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Angst und hastige weitere Vorbereitungen

Der Sturm ist mittlerweile wirklich heftig. Und ist aber noch gar nicht auf seinem Höhepunkt angelangt.

Wir haben einen Schwachpunkt am Haus, der uns schon beim letzten Sturm sehr nervös gemacht hat: Unsere Fensterfront an der Westseite des Hauses. Das sind nur weitläufige Fensterpartien und kein ordentliches, stabiles Mauerwerk.

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Schon bei mittleren Windstärken ächzt und knarzt die ganze Wand. Bei heftigem Wind kann man deutlich sehen, wie die gesamte Wand inkl. Fenster zittert und sich hin und herbewegt. Die Jalousien wackeln und herabhängende Deko schaukelt.

Beim letzten Sturm stand mein Mann geraume Zeit in der Mitte der Fensterfront und hielt mit seinem Gewicht dagegen.

Vor einer guten Stunde kamen die ersten Windböen bei uns an, und die Windrichtung ist diesmal ungünstiger als beim letzten Sturm. Oben an der Wand hat sich plötzlich ein Riss gebildet!
Mein Mann hielt wieder mit seinem Gewicht dagegen, aber die Wand bewegte sich trotzdem weiter – vor und zurück.

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Strohwitwe

Inmitten meiner ersten ernsthaften Heimweh-Phase musste ich ein erstes Wochenende als Strohwitwe überstehen. Mein Däne hatte mit seinen Freunden eine längere Angeltour geplant. Mit Übernachtung. Die Tage vor dem Wochenende war ich nervös. Ich hatte ohnehin schon Heimweh und fühlte mich entwurzelt. Nun würde ich zwangsläufig zwei Tage alleine an einem Ort verbringen müssen, der erst allmählich auf dem Weg war, sich zu meinem Zuhause zu entwickeln.

„Mary allein zuhaus“!

Ich überlegte fieberhaft, was ich mir für das Wochenende vornehmen konnte, damit mir in der Wohnung nicht 48 Stunden lang die Decke auf den Kopf fiel und ich womöglich panische Abreiseentscheidungen traf. Mein Blick fiel auf das Regal mit den fein säuberlich einsortierten Magazinen über Dänemark und Kopenhagen, die mir meine lieben Zeitungskollegen bei der Abschiedsfeier im Verlag geschenkt hatten. Ich blätterte die Zeitschrift über Kopenhagen durch und blieb an einem Bericht über einen „modernen Stadtstrand“ in Kopenhagen hängen, dem Amager Strandpark. Dieser Strand in Kopenhagen schien mir ein passendes Ausflugsziel für einen unendlich lang erscheinenden Tag zu sein.

DAS war es.
Ich würde einen neuen Ort für mich erobern und damit meine neue Heimat ein Stück erweitern. Kurzerhand verabredete ich mich mit meiner bislang einzigen Bekannten für einen langen Spaziergang am Amager Strandpark. Da meine Bekannte auch erst einige Monate in Kopenhagen lebte, war sie – wie ich – dankbar für jede Abwechslung. Und – ebenfalls wie ich – ein bisschen stolz  auf jede eigene Verabredung, die nichts mit unseren jeweiligen dänischen Partnern oder deren Freundeskreis zu tun hatte. Strohwitwe weiterlesen