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Gefühlsausbruch des Himmels

Seit ein paar Wochen herrscht in unserem kleinen Ort am Rande von Kopenhagen nicht nur eine „Wärmewelle“ sondern auch hartnäckige Dürre!

Hoffnungsvoll verfolgen wir daher den täglichen Wetterbericht und warten auf die Ankündigung eines klitzekleinen Wolkenbruchs.  Denn unser Garten leidet. Er ist es nicht gewohnt, wochenlang der brütenden Sonne zu trotzen, ohne dass ein einziger Regentropfen vom Himmel fällt.

Bisher ist noch jeder vorhergesagte Wolkenbruch knapp an unserem Wohnort vorbeigezogen. Während es nördlich, südlich, westlich und östlich von uns zwischendurch doch mal geregnet hat, ist unser Garten nach wie vor trocken. F*rztrocken. 🙂

Mit Mühe und Not erhalten wir mit regelmäßiger „Handwässerung“ die meisten Pflanzen am Leben. Nicht alle haben dies überlebt. Schließlich haben wir auch andere Dinge zu tun als täglich den großen Garten zu wässern. In Dänemark scheint es auch nicht üblich zu sein, regelmäßig den Garten zu wässern. Jedenfalls habe ich noch keinen einzigen Nachbarn seinen Rasen sprengen sehen…. was im Normalfall auch nicht notwendig ist.

Heute endlich war es soweit! Der Wettergott hatte ein Einsehen mit unserem kleinen Wüsten-Flecken. Oder einen spontanen Gefühlsausbruch direkt über uns.

Unser Garten (und besonders der Rasen) atmete auf:

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Endspurt und Abschiede…

Offiziell war die letzte, zweieinhalb Wochen lange Etappe nur ein „Besuch“ in Deutschland! Denn am 20. September hatte ich mich mit meiner Aufenthaltsgenehmigung bereits als Einwohnerin in Lyngby registrieren lassen und meine CPR-Nummer beantragt.

In Dänemark erhält jeder Einwohner eine sogenannte CPR-Nummer, d.h. eine persönliche Nummer des zentralen Personenregisters (Det Centrale Personregister). Ohne CPR-Nummer kann man in Dänemark NICHTS, aber auch GAR NICHTS tun. Bevor die Babys in Dänemark einen Namen bekommen, was laut Gesetz bis zu 6 Monate nach der Geburt warten kann, haben sie schon längst ihre CPR-Nummer. Diese wird sofort am Tag der Geburt vergeben!

In Dänemark ist man eine Nummer, und diese Nummer spiegelt irgendwann alle wesentlichen Bereiche des Lebens wieder. Alle Konten sind über diese Nummer gemeldet, Telefonanschlüsse, Versicherungen, Jobs, Steuerpflicht, Finanzen, Kredite, Immobilien, Verträge mit Energieversorgern, Kabelfernsehen, Internetanschluss, Kinderbetreuung, Schule. ALLES. Der dänische Staat kann dadurch theoretisch sehr leicht detaillierten Einblick in das Leben eines jeden Einwohners in Dänemark erhalten. Und dadurch seine Schäfchen gezielter „führen“ als das in anderen Ländern möglich ist, meinen die Anhänger dieses Systems.

Für mich als Deutsche war das natürlich etwas „strange“.
1984! „Big brother is watching you!“ Endspurt und Abschiede… weiterlesen

Durchbruch

Wie ich gehofft hatte, kam ich meiner Entscheidung eines Tages ganz von alleine näher.

Mit meinen spannenden, neuen Visionen im Hinterkopf fühlte sich mein Leben und insbesondere mein Job mit jedem Tag weniger richtig an. Es fiel mir mittlerweile sehr schwer, einfach weiterzumachen wie bisher. Jeden Tag auf die Arbeit zu fahren. Ich war unglücklich. Die Abneigung gegen meinen Job wurde größer. Ich musste permanent dagegen ankämpfen. Der innere Druck wurde immens. Ich war überrascht von der Intensität dieser plötzlich aufgekommenen, negativen Gefühle. Und ich war ängstlich. Denn würde ich ihnen nachgeben, kamen große Veränderungen auf mich zu. 

An einem Wochenende in dieser Zeit besuchte ich meine Familie. Wir kamen auf meine Situation zu sprechen, und ich versuchte, meine plötzliche Abneigung gegen den Job zu erklären. In den Augen meiner Familie musste es natürlich so aussehen, als verblendete meine aktuelle Verliebtheit meine Sicht auf den bis dato eigentlich stets zufriedenstellenden Job beim Verlag. Denn nie hatte ich in diesem Ausmaß über den Job geklagt. Und plötzlich erklärte ich von jetzt auf nachher, dass sich alles falsch anfühlte. Das wirkte nach außen hin nicht gerade fundiert, geschweige denn vernünftig.

Meine Familie war dementsprechend überrascht und hatte natürlich die Sorge, ich würde eine übereilte und falsche Entscheidung treffen. Durchbruch weiterlesen