Kopenhagen – Mut zur Veränderung

Dieser Blog soll kein Schönwetterblog sein. Neben den „Heile Welt-Themen“ und Fotos von den schönen Ecken Dänemarks soll er auch die weniger schönen Seiten zeigen.

Heute daher mal ein Thema der anderen Art: Baustellen-Chaos in Kopenhagen!

In Kopenhagen wird derzeit sehr viel gebaut. Die Straßen werden scheinbar wahllos aufgerissen, riesige Sand- und Kiesberge sind aufgeschüttet, überall rennen orange- oder andersfarbige Männchen herum. Bagger, Kräne und hohe Bauzäune, wohin man sieht.

In den letzten beiden Jahren wurde in der Innenstadt der gesamte Belag erneuert und Einheimische und Touristen mussten sich durch enge, von Bauzäunen eingegrenzte Gassen zwängen. Diese Maßnahme ist – soweit ich bisher sehen konnte – wohl abgeschlossen. Ich denke, es hat sich gelohnt.

Derzeit wird schon seit Ewigkeiten der S- und Metro-Bahnhof „Nørreport“ komplett umgebaut. Ein ganz wichtiger Knotenpunkt des öffentlichen Verkehrs in Kopenhagen. Dies stellt ein gewaltiges logistisches Unterfangen dar, denn neben den umfassenden Baumaßnahmen muss der Verkehr ja schließlich auch weiterhin in gewissem Maße funktionieren.

Dies ist die Vision des neuen Nørreports:

2014-03-Nörreport

Bild: http://www.nynoerreport.dk/visionen

Sieht schick aus! Ich umgehe den Nørreport aber lieber mittlerweile vollständig, bis diese Vision Wirklichkeit ist.

Ein weiteres riesiges Projekt in Kopenhagen: Die Metro wird ausgebaut! Hierfür gibt es neue Metro-Stationen. Gleichzeitig werden 2 bisherige Metro-Stationen umgebaut. Im Jahr 2018 wird es zu den bereits vorhandenen Metrolinien einen neuen „City-Ring“ geben, mit 17 Stationen.

2014-03-Metro-Cityring

Graphik: http://www.m.dk (Metro)

Die gelbe sowie die grüne Linie existieren schon und die graue ist Vision! Mit großer Freude stelle ich gerade fest, dass ich mit dem Cityring meinen täglichen Anfahrtsweg nach Kopenhagen ab 2018 ebenfalls ein gutes Stück reduzieren kann! Gut, dann werde ich mich über dieses Projekt nicht weiter beschweren.

Der Metro-Bauplan berichtet, dass insgesamt 21 Baustellen in Kopenhagen und 3 weitere am Nordhavn notwendig sind. Dieses Projekt ist riesig! Es gibt Stationsbaustellen (Metro-Bahnhöfe), Tunnel-Baustellen und eine Schachtbaustelle. Die Metro-Gesellschaft hat vom Folketinget, dem dänischen Parlament, das Recht erhalten, Wohnflächen anzukaufen, die für das Projekt „City-Ring“ benötigt werden. Stand Sommer 2013 gingen 25 Wohnungen auf dieser Basis in den Eigentum der Metro-Gesellschaft über.

In Kopenhagen ist das totale Veränderungs- und Bau-Chaos ausgebrochen!

Und nicht genug damit, nun wird auch seit einiger Zeit der S-Bahnhof in der Nähe meines Arbeitsplatzes in Kopenhagen umgebaut: Ryparken. Eine heruntergekommene Station, die so gar nicht zu dem schicken Stadtviertel Østerbro passt, das theoretisch an dieser Stelle beginnt. Jeden Tag komme ich dort mit dem S-Zug an, und in den letzten beiden Wochen sah die Station jeden Tag ein bisschen anders aus. Bislang war Ryparken dunkel und zugebaut – nun wurden die Decken eingerissen, Seitenwände entfernt und alles ist hell und offen.

Impressionen vom Bau-Chaos auf meinem täglichen Arbeitsweg (der S-Bahnhof Ryparken):

DSC_0072 DSC_0073 DSC_0074 DSC_0078 DSC_0082

Unabhängig von dieser großen Baumaßnahme wurde vor einer Woche ganz plötzlich und unerwartet auch die Strasse vor DanCenter, meinem Arbeitgeber, aufgerissen. Eines Abends kam ich aus der Firma und meine Bushaltestelle war weg. Einfach verschwunden. Stattdessen: Eine riesige Baustelle. Was hier genau der Plan ist: Ich habe es noch nicht herausgefunden.

Was bin ich froh, am Nachmittag nach getaner Arbeit den Baustellen den Rücken kehren zu können und in meine Schlafstadt am Rande von Kopenhagen zu fahren. Hier bleibt alles, wie es ist!

Zumindest zum derzeitigen Zeitpunkt.

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3 Kommentare zu „Kopenhagen – Mut zur Veränderung“

    1. Hej Ralf,
      schön, mal einen dieser orangefarbenen Menschen kennenzulernen 🙂
      Das Projekt geht ja noch eine ganze Weile, so wie ich das sehe….
      Schönen Gruß
      Mary

    2. Hallo Ralf,
      Für was für eine Firma arbeitest du denn?
      Wir würden gerne diese Baustelle besichtigen, wissen aber nicht genau welche Firma wir kontaktieren sollen.

      Mfg Ralf

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