Ein dunkler Dienstagmorgen, 6.30 Uhr. Ich sitze am Frühstückstisch und versuche, meine Lebensgeister zu wecken. Meine Tochter (zu dem Zeitpunkt 4) setzt sich neben mich. Ihr Gesicht sieht ernst aus. Eine dunkle Ahnung beschleicht mich. Sie hat etwas wichtiges auf dem Herzen…
Und schon legt sie los: „Mama, wann werden wir gegraben?“
Ich ziehe die Augenbrauen hoch. Mein Gesicht ähnelt sicherlich einem einzigen Fragezeichen.
„Gegraben?“
„Ja, Mama!“ Meine Tochter tritt von einem Bein aufs andere und rollt mit den Augen. „G-E-G-R-A-B-E-N! Wenn wir alt sind, werden wir gegraben!“
Bei mir fällt der Groschen.
„Ah, begraben meinst du,“ rufe ich erleichtert auf, „Wir werden irgendwann einmal B-E-graben.“
Ich seufze. Nicht gerade mein bevorzugtes Thema morgens um 6.30 Uhr. Und natürlich habe ich Google noch gar nicht befragt, wie man mit Kindern über Begräbnis und Tod spricht. Ich werde mich wieder einmal durchmogeln und auf meine Intuition setzen müssen. Kindermund – Leben nach dem Tod weiterlesen