Gleich 2 Stürme: Dagmar und Egon!

Ein aktuelles Wetterphänomen ist gerade dabei, Geschichte zu schreiben: An zwei aufeinanderfolgenden Tagen wüten gleich zwei heftige Stürme mit Orkanböen über weite Teile Dänemarks.

Egon.DR

Quelle: www.dr.dk

Gestern startete das Ereignis mit dem Tief „Dagmar“, das hier auf Nordseeland allerdings keinen außergewöhnlichen Eindruck hinterließ. Gegen Nachmittag, auf der Heimfahrt von Kopenhagen in den Norden Seelands, musste ich zwar einige Male das Lenkrad fest umklammern, als heftige Windstöße mein Auto auf der Fahrbahn zum Schlingern zu bringen drohten. Kaum war ich jedoch zuhause, war der Sturm vergessen. Später las ich, dass von dem Fahren „leichterer Fahrzeuge“ abgeraten wird. Seither grübele ich, ob ein Opel Astra zur Kategorie „leichteres Fahrzeug“ gehört…

Nach „Dagmar“ sollte direkt ein weiterer Sturm folgen, „Egon“! Laut Medienberichten sollte Egon jedoch nur „ein kleiner Bruder“ von Dagmar sein, d.h. mit schwächeren Windstärken. Wir haben uns daher über Egon keine weiteren Gedanken mehr gemacht. Unsere Gartenmöbel sind ohnehin vor der Sturmsaison sicher verstaut worden und die Bäume, Strächer und Hecken, die wackelig standen, hat der Orkan „Bodil“ vor einem Jahr bereits rigoros entfernt. Alles weitere dürfte unserer Ansicht nach fest verankert sein.

Doch während ich mit meinem lieben Sohnemann unseren samstäglichen Mittagsschlaf hielt, nahm der Wind plötzlich zu. Ich erwachte sogar von dem Lärm. Es ist unglaublich, wie LAUT ein solcher Sturm auch noch innerhalb der eigenen vier Wände sein kann.

Nur eine Stunde darauf mussten wir unsere Fensterfront – wie vor einem Jahr schon – mit einem Stützbalken sichern, da das Haus an einer Stelle einen nicht unwesentlichen Konstruktionsfehler zu haben scheint, der lediglich bei Stürmen mit Orkanböen zu bemerken ist. Zuerst fand ich die Maßnahme meines lieben Dänen – wie damals auch schon – etwas übertrieben. Mittlerweile bin ich aber froh, dass die Fensterfront gesichert ist: Laut Medien hat sich Egon nämlich vom kleinen zum großen Bruder entwickelt.

Der Wind ist heftig und laut, die Orkanböen lassen die Fenster zittern. Der ein oder andere Baum in unserem Garten steht bedenklich schief…. und die Hecke… naja, lassen wir das. Die wollten wir sowieso bald entfernen und durch etwas stabileres ersetzen.

Die Wasserstände an den Küsten und in den Fjorden sind offenbar bereits deutlich erhöht. Bei uns in Nordseeland sind Überschwemmungen an der Nordküste gemeldet (Rågeleje Strand), exakt dort, wo nach Bodil die Küste mit hohem Aufwand wieder repariert worden war.

Nachdem der Sturm Bodil im Dezember 2013 bei uns in der näheren Umgebung, am Roskilde Fjord, so viel nachhaltigen Schaden angerichtet und viele Häuser und Boote zerstört hatte, ist das Land dieses Mal besser vorbereitet. Pumpen, Personal und Bereitschaftsdienste stehen bereit, auch Freiwillige sind in den Häfen und auf den Deichen und legen zum Beispiel Sandsäcke aus. In Jyllinge, 10 Minuten von uns entfernt, ist heute Mittag ein „mobiler Deich“ aufgebaut worden, der mit Wasser gefüllt ist:

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Quelle: http://nyhederne.tv2.dk/

Denn es sind Wasserstände gemeldet worden, die an einigen Orten deutlich über der Schmerzgrenze liegen…

Die Brücken im Land sowie nach Schweden sind schon seit einigen Stunden gesperrt und die Polizei empfiehlt ausdrücklich , das Haus nicht zu verlassen. Wir halten uns dran. Seit gestern Nachmittag sitzen wir hier fest und rühren uns keinen Zentimeter. Freiwillig geht bei so einem Wetter sowieso kein Mensch mehr vor die Tür…

Hoffentlich nimmt der Lärm bald etwas ab, so dass wir schlafen können.

Zum Abschluss gibt es HIER noch ein paar Fotos von Dagmar und Egon, von den Einwohnern hier im Land.

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