Scheinbar hat es sich heute Nacht ausgeregnet. Ob tatsächlich so viele Millimeter Regen gefallen sind, wie der Wetterbericht angekündigt hatte, kann ich nicht beurteilen. Unser Ferienhaus ist so gut isoliert und dicht, dass man Wind und Regen kaum hört. Wir haben diese Nacht – mit einer kleinen Unterbrechung – tief und fest geschlafen. Dass es ordentlich geregnet hat, konnten wir heute aber an Größe und Anzahl der Wasserpfützen sehen, auf die unsere Kinder stets sehr zielgerichtet Kurs nehmen.
Dieser Anblick erwartete uns heute früh:
Haus #3490 von DanWest
Meiner besseren Hälfte ging es deutlich besser und wir fühlten uns alle frisch und ausgeruht.
Vor vielen Jahren war ich eine Perfektionistin im Packen. Ich schrieb lange Listen auf Word oder Excel, die jedes Jahr erweitert und wiederverwendet wurden. Ich hatte verschiedene Listen für Sommerurlaube, Winterurlaube und für Wochenend-Kurztrips. Trotz der Kontroll-Listen empfand ich Packen stets als stressig. Ein echtes Urlaubshindernis. Meinen Pack-Perfektionismus habe ich in den letzten Jahren ad acta gelegt. Das Packen ist seither ein wenig entspannter. Nachteil: Ich vergesse gerne auch mal etwas – insbesondere seit die Kinder mich beim Packen ablenken.
Dieses Mal traf es meinen Fön. Lange Haare, Novemberwetter und fehlender Fön: Keine besonders glückliche Kombination. Das Hauptanliegen des heutigen Urlaubstages bestand daher im Erwerb eines Föns.
Wir verließen am späten Vormittag das Haus, das in der Sonne gleich nochmal ein ganz anderes Bild gibt!
Den Fön fanden wir auf Anhieb in Hvide Sande, im Geschäft „Kop & Kande“ (= Tasse & Kanne, sowas wie „Topf & Pfanne“ in Deutschland). Ich war erleichtert. Nun stand meinem geplanten Beauty-Event nichts mehr im Wege. Der Wellnessbereich des Hauses muss schließlich noch weiter ausgetestet werden.
„Kop & Kande“ liegt in der Nähe des Hafens und der Schleuse, die den Ringkøbing Fjord mit dem offenen Meer verbindet. Wir spazierten durch den Hafen und über die Schleuse. Ein kräftiger Geruch nach Fisch wehte um unsere Nasen. Ich hatte ein starkes Dejà-vu von den vielenUrlauben mit meinen Eltern in Norddeich an der deutschen Nordseeküste.
Auf dem Weg durch den Hafen kamen wir an diesem interessanten Müllentsorgungs-container vorbei.
Eine gute und passende Idee, wie wir fanden 🙂
Auf dem Foto oben rechts sieht man die Schleuse von Hvide Sande und den zugehörigen Wach-und Kontrollturm „Blåtårn (=blauer Turm).
Die Kammerschleuse wurde 1931 bereits erbaut, um die Schifffahrt zwischen Meer und Fjord zu ermöglichen. 1987 wurde sie erweitert. Sie ist nun 16,5 Meter breit, 33 Meter lang und wird jährlich von cirka 2.000 Schiffen passiert. In der Regel wird die Schleuse alle 2 Stunden geöffnet, um Schiffe durchzulassen. Der „blaue Turm“ ist rund um die Uhr besetzt.
Kein Tag an der dänischen Westküste ohne Ausflug ans Meer. Nach dem Spaziergang am Hafen von Hvide Sande machten wir einen Abstecher an den Strand bei den Windrädern in Hvide Sande.
Der Wetterbericht behielt in einem recht: Der Wind war wirklich ordentlich. Wir packten uns alle dick ein und gingen runter zum Meer. Auch wenn es ziemlich stürmisch war, kam die Sonne hin und wieder heraus. Dazu war es ungewöhnlich mild heute. Die Temperatur lag bei über 10 Grad. Die Kinder spielten zufrieden und glücklich im Sand. Wir Erwachsenen trippelten etwas am Strand auf und ab, um dem Gefühl eines ausgedehnten Strandspazierganges zumindest ein bisschen näher zu kommen.
Die Tüte mit dem Sandspielzeug der Kinder mussten wir heute mit großen Steinen beschweren, damit nicht alles meilenweit wegflog. Der Wind war so kräftig, dass er die Schaumkronen der Wellen weit ins Land hinein trieb. Ein herrliches Spiel für unsere Kinder, die versuchten, den Schaum am Strand zu fangen 🙂
Nach so viel frischer Luft schliefen die Kinder im Auto sofort ein. Zuhause setzten wir den schönen Tag fort mit Mittagsschläfchen und anschließender Einweihung des Whirlpools durch die Kinder. Da diese normalerweise mit einer kleinen blauen IKEA-Badewanne vorlieb nehmen müssen, war die Begeisterung der Kinder so groß wie der anschließende Unwille, das „tolle Schwimmbad“ wieder zu verlassen.
Abgerundet wurde das Ganze von mexikanischen Wraps mit Guacomole, Salsa-Sauce, Paprika, Tomaten, Hackfleisch, Creme fraiche und Mais.
Nun sind die Kinder (endlich) im Bett und mein wohlverdientes Glas Rosé wartet auf mich. Das Beauty-Event habe ich heute nicht geschafft. Himmel, so ein Urlaubstag vergeht aber auch viel zu schnell…
Allen Blog-Lesern, die unsere kleinen Urlaubsberichte verfolgen, wünsche ich einen schönen Abend. Ich habe mich sehr über Eure zahlreichen netten Kommentare auf Facebook und hier auf dem Blog gefreut!
So macht das Bloggen aus dem Urlaub Spaß 🙂
Fortsetzung:
Urlaub an der dänischen Westküste: Durchänger und fangfrischer Fisch.
Ob ich das Saisonkennzeichen meines Wohnmobils doch wieder abschaffen sollte *grübelundstudier*
Dein Bericht macht direkt Lust auf DK im November. 😉
Euch Allen weiter gute Erholung und gute Besserung!
Dankeschön, Sigrid.
Freut mich, wenn mein Bericht bei einem Dänemark-Kenner NOCH MEHR Lust auf DK gemacht hat, und das auch mal zu einer anderen Jahreszeit als die gewohnte.
Du kannst es ja in einer Saison ja mal ausprobieren, in einem Haus erst mal, bevor Du mit den Kennzeichen was änderst.
Aber ich glaube, DK ist einfach immer schön für jemanden, der DK an sich gerne mag.
Bin gespannt, ob Du es mal probierst. Halte mich auf dem Laufenden.
Mary
Sehr schön. Ich sitz derweil im nebligen Franken, das hat allerdings auch etwas. Aber irgendwann komme ich auch mal nördlicher. 🙂 Echtjetzma.
Hallo Sylvia,
oh – Nebel hat mir in unserer Urlaubswoche auch tatsächlich gefehlt….
Da wär ich gern mal schnell nach Franken gekommen.
Aber komm Du auf alle Fälle mal hoch, es lohnt sich.
Mary
Da kommt die Sehnsucht hoch – ich genieße deine Beiträge – Dankeschön und weiter einen super Urlaub.
Hallo Beate, das freut mich, dass ich Dir mit meiner Urlaubsserie etwas Sehnsucht geben konnte, dann wirken meine Worte richtig.
Schöne Grüße
Mary