10 gute Gründe, NICHT nach Dänemark auszuwandern!

Nun kennt Ihr mindestens 10 gute Gründe, nach Dänemark auszuwandern… (falls nicht, hier geht es zum Artikel)

Ich selbst bin vor etwas über 6 Jahren ausgewandert und habe meine Entscheidung nicht bereut. ABER in der Zeit, in der ich hier oben im Norden lebe, gut 1000 Kilometer von meiner lieben Familie entfernt, habe ich gleichzeitig meine alte Heimat zu schätzen gelernt wie nie zuvor.

Deutschland und Dänemark – beide Länder haben ihre Vor- und Nachteile. Es lebt sich meiner Ansicht nach in dem einen Land genauso gut wie im anderen. Ich lebe in Dänemark und vermisse einige Vorzüge Deutschlands. Wäre es umgekehrt, würde ich eben die dänischen Vorteile vermissen.

Seit 6 Jahren lebe ich hier oben.
Ich bin in der Zeit aber keinesfalls richtig „dänisch“ geworden.
Ich bin jedoch auch längst nicht mehr „deutsch“.
Was bin ich? Ich bin ein Exot! Eine Mischung aus beiden Kulturen und ganz ich selbst 🙂

Hier folgt meine persönliche Liste über 10 gute Gründe, NICHT nach Dänemark auszuwandern.

Wie die Positiv-Liste über Dänemark ist diese Liste ebenso subjektiv gefärbt, weder vollständig noch todernst gemeint, und darüber hinaus womöglich mit dem Sarkasmus und der Ironie gefärbt, die ich mir in den letzten Jahren in diesem Land mit dem ausgeprägt trockenen und schwarzen Humor zwangsläufig angeeignet habe.

Du solltest NICHT nach Dänemark auswandern, wenn….

  1. Du im Winter deutlich mehr als gefühlte 2 Lichtstunden am Tag benötigst, um in Schwung zu kommen und um depressive Verstimmungen umgehen zu können. Und wenn Du es im Gegenzug als Vorteil begrüßt, dass im Sommer die Sonne gerne schon um 5 Uhr morgens mit vollem Elan durchs Schlafzimmerfenster in Dein Gesicht scheint, weil die praktische bauliche Erfindung eines soliden, blickdichten deutschen Rolladens an Dänemark bisher komplett vorbeigegangen ist.
  2. Du Fahrradfahren liebst, aber Gegenwind hasst. Wenn Du Regen unnötig und frustrierend findest.
  3. Dir Sprüche wie „Ordnung muss sein“ und „Arbeit macht frei“ schnell auf die Nerven gehen und Du wenig Lust hast, Dir ständig Klischees über die Deutschen im Allgemeinen sowie im Einzelnen anzuhören. Wenn Du an der dänischen Selbsteinschätzung zweifelst, weil Du immer mal wieder das Schimpfwort für die Deutschen „Pølsetysker“ hörst („Würstchendeutsche“), während insbesondere in Kopenhagen an jeder Ecke 5 Würstchenbuden herumstehen…
  4. Du Probleme damit hast, Dich künftig bei JEDER Kaufentscheidung nur noch zwischen maximal 3 vorhandenen Produktalternativen entscheiden zu können, wovon 2 völlig überteuert sind und eins ausverkauft. Wenn Dich diese Begebenheit überhaupt nicht stört, obwohl Du in Deinem früheren Leben mindestens 15 Produktalternativen in allen Preissegmenten gewohnt warst.
  5. Wenn es Dir zu anstrengend ist, künftig alle Preise mit 7,45 zu multiplizieren, was auch nach jahrelanger Übung immer noch eine Pi-mal-Daumen-Berechnung darstellt. Kein Mensch kann mit 7,45 im Kopf rechnen und die vereinfachte geschätzte Berechnung mit 7 ergibt einfach zuwenig und die mit 8 zuviel. Und JA, man rechnet auch nach Jahren noch öfters mal in EURO um, da man (A) immer wieder geschockt ist über die dänischen Preise und den Schock schnell verifizieren muss und da man (B) aufgrund Punkt 4 ständig deutlich günstigere Waren aus anderen Ländern, insbesondere aus Deutschland, importiert.
  6. Du keine Lust hast, den Dänen ständig zu erklären, dass Deutschland eine weit größere und modernere TV-Landschaft hat als ARD, ZDF und NDR (DAS sind die Standardsender in den gemischten TV-Packages, die viele Dänen kennen, und die daraus ihr Bild von allen Deutschen unbeirrbar abgeleitet haben).
  7. es Dich nervt, zu erklären, dass in Deutschland gar nicht so viele Menschen blau gefärbte Haare und Schnurr- oder Vollbärte haben.
  8. Du es merkwürdig findet, dass sehr viele Einwohner dieses so kleinen Landes Dänemark der festen Meinung sind, ihr eigenes Land wäre eigentlich so gut wie in allen Bereichen weit fortschrittlicher und moderner als Deutschland (wobei sich diese Meinung oftmals aus dem sporadischen Reinzappen in die TV-Programme ARD, ZDF und NDR entwickelte).
  9. Du keine Energie dazu hast, immer mal wieder die Europäische Union zu verteidigen und es müßig findest, den dänischen Kritikern zu erklären, dass insbesondere auch ein so kleines Land wie Dänemark nicht autark leben kann und abhängig von der Nachbarschaft ist.
  10. Du es in vollkommen in Ordnung findest, Dein bereits erworbenes und abbezahltes deutsches Auto bei der Einfuhr nach Dänemark noch ein zweites Mal zu kaufen, weil der dänische Staat Autos als Luxusgut einstuft und deswegen eine horrende Registrierungsgebühr erfunden hat, die ein Auto 2-3 Mal so teuer macht wie in anderen normalsterblichen Ländern. Und wenn Du daraufhin nicht mit der Wimper zuckst und wie die meisten Dänen einfach auf Dauer eine alte Schüssel fährst (natürlich ohne Rücksicht auf Umwelt und Sicherheit).

Ich für mich nehme die Vorteile Dänemarks mit, habe mich mit den Nachteilen mittlerweile arrangiert und implementiere hin und wieder den ein oder anderen Vorteil aus Deutschland 😉

Damit lässt es sich hier ganz gut leben!

In der Kategorie „Dänische Besonderheiten“ gibt es weitere Unterschiede zwischen den beiden Ländern – darüber hinaus auch eine Blog-Serie:
10 untrügliche Anzeichen, dass Du Dich in Dänemark befindest!

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Warum es zu meiner Auswanderung nach Dänemark kam und wie diese verlief, berichte ich in meinen beiden Blog-Serien „Auswandern nach Dänemark“ und „Ausgewandert nach Dänemark“.

 

Quelle Beitragsbild: http://www.lothar-beckmann.de

45 Kommentare zu „10 gute Gründe, NICHT nach Dänemark auszuwandern!“

  1. Finde Punkt 10 ganz toll… Diese komische Steuer gibt’s auch innerhalb der EU… Hier in Spanien wollen die 10 % vom Neuwert des Fahrzeuges haben. Das wäre bei unserem Auto im Moment 25 % vom Zeitwert. Es gibt aber wohl einen kleines Schlupfloch, wo man diese Steuer mit Hilfe des Konsulats umgehen kann! Muss das aber nochmal verifizieren!

    1. Hi Kris, aha, sowas gibts auch in Spanien….
      Wollt Ihr auch Euer Auto importieren?
      Also mein Auto kostete bei Kauf (gebraucht) 9.000 EUR. Die Auswanderung war einige Jahre später, und der Import bzw. diese Steuer / Registrierungsgebühr kostete damals immer noch 5.000 EUR.
      Also wahrscheinlich ungefähr den damaligen Zeitwert.
      Das fand ich echt frech.
      Und bei neuen Autos ist es wohl noch schlimmer…

      Naja. Kannst Du auch eine 10-Punkte-Liste FÜR und WIDER Spanien machen? 😉

      LG
      mary

      1. Wow, also 5000 Euro nur um das Auto importieren zu können ist schon eine Frechheit, das wäre in einigen anderen Ländern außenpolitischer Selbstmord. (: Da kann man in Deutschland schon froh sein, dass beispielsweise die Fahrzeug Überführung beim US Auto Import doch vergleichsweise günstig ist.

      2. Ja, und es betrifft nicht nur den Import. Im Land gilt die Steuer/Abgabe ebenso, d.h. wenn man in Dänemark ein Auto kauft, ist dieses dank der Gebühr dann im Vergleich zum Kauf in Deutschland doppelt bis dreimal so teuer. Daher ist auch das Durchschnittsalter der dänischen Autos sehr alt im Vergleich zu anderen Ländern. Und alte Autos sind ja eher unsicherer und belasten mehr die Umwelt. DAS alles ist wirklich ein großer Nachteil Dänemarks. (wenn man also nicht auf ein Auto verzichten will, denn so kann man den Kram natürlich umgehen :-/

  2. Da muss ich doch gleich mal wieder lächeln, ebenfalls wieder so wahnsinnsgut auf den Punkt gebracht. Da fahren wieder die 15 Jahre Revue, was habe ich genau wegen diesen Punkten mit meinem mann diskutiert… Schön! Ich glaub ich frag mal Meinen Dänen ob er auch so eine Liste über Deutschland machen kann, da fällt Ihm bestimmt einiges dazu ein :o)

  3. Es stört mich schon lange nicht mehr, das die Autos so teuer sind. Das gehört dazu. Mvh Martin aus Værløse der seit 1993 inq DK lebt ( und BMW fährt )

    1. Hej Martin,
      nun ja, für jemanden mit viel Geld spielt das Thema keine große Rolle – für den Normalsterblichen schon. Sobald bei uns das nächste Auto ansteht, werde ich wahrscheinlich schon wieder die Zähne zusammen beißen müssen! Man kann ja nicht einfach eben mal vergessen, dass dasselbe Auto in Deutschland nur 40 % des Preises gekostet hätte und wieso das ausgerechnet in DK anders sein muss.
      Nun ja, egal, es ist, wie es ist, und ich würde dann eben niemals ein neues oder schickes Auto hier kaufen und dem Staat damit soviel Geld überlassen.
      Kann ich aber auch einfach sagen, da mich schicke Autos überhaupt nicht interessieren und Autos nur ein Gebrauchsgegenstand für mich sind.
      🙂
      LG Mary

      1. Hej Mary, ich finde es echt lustig das immer alle vergessen das ja auch der fahrzeugwert beim Verkauf in DK meist sehr ansteigt … also ist es eine Aufwertung des Fahrzeugs und man sollte doch aufhören darüber zu jammern da man den Mehrwert nachher ja auch gerne nimmt beim Verkauf

      2. Hallo Bjørn, ja das ist schon prinzipiell korrekt – aber natürlich ist der jährliche Wertverlust des Autos aufgrund des (künstlich) stark erhöhten Grundwertes des Fahrzeugs absolut gesehen leider einfach viel höher als in anderen Ländern.
        Mvh
        Maritta

  4. Na ja mein BMW it von 1989 ubd hat mich 200 pounds gekostet, duerfte dann also kein Problem sein, bin aber auch kein „richtiger Deutscher Auto Narr“ Schluessel reinstecken und das Ding muss laufen, mehr brauche Ich nicht 🙂

  5. Hmmm……ich lebe seit 2007 in DK mit Unterbrechung und kann bis auf Punkt alles bestætigen mit einem Augenzwinkern ;-). Yes, die Sonderabgabe auf Fahrzeuge ist schon ziemlich der Hammer – kommt natuerlich aus der Ecke der Gleichberechtigung. Die Dænen haben nach und nach alle Luecken fuer ihre eigenen Landsleute geschlossen inpunkto Auto Export und evtl. Rueckzahlung der Abgabe. Grundsætzlich verdæchtigen die „Dænen“ sich selbst zu jedem Betrug und Gaunertat….meine Erfahrung…Das spiegelt sich besonders im Sozialrecht wider. Und wer dort nicht spurt als Kontanthjælpmodtager“ (Hartzler) der kann nullkommanix seinen GANZEN Lebensunterhalt sanktioniert sehen. Und nicht wie in DE sein „Taschengeld“. Sehr schade fuer ein so hoch entwickeltes und ambitiøses Land. Der Verteilungskampf um die Kuchenstuecke und Kruemel ist hier schon stramm. Allerdings, und nun noch nochmal zu Punkt 10, fahren die Dænen heute ueberwiegend neue Autos……die Hersteller haben eben andere Grundpreise als in anderen EU Lændern…..sonst wuerden die wohl kaum so viel Absatz haben wie heute……Und Dænemark ist das Land der Microbiler……Kleinstwagen……Die sind ind der Regel fuer unter 100.000 Kronen zu haben. Also geteilt mit 7.45 = Euro 🙂

    1. Hallo Alexander,
      danke für Deinen Input – Du hast ja auch schon eine Menge Erfahrung im Land gesammelt 🙂
      Mit Kontanthjaelp kenne ich mich überhaupt noch nicht aus – nur mit Dagpenge und Barselsdagpenge. Da geht es den Dänen natürlich besser als den Deutschen, wobei sie es nicht so empfinden, da ja erst in den letzten Jahren die 4jährige Dagpenge-Periode abgeschafft wurde und durch nur zwei Jahre ersetzt wurde. Unglaublich! In Deutschland ist man schneller in Hartz4, mit Dagpenge lässt es sich in zwei Jahren der Arbeitslosigkeit sehr gemütlich leben.

      Dasselbe mit der Barselsdagpenge. So etwas gibt es in Deutschland gar nicht. Man bekommt offenbar nur Erziehungsgeld , wenn man gearbeitet hat, als man schwanger wurde?
      Hm – das konnte ich mir so gar nicht vorstellen, aber eine zurückgewanderte Freundin wollte auf jeden Fall zuerst zurück in einen Job, bevor sie das dritte Kind bekommen, da sie sonst mit leeren Händen dastünde…
      In DK unterstützt der Staat die Nachwuchsproduktion unabhängig , ob man einen Job hat oder nicht.

      Tja, und das liebe Auto-Thema – ja, viele kaufen sich neue Kleinwägen, aber es ist und bleibt ein Fakt: Das Auto ist deutlich teurer.
      In meinem Umfeld kaufen sich nur die allerwenigsten Dänen/Eingewanderte ein neues Auto, die meisten fahren ältere und gebrauchte. Die Eingewanderten meist auch mit Prinzip, denn es tut zu weh zu wissen, zu welchem Wucherpreis man einkauft….

      Wir müssen auch bald ein neues Auto kaufen – Zweitwagen bzw. Erstwagen, und mein alter Opel wird dann Zweitwagen. Luxusproblem aber es wird schmerzen, da ich mir natürlich den Blick nach Deutschland dann nicht verkneifen werden kann 🙂

      Mary

    1. Hallo Uffe,
      ja, ich habe mir zwischenzeitlich auch ein deutlich dickeres Fell zugelegt…. mit den Jahren hier oben muss ich mich auch nicht mehr ständig als Deutsche rechtfertigen.
      Am Anfang fand ich es schon nervig, mir immer dieselben Sprüche und Klischees anhören zu dürfen. *gähn*

      Ich habe für mich in meinem Alltagsleben die Vergleiche etwas ad acta gelegt.
      Manche deutschen Auswanderer vergleichen noch nach 15 Jahren ständig, aber es ist zu anstrengend auf Dauer, ständig zwischen den beiden Ländern hin und herzudenken.
      Man lebt dort, wo man eben lebt.
      Für den Blog suche ich aber immer mal wieder Vergleichspunkte und schreibe sie auf 🙂

      Mary

  6. Also, Ich habe eine Weile in Deutschland gelebt und muss sagen, das man zumindest die Punkte mit den Vorurteilen eigentlich genau so ueber Deutsche sagen kann.

    Ich musste mir auch staendig anhoeren wie zurueckentwickelt wir Österreicher nicht sind, obwohl wir euch doch in ein paar Dingen deutlich vorraus sind und in den meisten anderen zumindestens gleichgestellt.

    Also, wer im Glashaus sitzt…..

    1. Hallo Lintu,
      ich denke auch, das geht kreuz und quer durch alle Länder – jedes Land hat so seine Eigenarten und Ideen von einem anderen Land. Vieles geschieht aus Unwissenheit. Erst, wenn man auswandert, legt man die Landesbrille ab und kann richtig vergleichen – aber das wollen dann die jeweiligen Landesbewohner, die die Brille aufhaben, gar nicht wissen 🙂
      So wird man unweigerlich zum Exoten.
      LG
      Mary

  7. Hallo,
    nun so schlimm hören sich die 10 Gründe NICHT nach Dänemark auszuwandern für mich nicht an. Schlimm ist für mich nur die Entfernung. Mein Sohn will zu seiner Liebe nach Copenhagen auswandern in 4 Wochen. Er hat dort aber noch keinen Job (sucht evtl. was in der Gastronomie). Die Arbeitsmarktsituation ist dort sicher nicht anders als hier? Und so mache ich mir doch Sorgen. Können Sie vielleicht mit einem kleinen Tip helfen?
    LG Sylvia Görke

    1. Hallo Sylvia, ist Ihr Sohn schon in den Norden gezogen?
      Der Arbeitsmarkt ist sehr unterschiedlich im Vergleich zu Deutschland. Es werden schnell Leute eingestellt und auch schnell wieder entlassen. Es gibt keinen Kündigungsschutz, aber dafür viel Unterstützung vom Staat und viel Freiheit in der Jobwahl. Ich kenne mich allerdings in der Gastronomie gar nicht auf.
      Ich kann nur für mich sagen, dass ich mich am flexibleren dänischen Arbeitsmarkt sehr wohl fühle, während mich der sehr sichere Arbeitsmarkt in Deutschland stark eingeengt und in meinen Träumen behindert hat.
      Schöne Grüße und gute Nerven wünscht
      Mary

  8. Das ergibt keinen Sinn wenn du schreibst, ein Grund nicht nach Dänemark auszuwandern ist, wenn du keine Probleme damit hast, bei jedem Kauf nur noch zwischen drei Produktoptionen auswählen zu können.

    Das würde dann ja bedeuten in Deutschland wäre es so, aber ich gehe mal davon aus, dass es andersherum gemeint ist

    1. Hallo Torben,
      danke für den Hinweis. Du hast völlig recht.
      Da war einmal „keine“ und „nicht“ zuviel 🙂 Zweimal negativ gibt positiv. Verwirrend.

      Ich habe es gleich geändert. Jetzt heißt es: Du solltest NICHT nach Dänemark auswandern, wenn Du Probleme damit hast…. in Deiner Auswahl eingeschränkt zu sein.

      Passt wieder.
      Du bist der Erste, der es bemerkt hat. Ein Lob an Deine hohe Aufmerksamkeit beim Lesen.

      Lieben Gruß aus DK
      Mary

  9. hallo. Auch ich habe in Daenemark gelebt und fand es sehr schoen dort. Auch die Arbeit war super. Leider musste ich Wieder nach Deutschland zurueck, wegen meinen Eltern. Somit sitze ich leider Wieder hier.

  10. Könnte mich „beömmeln“ über so viele lustige Kommentare. Dabei ist das alles gar nicht so lustig für mich. Ich lebe seit fast genau 3 Jahren in Shanghai. Das bedeutet: Ich lebe in „Dysneyland“. Als ich zum ersten Mal 2010 hier gelanded bin, war ich fasziniert. Es schien alles möglich. Der amerikanische Traum auf chinesisch. Dann setze irgend wann die große Ernüchterung ein und vor allem das Entsetzten darüber, mit welch einer Wahrnehmung in Europa über China gesprochen wird. Ich bin Europäer und wie schon jemand hier bemerkte, nach vielen Jahren des Umherreisens schon lange kein Deutscher mehr. Lese ich die täglichen Nachrichten, fühle ich mich fremdlich beschämt und kann kaum noch glauben, was so in Deutschland täglich passiert und wie man in Deutschland mit der eigenen Bevölkerung umgeht. Respektlos! Aber ich weiß auch, dass ich nicht mehr so lange in Shanghai leben kann. Wenn die Liste über Dänemark 10 Punkte enthält, fallen hier mindestens 50 an. Daher bin ich auf der Suche nach einem Ort in Europa, wo man noch Leben kann. Leider hat sich England ja wohl erledigt. So fand ich den Blog hier. Als Nordlicht dachte ich auch an Dänemark, aber die 10 Punkte machen mich nachdenklich… Sollte sich jemand für die 50 Punkteliste in Sachen China interessieren, frag mich. Solltet jemand einen Tipp haben, wo es sich noch entspannt in Europa leben lässt, freue ich mich… Chris

    1. Lieber Chris,
      das klingt, als hättest Du Deinen Platz noch nicht ganz gefunden.
      Gibt es nicht in jedem Land ganz viele Vor- und Nachteile?
      Und dort, wo der eine gut leben kann, findet der nächste es ganz furchtbar. Und umgekehrt.
      Dänemark ist da keine Ausnahme. Manche finden es toll hier, andere ganz und gar nicht.
      Dir wünsche ich, dass Du eine schöne Ecke findest, die gut zu Dir und Deinem Leben passt.
      Alles Gute wünscht
      Mary aus Dänemark

    1. Hallo Albrecht –
      ja, auf jeden Fall anders.
      Und dann ist es eben wichtig nachzufühlen, ob das „anders“ sich richtiger anfühlt und besser zur eigenen Persönlichkeit passt.
      Anders ist ja nicht immer besser.
      Manchmal aber schon
      LG

  11. Habe mir kürzlich Ihr Buch gekauft, auch weil ich kürzlich einen Krimi im TV gesehen habe der auf Sylt/Dänemark spielt und schöne Bilder zeigt.

    Gruß
    A.F.

    1. Lieber Albrecht, das freut mich sehr.
      Ich hoffe, das Buch hat Ihnen gefallen und Sie haben ein paar interessante Dinge über Dänemark mitnehmen können.
      Schöne Grüsse aus dem Norden
      Mary Demuth

  12. Ich lebe seit 1997 in Dänemark. Und ich möchte mal auf diese zehn Punkte eingehen (auch mit einer Prise Homor):

    1: Ich bin aus Hamburg, und ca 3° weiter nördlich in Kopenhagen ist der Unterschied nicht soooo groß.

    2: Wie unter 1 schon erwähnt. Ich bin aus Hamburg.

    3: Nöö, habe die Sprüche nicht allzu oft gehört, und wenn, dann nerven sie mich nicht. Außerdem macht es Spaß, selber Sprüche wie „Ordnung muß sein“ loszulassen. Und natürlich seinen Dänischen Kollegen Sprüche wie „Zieht den Bayern die Lederhosen aus!“ beizubringen.

    4: Das nervt mich tatsächlich. Manchmal ist selbst Kopenhagen wie DDR 2.0. (Ach ja, habe vor ca drei Wochen in einer EU-Untersuchung gelesen, daß Dänemark das Land in der EU mit der geringsten Auswahl an Waren für Konsumenten ist – also noch hinter Rumänien und Bulgarien….)

    5: Ich benutze 7,50…. oder 50€ = 3750DKK. Eigentlich nicht so schwierig…

    6: Mir ist es eher peinlich, Sender wie RTL,oder SAT zu erwähnen und bin froh, daß die meisten Dänen die nicht kennen und nur ARD oder ZDF kennen.

    7. Häää????

    8: Wenn man an Steuererklärung, Kranken- oder Rentenversischerung denkt, dann ist das schwierig zu widerlegen. Und bei der (grünen) Technologiefeindlichkeit in Deutschland („Das Geld hätte man doch lieber für X/Y/Z ausgeben sollen statt für Grundlagenforschung“) ist das ja auch kein Wunder.

    9: Ich verteidige die EU nicht, im Gegenteil. Ich bin ein ziemlicher Gegner der EU und bin froh, wenn die in ihre Schranken gewiesen wird.

    10: Ich habe zwar einen Fürerschein, aber bin set mehr als 25 Jahren nicht mehr Auto gefahren und habe nie eines besessen.

  13. Dass Dänemark Autos als Luxusgut behandelt ist für mich einer der Gründe die für das Land sprechen. Das bewirkt dass 8n Dänemark weniger und vor allem kleinere, vernünftigere Autos gefahren werden. Wer als Deutscher an sein nie vorhandenes Grundrecht an 300PS-Straßenpanzer glaubt steht da dann halt zurecht als der ignorante Fremde da.

    Und allen Ernstes das grottenschlechte deutsche Privatfernsehen verteidigen in einem Land dessen öffentlich rechtliche Sender qualitativ hochwertige, moderne Inhalte produziert und dabei nichtmal Werbung schaltet? Das sollte man bewundern bei einem so kleinen Land!

    Beim Thema Produktvielfalt kann ich nicht ganz folgen. Insgesamt sehe ich eher den Untetschied dass Dänen zu Qualität von Gütern über Quantität und Schleudrtpreise tendieren. Wobei das sich mit den Menschen und Gegenden zu tun haben könnte die ich kennen gelernt habe.

    Und tja, Vorurteile gibt es überall und sie sind fast immer doof, nur ganz selten mal für einen Witz unter Freunden erträglich. Hatte ehrlich gesagt gehofft hier über bürokratische Hürden oder sonstige Unterschiede im Notwendigen Alltag zu lernen.

    Es gibt übrigens viele Dinge auf die ich mich schon freue wenn es endlich nach Dänemark geht. Beispielsweise schnelles Internet zu günstigen und ohne Knebelveträge. Mobil und zu Hause. Und Fahrradinfrastruktur die den Namen verdient.

    Ich hoffe es geht dir nachwievor gut in Dänemark!

    Grüße,

    Jasper

    1. Hallo Jasper,

      das Thema Auto und registreringsafgift führt möglicherweise eher zu kleineren Autos, aber ganz oft auch zu alten Fahrzeugen, mit entsprechender Umweltverschmutzung. Dänemark hat vergleichsweise zu anderen modernen Ländern einen recht alten Fuhrpark, so wie ich das mal in Statistiken gesehen habe.

      Das deutsche Privatfernsehen vermisse ich tatsächlich nicht hier oben 🙂 Zum Zeitpunkt meiner Auswanderung war ich allerdings auch bedeutsam jünger, und die Ansprüche wandeln sich mit zunehmender Reife 😉 Aber nur ZDF und ARD spiegeln nun wirklich nicht die gesamtdeutsche Palette wieder – ich glaube, das war meine Pointe damals.

      Die Dänen gehen bei weitem nicht nur nach Qualität – nein, wirklich nicht 🙂 Aber ein kleines Land führt zu kleiner Produktvielfalt. So ist der Markt. Da hat sich auch nicht viel geändert in den Jahren, in denen ich hier lebe. Aber man gewöhnt sich auch an ein kleines überschaubares Sortiment – so fällt die Wahl oft leichter.

      Alles in allem geht es hier nach wie vor bestens – und ich lebe gerne hier und habe die Auswanderung nie bereut 🙂

      Dir alles Gute

  14. Hallo, ich wohne auf Sylt und finde die Beiträge sehr informativ und unterhaltsam. Das wir Deutsche in Dänemark manchmal als „Würstchendeutsche“ betitelt werden, war mir neu.
    Aber: auch hier oben in Nordfriesland gibt es noch bei den älteren
    eine ähnliche Bezeichnung für die Dänen. Und zwar „Speckdänen“
    Das hat seinen damaligen Ursprung bei dem neu festzulegenden Grenzverlauf von 1920. Z.b. gehörte Tondern zu Deutschland. Die Dänen hatten durch Nahrungsmittelpakete, da war wohl auch Speck drin, Stimmung für Ihre Idee des Grenzverlaufs gemacht. Auf beiden Seiten wurde schon richtig Werbung gemacht. Hier auf Sylt kommen wir gut mit der Dänischen Minderheit aus. Der Nördliche Teil von Sylt war lange Dänisch.
    Beste Grüße

    Michael Hubert

    1. Lieber Michael,
      ja das mit den Speckdänen hatte ich auch schon gehört 🙂 Lustig, was die Geschichte so an Begriffen hervorbringt!
      Letztes Jahr waren wir auf Rømø in Urlaub, und da haben wir auch einen kleinen Abstecher nach Sylt gemacht. Ich war vorher noch nie dort.
      Die Inseln liegen ja sehr nahe beieinander.

      LG
      Mary

  15. Hallo liebe maryleen,
    meine Frau, unser Sohn und ich überlegen nach Dänemark auszuwandern.

    Es gibt aber mittlerweile so viele Meinungen dazu, dass es uns schwer fällt eine Entscheidung zu treffen.

    Wärst du für einen kleinen Austausch, bzw. Eine Fragerunde offen ? 😀

    Wir würden uns über jegliche Hilfe sehr freuen!

    Viele Grüße

    Patrik

  16. Hehe. Einige dieser Dinge erkenne ich sehr gut wieder nach nun 10 Jahren in Dänemark. Ich habe auf jeden Fall Deutschland zu schätzen gelernt LG

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