Motivations-Apps – kleine Helferlein für große Veränderungen!

 

 

Meine Neujahrsvorsätze sind mittlerweile eine Woche alt. Innerhalb von einer Woche hat sich bei mir Regel der ein oder andere Vorsatz schon klammheimlich verdünnisiert.

Nicht so mit den Motivations-Apps. Diese zeigen nämlich an, wenn ein Vorsatz versucht, sich auf den Weg in die Vergessenheit zu machen. Und rot angezeigte Misserfolge („Fails“) in der Übersicht meiner sonst so grünen Pläne sind doch etwas unangenehm anzusehen. Daher reiße ich mich am nächsten Tag wieder zusammen und mache tapfer weiter. Zumindest mit den Vorsätzen, die ich weiterhin für sinnvoll halte.

Für mich funktionieren diese Motivations-Apps tatsächlich sehr gut!

Hinter solchen Apps verbergen sich fundierte psychologische Ansätze. Stichwort positive Konditionierung. Sie sollen ihren Benutzern mit Hilfe dieser psychologischen Grundlagen dabei helfen, selbst ausgewählte Vorsätze, Pläne oder neue gute Gewohnheiten (=“Habits“) ins Leben zu integrieren.
Die Vorgehensweise ist bei allen Apps grundsätzlich dieselbe:

  • Man entscheidet sich ganz bewusst für einen oder mehrere „Habits“ und trägt diese in die App ein. Damit erhält man eine strukturierte Übersicht über seine Pläne. An dieser Stelle stellt man auch schnell fest, ob der Gesamtplan realistisch ist oder nicht und kann aussortieren, wenn es notwendig wird.
  • Danach hat man idealerweise einen kleinen und übersichtlichen Gesamtplan, der auch realistisch ist.
  • Wenn man möchte, kann man sich Erinnerungen schicken oder anzeigen lassen, wenn es an der Zeit ist, einen „Habit“ durchzuführen.
  • Bei jeder erfolgreichen Umsetzung eines „Habits“ wird das Belohnungszentrum des Gehirns angesprochen und mit grünen Häkchen oder anderen positiven Symbolen belohnt.
  • Der positive Belohnungseffekt kann dadurch verstärkt werden, dass die „Habits“ gemeinsam mit anderen in einer Gruppe durchführt und die Gruppe sich hierbei gegenseitig austauscht oder unterstützt.
  • Die „Habits“ haben eine bestimmte Dauer, die man in einigen Apps selbst festlegen kann. Typischerweise mindestens 3 Wochen, denn so lange dauert es offenbar mindestens laut Psychologie , bis eine neue Gewohnheit erfolgreich ins Leben eingebunden wurde und ohne große Überwindung weitergeführt wird. Dieser Zeitraum eines Habits (z.B. 5 Wochen) ist graphisch dargestellt und man sieht seine bisherigen Erfolge, die wiederum zum Weitermachen motivieren.

Begonnen hatte ich meinen Test mit 5 verschiedenen Apps, die ich wahllos aus dem Google Playstore runtergeladen hatte. Mit 5 Apps wurde der Administrationsaufwand rund um meine Neujahrsvorsätze größer als die Umsetzung der Vorsätze selbst. Daher sortierte ich schnell aus und bin an 2 Apps hängengeblieben: „Lift“ und „Habitizer“.

Dort sind meine 4 Neujahrsvorsätze eingetragen. Jeden Abend checke ich in beide Apps kurz ein und hake ab, welche Vorsätze ich eingehalten habe.

Ich kann grundsätzlich beide Apps empfehlen. Sie sind sicherlich kein Wundermittel,  aber ihre psychologischen Grundsätze funktionieren und helfen mir bisher, bei der Stange zu bleiben, auch wenn ich an manchen Tagen schon keine Lust mehr auf die Umsetzung meiner Vorsätze hatte.

Bei „Habitizer“ verfolgt man seine Fortschritte in einer kleinen Übersicht nur für sich persönlich. Die Graphik ist einfach, aber ganz gut aufgemacht. Die Tage, an denen man seinen Vorsatz nicht eingehalten hat, werden mit rot gekennzeichnet, und wenn man mehrmals „versagt“, wird der Vorsatz als gescheitert bewertet. Und man muss den Plan neu beginnen. Schafft man jedoch eine ganze Woche die zu erzielenden Check-Ins, wird das graphische Symbol des Vorsatzes (z.B. ein Männchen) grün und man erhält eine Nachricht, dass man schon eine ganze Woche durchgehalten hat.

Man kann die Anzahl der erlaubten Fehltage („Fails“) eingeben (bei dieser App entweder 0, 1 oder 2 Tage) und kann entscheiden, ob man bei einer „Fail“-Woche den ganzen Vorsatz von vorne beginnen muss oder ob die rote Woche so stehen lassen kann und der Vorsatz einfach weitergeführt wird bis zu seinem geplanten Ende.

Es gibt vorgefertigte „Habits“ in mehreren Kategorien. Und „Habitizer“ bietet einen kleinen Test an, in dem man einige Fragen zu seinen bisherigen Gewohnheiten im Leben beantwortet (Schlaf, Alkohol, Sport, Entspannung, Belastung, Stress), woraufhin die App einige Vorschläge zur Einführung passender Gewohnheiten macht. Parallel zu den vorgegebenen „Habits“ kann man auch selbst welche erstellen und mit Regeln versehen.

Die „Habits“ werden terminiert, von 3 Wochen bis maximal 7 Wochen. Hat man 7 grüne Männchen gesammelt und somit so gut wie keine „Fails“ mehr im Alltag gehabt, sollte die neue Gewohnheit eigentlich in Fleisch und Blut übergegangen sein. Soweit die Motivationspsychologie.

Ich finde die App easy und nützlich. Ich werde sie erst mal weiterführen für meine Pläne.
Die zweite App heißt „Lift“. Eigentlich wollte ich mich nach spätestens einer Woche für nur eine Motivations-App entschieden haben, die alle notwendigen Funktionen bietet. 2 Apps bedeutet auch doppelter Pflegeaufwand, wobei dieser minimal ist und schätzungsweise eine Minute dauert.

Bislang kann ich mich nicht für eine der beiden Apps entscheiden. Beide Apps haben unterschiedliche nutzvolle Funktionen, auf die ich nicht (mehr) verzichten möchte. Sie sind etwas unterschiedlich vom Ansatz her. Ihre Kombination ist für mich optimal.

Bei „Lift“ ist der graphische Part noch etwas einfacher programmiert worden. Jeder „Habit“ ist auf 21 Tage (oder Check-Ins) ausgelegt, und wenn man 21 mal geschafft hat, seinen Vorsatz in die Tat umzusetzen, ist der „Habit“ erfolgreich beendet. Dabei spielt es offensichtlich keine Rolle, wie viele Tage/Wochen/Monate man zur Umsetzung benötigt. „Lift“ schickt einem bei Fehltagen zwar eine Art Mahnung, aber man wird nicht durch ein Scheitern des Vorsatzes bestraft. Man sammelt einfach so gut man es schafft nach und nach seine 21 Check-Ins.

Diese Vorgehensweise finde ich etwas spartanisch. An dieser Stelle gefällt mir „Habitizer“ besser, das die Zügel etwas straffer führt (0-2 Fehltage sind erlaubt). „Lift“ vermittelt mir das Motto „Komme ich heute nicht, komme ich morgen“ 🙂 Und dazu braucht es eine gute Selbstdisziplin.

Dafür sendet „Lift“ mehr motivierende Lobes-Nachrichten aus. Sobald man bestimmte „Habits“ mehrere Tage am Stück ohne „Fail“ ausgeführt hat, heißt es „You are running a 7 days streak in Belly fat burn“! Das motiviert mich sehr und macht Spaß! Außerdem kann man bei Bedarf eine Statistik für jeden „Habit“ aufrufen, mit der man ebenfalls verfolgen kann, an welchen Tagen man die neue Gewohnheit umgesetzt hat und wo es noch hapert.

Was Lift aber besonders attraktiv macht im Gegensatz zu anderen Habit-Tracker-Apps wie „Habitizer“:

Die Community. In Lift loggt man sich mit einem User-Namen und einem Passwort ein und wird Teil einer riesigen Community. Menschen, die ebenfalls ihr Leben auf die ein oder andere Weise verbessern wollen durch die Einführung und Umsetzung neuer guter Gewohnheiten. Und gemeinsam ist man schließlich stark!

Bei Lift wählt man aus tausenden von bereits hinterlegten „Habits“ seine eigenen Pläne aus. Das tägliche Check-In ist ähnlich wie bei „Habitizer“. Bei jedem Plan wird angezeigt, wieviele User sich diesem Plan bereits angeschlossen haben. Man kann auf diesem Weg die anderen User bei ihrem Kampf mit der neuen Gewohnheit verfolgen und neue Inspiration sammeln. Man unterstützt sich gegenseitig und diskutiert anhand vorgegebener Fragen zu jedem der 21 Steps die Herausforderungen des „Habits“.

Das macht das Ganze natürlich noch etwas spannender und motiviert zusätzlich!

Die Idee ist genial!

Die Umsetzung finde ich dagegen noch etwas spartanisch. Ganz herausgefunden habe ich es noch nicht, aber meine Vermutung ist, dass viele der angezeigten User „alte Leichen im System“ sind, denn in Gruppen unter 100 Teilnehmern ist es verdächtig still. Für den Android-Bereich scheint die App aber auch noch im Beta-Status zu sein. Als Apple-App hat sie auch eine bessere Gesamtbewertung erhalten.

Bei „Lift“ gibt es zusätzlich noch eine Kategorie mit besonders empfohlenen speziellen Plänen (Lift featured). Diese professionelleren Pläne werden von Experten auf dem jeweiligen Themenfeld erstellt und liefern sehr interessante und hilfreiche Informationen zum Thema. Sie helfen Schritt für Schritt dabei, die neue Gewohnheit ins eigene Leben zu implementieren.

Die Pläne haben typisch amerikanische (hypermotivierende) Bezeichnungen, wie z.B.:

  • Take more risks in 10 days (stretch your comfort zone)
  • Easy into running (8 week introduction into jogging)
  • 21 days to your best sleep ever
  • Eat more vegetables and fruit (21 day program)
  • 30 days of being thankful
  • Get control of your e-mail
  • Stop being a workaholic (Program to improve the work-life-balance)
  • Learn bar jokes (….äh… was ist das denn für ein „Habit“?)
  • Und so weiter und so weiter. Es gibt unzählige Möglichkeiten, sein Leben ein bisschen zu verbessern.

Ich bin gerne in dieser App unterwegs und finde sie für mich recht nützlich.

Obwohl ich schon 4 eigene „Habits“ mit der App kontrolliere, kam ich einfach nicht umhin, mich bei einem dieser Sonderpläne anzumelden:

How to become a better blogger in 30 days!!

Die Zeitangabe ist natürlich viel zu optimistisch. Gut also, dass „Lift“ einem die Fehltage nicht nachträgt. Denn bei meinem Zeitkonto schaffe ich eine der 30 Tagesaufgaben eben nicht in meiner spärlichen Freizeit am Abend. Nach einer Woche bin ich nun beim dritten Check-In.

Aber ich habe tatsächlich schon relevante und konzeptionelle Informationen mitnehmen können und werde damit auch „Habit“ Nr. 5 bis zum bitteren Ende durchziehen, koste es, was es wolle.

Denn mein Gehirn freut sich nach einer Woche schon auf die abendlichen grünen Häkchen und Männchen 🙂
Wie sieht es mit Euren Neujahrsvorsätzen aus? Hattet Ihr welche? Und seid Ihr noch dran?
(Kommentare erstellt man über die Sprechblase oben neben der Überschrift oder über das Kommentarfeld unter dem Beitrag).
Ich bin gespannt auf Eure Antworten!

 

 

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2 Kommentare zu „Motivations-Apps – kleine Helferlein für große Veränderungen!“

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