ich bin im Alltag dennoch ganz normal leistungsfähig.
  • Nach einer komplett durchgeschlafenen Nacht weiß ich nicht wohin mit all der Energie 🙂
  • Der Spiegel zeigt allerdings oft noch ein anderes Bild… es geht jedoch wieder aufwärts.
  • Mittagsschläfchen sind weitestgehend abgeschafft. Die Mittagspausen der Kinder werden minutiös zur Selbstverwirklichung genutzt.

Vorher – Nachher: 10 Eigenschaften einer Frau, die Mutter wurde – Teil I weiterlesen

Von der „denkbar ungeeigneten“ zur „denkbar geeigneten“ Mutter

Bevor ich meinen Dänen traf, war ich stets der festen Überzeugung,  für die Mutterrolle denkbar ungeeignet zu sein! Meine Überzeugung konnte ich nachhaltig mit mindestens 10 Argumenten begründen.

Meine bessere Hälfte ließ die Argumente jedoch nicht gelten und war der Ansicht,  ich würde die Herausforderungen mit meinem Humor und der guten Laune sicher meistern. Er schaffte es, mich vom Projekt „Familie“ zu überzeugen. Innerhalb von zwei Jahren setzten wir zwei kleine Wesen in diese Welt.

Was geschieht nun, wenn eine Frau wie ich , 10 für die Mutterrolle denkbar ungeeignete Eigenschaften im Gepäck, allen Vorzeichen zum Trotze dennoch Mutter wird?

Es beginnt ein ganz persönliches „Bootcamp“! Von der „denkbar ungeeigneten“ zur „denkbar geeigneten“ Mutter weiterlesen

Die kleinen Geheimnisse des Eltern-Daseins: Der Windel-Marathon

Als ich das erste Mal schwanger war und mein wachsender Bauch der Außenwelt verriet, dass auch ich gedenke, bald in den Club der Eltern dieser Welt einzutreten, wurde ich mit unzähligen Ratschlägen, Informationen und persönlichen Erfahrungen überhäuft. Relativ schnell wurde mir klar, dass ich mich auf ein größeres Projekt eingelassen hatten. Dank der unerschöpflichen Informationsquellen im Internet, der hilfreichen Online-Ratgeber zu den Themen Schwangerschaft und Baby sowie des überwältigenden Bücher-Angebot kann man sich jedoch zumindest theoretisch auf die kommende Aufgabe vorbereiten.

Doch so umfassend und detailliert man sich heutzutage informieren kann: Einige Themen rund ums Thema Schwangerschaft & Baby werden eher stiefmütterlich behandelt. Und hat Dich das Baby schließlich mit seiner Geburt in eine neue Welt katapultiert, ist trotz aller Vorbereitungen dennoch „trial and error“ und „learning by doing“ angesagt.

Greifen wir an dieser Stelle mal ein eher profan erscheinendes Thema auf: Das „Windeln wechseln“!
Genauer: Der Windel-Marathon!

Bevor ich meine kleine Tochter in den Armen hielt, hatte ich mir über das Thema „Windeln“ nur sehr oberflächlich Gedanken gemacht. Das Baby füllt die Windel und erhält danach eine neue, so meine Idee dazu. Dass mit der Geburt nicht nur ein völlig neues Leben beginnt sondern gleichzeitig der Startschuss für einen Windel-Marathon fällt, war mir nicht bewusst.

Doch dies sollte sich schlagartig ändern.

Ich lag im Krankenhausbett, etwas außer Gefecht gesetzt von der Geburt. Äußerst zufrieden mit mir und der Welt hielt ich mein neugeborenes Wunder in den Armen. Verzückt schnupperte ich an der zarten Babyhaut. Die Haut war herrlich weich und roch wunderbar süß. Verliebt schnupperte ich weiter, als die bilderbuchhafte Idylle plötzlich gestört wurde. Was war das für ein scharfer Geruch? Die Kleine hatte doch nicht etwa…? Die kleinen Geheimnisse des Eltern-Daseins: Der Windel-Marathon weiterlesen