Sturm-Nachwehen

Tag 2 nach Bodil. Heute Nacht soll es erstmals wieder fast windstill sein.

Nur wenige Minuten Luftlinie weg von uns sieht es wohl unverändert aus. In Frederikssund konnten die evakuierten Menschen noch nicht in ihre Häuser zurückkehren (300-400 betroffene Häuser).

Heute Nacht wurden weitere Evakuierungen vorgenommen: In Jyllinge, einen Ort weiter, wo „unser“ Schwimmbad ist, und wo wir ab und zu am Yachthafen spazieren gehen. Hier sind 240 Häuser evakuiert worden.

Hier eine Bildergalerie von der Zeitung Politiken über einige Orte und Städte in unserem Landsteil (Frederikssund, Kopenhagen, Roskilde, Gilleleje):

http://politiken.dk/fotografier/nyhedsfoto/ECE2153795/billeder-fra-stormfloden-saa-store-er-oedelaeggelserne/

Erschreckend.

Die Polizei in Nordseeland hat öffentlich angekündigt, verstärkt Patrouille in den evakuierten Gebieten zu fahren, um Plündereien zu vermeiden. Einige wenige Menschen wehrten sich gegen die Evakuierung und versuchen, ihre Häuser mit den bloßen Händen gegen die Wassermassen und gegen Diebe zu beschützen. Sie sitzen komplett im Dunkeln ab 16 Uhr, es gibt ja keinen Strom. 

Ich bin derzeit doch sehr froh, dass wir nur in Wassernähe leben und nicht in einem dieser gemütlichen Häuschen mit Fjord- oder Meerblick, an denen wir oft sehnsüchtig vorbeispaziert sind und ein bisschen geträumt haben, uns sowas leisten zu können. Wir bleiben lieber auf dem öden Land!

Unsere „Zerstörungen“ sind wirklich harmlos.

Heute Vormittag hab ich mich nach einer guten Woche mit grippalem Infekt und Fieber und jetzt nach dem Sturm mal wieder nach draußen gewagt, in unser Einkaufscenter am Ort. Der Weihnachtsschmuck hängt (wieder?), allerdings ist der große Weihnachtsbaum des Centers umgestürzt und liegt abgebrochen am Boden. Einige hohe Zierbäume, die in riesigen, schweren Tonbehältern das Center dekorieren, sind ebenfalls umgestürzt und weggerollt. Das wars aber auch schon – ansonsten sieht alles (wieder) normal aus.
Heute schien das erste Mal die Sonne. Was uns das Ausmaß unserer Fensterverschmutzung deutlich machte 🙂

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Wir dachten zuerst, dass das nur Dreck vom Garten ist. Aber es sieht irgendwie doch eher nach Salz aus. Von der Nordsee über die dänische Westküste bis zu uns transportiert. Jetzt weiß ich, warum sich die deutschen Touristen in den Ferienhäusern an der Westküste so oft über die schmutzigen Fenster auslassen, und wir sie jedes Mal höflich darüber informieren, dass diese Verschmutzungen an einer so stürmischen Küste nicht wirklich ausgeschlossen werden können und ganz schnell neu entstehen. Dieses Argument kann ich also künftig mit eigener Erfahrung ausschmücken. Und ich versteh die Kunden besser: DAS sieht ja wirklich nicht schön aus. Man kann ja gar nicht nach draußen sehen 😉

Und zu guter letzt der Endstand unseres Baums.

Sieht ja eigentlich easy aus, so als könnte man den Baum einfach wieder aufrichten, in dem man auf die Wurzeln tritt und sie in den Boden reindrückt, aber mein Mann meinte, das funktioniert nicht mal eben so. Schade, ich mochte den Baum!

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