Wer schon einmal an der Westküste in Dänemark war, kennt sie, die Bunker des Atlantikwalls aus dem Zweiten Weltkrieg. Stumme Zeitzeugen eines dunklen Kapitels der Vergangenheit.
Anfang dieses Jahres stolperte ich über eine interessante Anthologie-Ausschreibung.
Dark Place – Die 6. Geisterspiegel-Anthologie
Hinrichtungsstätten, Friedhöfe, alte Parkanlagen und viele dunkle Orte mehr sind der Schauplatz dunkler Geschichten. Was ereignete sich dort vor langer Zeit? Welche Geister der Vergangenheit suchen diese Plätze heute heim, was wird sich dort in vielen Jahren abspielen? Schauriges, Morbides oder Kriminelles? Wer vermag es zu wissen? Von welchen Schicksalen mögen diese Orte erzählen?
Sofort schossen mir die Bunker in den Kopf. In Kombination mit der stürmischen Nordsee, einsamen Stränden und düsterem Licht der perfekte dunkle Ort für eine Story. In meinem Kopf begann sich eine Geschichte zu formen und ich beschloss, an der Ausschreibung teilzunehmen. Das Genre: Phantastik. Nicht zu verwechseln mit Fantasy, was ausdrücklich nicht erwünscht war (und auch gar nicht meins ist). Ich musste mich allerdings erst einmal einlesen, was genau mit Phantastik innerhalb der Literatur gemeint ist, nämlich (ganz grob definiert) eine Handlung, in deren „fiktiver Welt die Naturgesetze verletzt werden“ (Quelle: Wiki) – beispielsweise durch etwas Übernatürliches o.ä.
Ich schrieb erstmals eine längere Kurzgeschichte. Titel, kurz und präzise: „Atlantikwall“. Die Maximalgrenze lag bei 35.000 Zeichen (cirka 18-19 Romanseiten) und diese schöpfte ich auch voll aus. Zum Vergleich: Meine ersten beiden Kurzgeschichten, die bei Anthologien untergekommen sind, hatten 10.000 bzw. 18.000 Zeichen. Bei „Atlantikwall“ hatte ich somit auch erstmals Gelegenheit, mehrere Charaktere zu entwickeln. Außerdem übte ich die Verknüpfung von Geschehnissen aus der Vergangenheit mit einer Handlung in der Gegenwart.
Viel Neuland für mich! Drei Monate lang schrieb, fluchte und schwitzte ich – neben meinem ohnehin etwas gefüllten Alltagsprogramm. Kurz vor der Deadline im Mai hatte ich es aber tatsächlich geschafft und reichte (ziemlich erledigt) die Geschichte ein. Ich schwor mir, so schnell keines neues Projekt anzugehen… Viel zu anstrengend und zeitraubend, all die Schreiberei 🙂
Wenige Wochen später die Antwort: „Atlantikwall“ würde in der Anthologie „Dark Place“ erscheinen, gemeinsam mit 16 anderen spannenden Kurzgeschichten über einen dunklen Ort.
Das Buch wird im März 2016 herauskommen, pünktlich zur Leipziger Buchmesse, wo es am Stand der Romantruhe präsentiert wird.
„Atlantikwall“ wird unter dem Namen Mary Demuth erscheinen, nachdem meine beiden ersten Anthologie-Storys noch unter Mary Gard laufen.
Ich musste mich so langsam mal für einen durchgängigen Namen entscheiden, denn mein aktuelles Buchprojekt „111 Gründe, Dänemark zu lieben“ soll ebenfalls unter Mary G. Demuth veröffentlicht werden.
Bereits über die Veröffentlichung meiner ersten beiden kürzeren Kurzgeschichten hatte ich mich sehr gefreut. Es macht mich jedoch ganz besonders stolz, dass auch mein bislang längstes belletristisches Projekt einen Platz in einem Buch ergattert hat, und das in einem Genre, das ich selbst sehr gerne lese. Außerdem hatten die Betonbunker an der Westküste mich fasziniert, seit ich sie vor vielen Jahren das erste Mal gesehen hatte. Sie waren eine perfekte Inspiration. Es hat mir viel Spaß gemacht, um sie herum eine unheimliche Geschichte zu stricken.
Atlantikwall
Nach einem Streit über die gemeinsame Zukunft verlässt Anna das Ferienhaus, in dem sie mit ihrem Freund ein „hyggeliges“ Wochenende an der Küste verbringen wollte. Bei einem Spaziergang am Meer will sie ihre Gedanken ordnen und zur Ruhe kommen. Als sie jedoch aufgrund des schlechten Wetters in einer verfallenen Bunkeranlage Unterschlupf sucht, macht sie eine unheimliche Entdeckung…
Wer Lust auf diese und weitere spannenden Geschichten rund um dunkle Orte hat: Bis März 2016 ist es gar nicht mehr so lang 🙂 Ich freue mich schon sehr, das Buch in den Händen zu halten und bin ganz besonders darauf gespannt, was sich die anderen Autoren für phantastische und spannende Geschichten haben einfallen lassen.
Hallo Mary,
herzlichen Glückwunsch! Es ist immer ein schönes Gefühl wenn man eine Bestätigung für seine Arbeit erhält. Ich kenne das ebenfalls. Der Gedanke ein Buch über Deine Auswanderung zu schreiben kam mir auch, als ich heute beim Frühstück saß und Deinen neuen Blockeintrag las. Das wird dann bestimmt ein Bestseller!! Mach das ruhig, ich kaufe auch in diesem Fall das erste Exemplar. Weiterhin viel Erfolg wünsche ich Dir.
Gruß
Jörg
Lieber Jörg,
danke für die netten Worte.
Was machst Du denn so, wo Du Bestätigung bekommst?
Jaaaa, mal sehen mit weiteren Büchern, im Moment denke ich, nach dem 111er werde ich auf keinen Fall weitermachen 🙂
Aber gut, wer weiss, wie es dann wirklich ist.
Ihr unterstützt mich alle so nett – vielleicht hab ich dann doch wieder Lust auf was neues.
Schönes WE
Mary
Liebe Mary,
ich stelle meine Bilder regelmäßig aus, veröffentliche meine Arbeiten in Büchern, nehme an Wettbewerben teil usw.. Immer gibt es eine Jury, ein Auswahlverfahren, also eine Beurteilung ob das Bild teilnehmen kann oder nicht. Wenn das Bild angenommen wird, ist das natürlich eine Bestätigung für mich. Auch echtes Lob befreundeter Künstler oder fachkundiger Besucher einer Ausstellung bestätigt.
Gruß
Jörg
Herzlichen Glückwunsch! Du hast offensichtlich deinen ureigensten Mittelpunkt gefunden.
Liebe Sigrid, dankeschön –
ja irgendwie habe ich da was losgetreten mit der ganzen Schreiberei.
Manchmal etwas unheimlich…. und ich weiss noch nicht, wie das alles weitergeht.
Aber jetzt erst mal das Buch, und dann weitersehen.
Schönes WE
Mary
Phantastisch! Die Muse scheint dir auf Schritt und Tritt zu folgen. Ich glaube, wir dürfen auf weitere Werke gespannt sein. 🙂
Dein neuestes Werk, dessen Erscheinen ich BeGlückwünsche(!),
mit einem Post-it auf die bunte Wunsch-Leseliste entsprechend honoriere, wird mit ebensolcher Spannung erwartet und.. gekauft!
Gratulationsgrüße aus dem bunten Blätterwald
Mone
Liebe Mone,
vielen Dank.
Sag mal, schon mal selbst über eigene Werke nachgedacht? Es scheint mir, Du könntest eine Kollegin werden 🙂 Liebe Grüße und sorry für die späte Antwort – hast Du tatsächlich noch aus dem bunten Blätterwald Grüße geschickt – zwischenzeitlich gabs ja schon Schneestürme…
Mary