Ich bin 37 Jahre alt.
Bevor ich mit 33 mein erstes Kind bekam, fühlte ich mich wie 25. Nachdem ich mit 35 mein zweites Kind bekam, fühlte ich mich oft wie 80 🙂 Wie sich mein „optisches Alter“ darstellte, überlasse ich an dieser Stelle meinem Umfeld (von Meinungsäußerungen an dieser Stelle bitte ich taktvoll abzusehen 😉 ).
Im vergangenen Jahr ging mein gefühltes Alter dank zunehmendem Schlaf und abnehmender Geräuschkulisse wieder auf ein relativ angemessenes Niveau herunter.
Und vor kurzem wurde ich das erste Mal seit Jahren auch wieder jünger geschätzt, als ich tatsächlich bin. Und zwar weit jünger! DAS war Balsam auf meiner Seele.
Während mein mentales sowie mein optisches Alter also sinken, hat jedoch mein Körper noch nicht ganz verstanden, dass die Zeiten der (Über-)Anstrengung längst vorbei sind. 2 Schwangerschaften und 2 Stillzeiten innerhalb von 2-3 Jahren haben ihre kleinen und größeren physischen Zipperlein hinterlassen. Damit meine ich nicht die Optik. Die verbuche ich als „eigenhändig lösbares Luxus-Problem“ und der „Bauch-weg“-Neujahrsvorsatz steht schon und ist testweise in eine Motivations-App eingepflegt worden.
Seit längerem habe ich Beschwerden im Nacken, die sich mittlerweile zu einer kleinen Blockade ausgeweitet haben. Dazu kommt ein Mausarm und Nervenbeschwerden im rechten Arm. Und das nervigste Zipperlein stellt meine rechte Hüfte dar, die hin und wieder starke Schmerzen beim Gehen produziert. Vor einer Woche begann auch die linke Hüfte, nachzuziehen.
Ich bin kein Mensch, der über Krankheiten oder Wehwehchen jammert. Mit leichteren Schmerzen oder Wehwehchen kann ich wochen- und monatelang umhergehen, ohne je ein Wort darüber zu verlieren. Vom Reden wird es schließlich nicht besser. Und die meisten Dinge erledigen sich ohnehin von selbst. Besonders nach der Kinderproduktion. Da ich jedoch die letzten Wochen öfters mal humpeln musste, war auch hier Schluss mit der Abwarterei.
Es muss nun auch eine Verjüngungskur für mein physisches Alter her!
Und wie praktisch: Mein Arbeitgeber DanCenter hat vor kurzem uns Mitarbeitern ein gutes Angebot über eine Zusatz-Krankenversicherung erstellt, die derartige Untersuchungen und Behandlungen abdeckt. Und noch praktischer: Ich hatte gleich zugeschlagen.
Eine gute Möglichkeit, diese Versicherung gleich in Anspruch zu nehmen. Ich war demnach heute das erste Mal in meinem Leben bei einem Physiotherapeuten. Das Mädel hat sich erst mal kurz alle meine kleinen Zipperlein angehört und gefragt, ob ich körperlich ein paar harte Jahre hinter mir habe. In 2 Jahren 2 Kinder produziert? Ja. Ich hätte früher kommen dürfen. Ja.
Danach beschloss sie, sich auf die Hüfte zu konzentrieren. Die anderen Probleme gehen wir nach und nach an. Nach 1 Minute Abtasten irgendwelcher Hüftknochenpunkte hatte sie das Übel schon direkt analysiert: Meine rechte Hüfte ist schief. Sie sitzt um cirka 1-2 cm verdreht im Hüftgelenk, im Vergleich zur linken Hüfte. Sowas passiert gerne mal in Verbindung mit Schwangerschaften, und manchmal renkt es sich nicht von selbst ein. Es kann aber auch schnell zu einer schiefen Hüfte kommen, wenn man beispielsweise einmal eine Treppenstufe verfehlt o.ä.
Das ist jedenfalls keine große Sache. Mit ein zwei bestimmten, lange andauernden Griffen und Dehnungen schob sie die Hüfte heute zu 90 % an ihren Platz zurück. Aua. Jetzt muss ich täglich 3 Mal die Muskeln vorne und hinten entsprechen hierzu dehnen, da diese natürlich mittlerweile eine falsche Länge angenommen haben und die Hüfte auf Dauer sonst zurückziehen/-schieben würden. (Das gibt dann meinen Neujahrsvorsatz Nr. 5 und ich habe ihn sogleich in meine Test-Motivations-App eingepflegt. Seufz.)
Ich bin aber erleichtert, dass ich laut Physiotherapeutin bald wieder schmerzfrei gehen kann.
Und ich hoffe, dass die Dame demnächst auch gleich noch die Übeltäter der anderen beiden Zipperlein findet und beseitigt!
Denn ganz insgeheim habe ich mich manchmal doch gefragt, ob es sich nicht einfach genauso anfühlt, wenn man älter wird??
Vor langer Zeit hat irgendjemand mal zu mir gesagt, dass es einem ab einem bestimmten Alter morgens bei jedem Aufstehen hier und da zwickt. So weiß man, dass man noch lebt 🙂
Ich entsinne mich jedoch nicht, dass derjenige von 37 gesprochen hat….