An meinem 3. Wochenende in Dänemark schafften wir es endlich einmal nach Kopenhagen in die Stadt hinein… Ich erhielt eine persönliche Führung durch die Stadt. Wir sahen lange nicht alles, was man in Kopenhagen eigentlich sehen musste, aber es war ein Anfang.
Der Sightseeing-Tag begann mit einer Parkplatzsuche auf Islands Brygge, einer schicken Wohngegend direkt am Wasser auf der Insel Amager, von der aus man bequem zu Fuß in die Kopenhagener Innenstadt spazieren kann.
Mein Däne steuerte sein Auto ergebnislos durch die vielen Seitenstraßen. So vergingen 20 Minuten, in denen ich bereits mindestens 10 halbseidene Parkmöglichkeiten entdeckt hatte. An fast jeder Kreuzung waren jeweils viele Meter Platz, fand ich. Und außerdem – parken wir eben halb im Parkverbot und riskieren einen kleinen Strafzettel. Was machte das schon? Die 10 oder 20 Euro würden uns schon nicht ruinieren, und meistens kommt man ja sowieso ohne Strafe davon…
Mit jeder Minute wurde ich etwas gereizter und fragte mich, was diese Genauigkeit und dieser bedingungslose Obrigkeitsgehorsam eigentlich sollte… In Mannheim hätte ich in derselben Zeit schon 20 Mal eingeparkt.
Bis mein Däne mich darüber informierte, dass
1. man 10 Meter Abstand zu einer Kreuzung halten muss beim Parken (in Deutschland nur 5 Meter??)
2. man mit 99 % Garantie einen Strafzettel erhält, wenn man in Kopenhagen auch nur 15 Minuten falsch parkt. Die Firmen, die für das Eintreiben von Bußgeldern zuständig sind, liegen permanent auf der Lauer.
3. man mit 100 % Garantie einen Strafzettel erhält, wenn man auch nur ein bisschen falsch parkt.
4. der Strafzettel für Falschparken in Dänemark ein klein wenig teurer ist als in Deutschland: 500 Kronen, d.h. cirka 70 EURO!!
WUCHER! Das sind ja wirklich drakonische Strafen im Vergleich zu Deutschland. Und so zieht sich das übrigens durch den gesamten Verkehrsbußgeldkatalog. Der reinste Wahnsinn!
Nach diesen wesentlichen Informationen rund um das Thema Falschparken hatte ich selbstverständlich verstanden, warum wir bereits seit 20 Minuten den perfekten Parkplatz suchten. Nach weiteren 10 Minuten hatten wir ihn gefunden, und konnten beruhigt in die Stadt wandern.
Einige Impressionen von unserem Ausflug im März 2007 (Islands Brygge, Kopenhagen Stadt).