Der Sturm ist mittlerweile wirklich heftig. Und ist aber noch gar nicht auf seinem Höhepunkt angelangt.
Wir haben einen Schwachpunkt am Haus, der uns schon beim letzten Sturm sehr nervös gemacht hat: Unsere Fensterfront an der Westseite des Hauses. Das sind nur weitläufige Fensterpartien und kein ordentliches, stabiles Mauerwerk.
Schon bei mittleren Windstärken ächzt und knarzt die ganze Wand. Bei heftigem Wind kann man deutlich sehen, wie die gesamte Wand inkl. Fenster zittert und sich hin und herbewegt. Die Jalousien wackeln und herabhängende Deko schaukelt.
Beim letzten Sturm stand mein Mann geraume Zeit in der Mitte der Fensterfront und hielt mit seinem Gewicht dagegen.
Vor einer guten Stunde kamen die ersten Windböen bei uns an, und die Windrichtung ist diesmal ungünstiger als beim letzten Sturm. Oben an der Wand hat sich plötzlich ein Riss gebildet!
Mein Mann hielt wieder mit seinem Gewicht dagegen, aber die Wand bewegte sich trotzdem weiter – vor und zurück.
Wir waren gezwungen, kurzfristig weitere Sicherheitsmaßnahmen zu treffen!
Mein Mann rannte hinaus und besorgte Werkzeug – ich stemmte mich zwischenzeitlich gegen die zitternde Wand. Wobei meine Kräfte bei dem zunehmendem Sturm nichts ausrichten konnten, aber der Sturm ist ja noch nicht mal richtig bei uns angekommen….
DAS ist das Ergebnis unserer hastigen Vorbereitungen:
Mein Mann hat die beiden Schwachstellen gestützt und die Holzpfeiler im Boden verschraubt. Meine vorsichtigen Einwände, dass wir mit den Schrauben Spuren im Boden und an der Wand hinterlassen und ob das notwendig sei, habe ich recht schnell fallen lassen müssen angesichts des Risses in der Wand und des Geräusches von ächzendem Holz bei jedem Windstoß.
Wir waren hochgradig unsicher, ob die Wand nicht irgendwann nachgegeben hätte und uns ins Haus gefallen wäre…
Jetzt sind wir etwas beruhigter. Die Wand ist stabiler und zittert nicht mehr so sehr. Das Holz knarzt nicht mehr so schlimm. Mehr können wir jetzt erst mal nicht tun.
19.30 Uhr – ich denke, der Sturm ist jetzt bald da.