Schlagwort-Archive: In Dänemark

Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los, Teil II

Johann Wolfgang v. Goethe, „Der Zauberlehrling“

Fortsetzung

Als EU-Bürger konnte man generell sehr einfach nach Dänemark einreisen, inklusive Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis. Man musste lediglich entweder einen festen Job in Dänemark nachweisen, oder alternativ finanzielle Mittel in einer bestimmten Höhe aufweisen. So zeigte man dem Staat, dass man sich mit seinen Ersparnissen auch ohne Job in Dänemark selbst finanzieren konnte und dem Staat nicht nutzlos auf der Tasche liegen würde. Und schon war man willkommen.

Bei der Einwanderung auf der Grundlage eigener Ersparnisse gab es 2 Beträge. Brachte man den geringeren Betrag auf, bekam man einen „bevis for registrering“ für 1 Jahr und musste danach erneut auf dem Amt erscheinen. Konnte man den höheren Betrag aufweisen, durfte man sich 5 Jahre in Dänemark aufhalten. Inklusive Arbeitserlaubnis. Und nach 5 Jahren im Lande, in denen man nicht ausgewiesen wurde, durfte man für immer bleiben. Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los, Teil II weiterlesen

Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los, Teil I

Johann Wolfgang v. Goethe, „Der Zauberlehrling“

Einmal in Worte gefasst, waren die Gedanken über eine mögliche Auswanderung nicht mehr zu bremsen. Sollte ich wirklich mein bisheriges Leben komplett umkrempeln und den Sprung ins kalte Wasser wagen?

Die Gedanken folgten mir auf Schritt und Tritt. Kleine Geister, die ich gerufen hatte, und die nicht nun nicht mehr los wurde.

In der ersten Zeit nach dem Gespräch über eine mögliche gemeinsame Zukunft dachte ich nicht bewusst über die Frage einer Auswanderung nach. Eine Antwort hatte ich sowieso nicht. Dazu war das Thema zu groß und die Konsequenzen, die diese Entscheidung mit sich führte, zu weitreichend. Ich lebte weiter wie bisher und wartete darauf, dass sich allmählich irgendein Gefühl einstellte, das mir den richtigen Weg zeigen würde. Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los, Teil I weiterlesen

Sightseeing in Kopenhagen

An meinem 3. Wochenende in Dänemark schafften wir es endlich einmal nach Kopenhagen in die Stadt hinein… Ich erhielt eine persönliche Führung durch die Stadt. Wir sahen lange nicht alles, was man in Kopenhagen eigentlich sehen musste, aber es war ein Anfang.

Der Sightseeing-Tag begann mit einer Parkplatzsuche auf Islands Brygge, einer schicken Wohngegend direkt am Wasser auf der Insel Amager, von der aus man bequem zu Fuß in die Kopenhagener Innenstadt spazieren kann.

Mein Däne steuerte sein Auto ergebnislos durch die vielen Seitenstraßen. So vergingen 20 Minuten, in denen ich bereits mindestens 10 halbseidene Parkmöglichkeiten entdeckt hatte. An fast jeder Kreuzung waren jeweils viele Meter Platz, fand ich. Und außerdem – parken wir eben halb im Parkverbot und riskieren einen kleinen Strafzettel. Was machte das schon? Die 10 oder 20 Euro würden uns schon nicht ruinieren, und meistens kommt man ja sowieso ohne Strafe davon… Sightseeing in Kopenhagen weiterlesen

Lyngby – ein Vorort am nördlichen Rand Kopenhagens

In den ersten Monaten unserer Fernbeziehung machte ich sehr viele Fotos. Die meisten hatten allerdings nur ein Objekt, und zwar meinen Dänen 🙂

Als ich aber nach den ersten 2 Besuchen verstärkt damit aufgezogen wurde, dass ich bei meinen Besuchen in den Norden offensichtlich ausschließlich ins „dänische Bettenlager“ reise, beschloss ich, zum Gegenbeweis künftig auch andere Motive in Betracht zu ziehen.

Starten wir mit einer Karte Dänemarks, damit wir alle auf denselben geographischen Stand bezüglich der Lage Dänemarks (das kriegen wahrscheinlich alle noch ganz gut hin) sowie Kopenhagens (das möglicherweise schon nicht mehr ganz…) kommen:

Danmark

Die dänische Hauptstadt Kopenhagen (hier zu finden unter dem dänischen Namen „København“) liegt also auf einer der dänischen Inseln, genannt Seeland (auf dänisch „Sjælland“). Lyngby – ein Vorort am nördlichen Rand Kopenhagens weiterlesen

Long distance relationship

Im Vorfeld dieses Besuchs hatte ich versucht, möglichst ohne besondere Erwartungen an mein Abenteuer in Kopenhagen heranzugehen. Denn eine Sache war, sich in einem Skiurlaub kennenzulernen und Feuer zu fangen, eine andere war es, 4 Tage zusammen zu verbringen, ohne sich wirklich zu kennen. Ich hatte mir vorsichtshalber grob einen Plan B zugelegt für den Fall, dass ich nicht das ganze Wochenende in der Wohnung des Dänen wohnen konnte. Die ganze Aktion an sich war ja generell etwas gewagt, und äußerst atypisch für meine nicht gerade risikofreudige Persönlichkeit…

Ich überstand den Flug in höchster Anspannung und Nervosität, und wappnete mich dann für das Wiedersehen nach 3 Wochen mit vielen romantischen SMS und Telefonaten. Long distance relationship weiterlesen

1000 Kilometer

Wieder zuhause erzählte ich dem ein oder anderen aufgeregt von meiner dänischen Bekanntschaft. Die Reaktionen waren ernüchternd. Hochgezogene Augenbrauen, unmerkliches Kopfschütteln und hier und da auch ein süffisantes Grinsen, weil ein „Skihaserl“ generell ja eine nette und harmlose Sache ist. Die man hinterher schnell wieder vergisst. Jemand sagte mir sogar ganz deutlich auf den Kopf zu, dass das wohl keinen Sinn mache und ich mir die Sache besser gleich aus dem Kopf schlagen sollte. 1000 km seien schließlich ein Ding der Unmöglichkeit.

Das Kribbeln ließ sich davon nicht beirren, obwohl ich generell ähnliche Gedanken hatte.

Der interessante Däne und ich schrieben täglich SMS. Schon in Wagrain war ein möglicher Besuch in Kopenhagen zur Sprache gekommen. 1000 Kilometer weiterlesen