Alle Beiträge von maryleen17

Long distance relationship

Im Vorfeld dieses Besuchs hatte ich versucht, möglichst ohne besondere Erwartungen an mein Abenteuer in Kopenhagen heranzugehen. Denn eine Sache war, sich in einem Skiurlaub kennenzulernen und Feuer zu fangen, eine andere war es, 4 Tage zusammen zu verbringen, ohne sich wirklich zu kennen. Ich hatte mir vorsichtshalber grob einen Plan B zugelegt für den Fall, dass ich nicht das ganze Wochenende in der Wohnung des Dänen wohnen konnte. Die ganze Aktion an sich war ja generell etwas gewagt, und äußerst atypisch für meine nicht gerade risikofreudige Persönlichkeit…

Ich überstand den Flug in höchster Anspannung und Nervosität, und wappnete mich dann für das Wiedersehen nach 3 Wochen mit vielen romantischen SMS und Telefonaten. Long distance relationship weiterlesen

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1000 Kilometer

Wieder zuhause erzählte ich dem ein oder anderen aufgeregt von meiner dänischen Bekanntschaft. Die Reaktionen waren ernüchternd. Hochgezogene Augenbrauen, unmerkliches Kopfschütteln und hier und da auch ein süffisantes Grinsen, weil ein „Skihaserl“ generell ja eine nette und harmlose Sache ist. Die man hinterher schnell wieder vergisst. Jemand sagte mir sogar ganz deutlich auf den Kopf zu, dass das wohl keinen Sinn mache und ich mir die Sache besser gleich aus dem Kopf schlagen sollte. 1000 km seien schließlich ein Ding der Unmöglichkeit.

Das Kribbeln ließ sich davon nicht beirren, obwohl ich generell ähnliche Gedanken hatte.

Der interessante Däne und ich schrieben täglich SMS. Schon in Wagrain war ein möglicher Besuch in Kopenhagen zur Sprache gekommen. 1000 Kilometer weiterlesen

Ein Däne in Wagrain

 

Wenig später kamen wir in Wagrain an und bezogen unsere gemütliche Ferienwohnung. Der Skirulaub ließ sich an wie erhofft: Tolle Schneeverhältnisse, gutes Wetter, nette Ski-WG, gute Stimmung. Tagsüber fuhren wir Ski und abends wechselte sich das Programm zwischen „gemütlich“ und „Party“ ab. Eine gute Mischung.

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Skiurlaub voraus

Im Sommer 2006 fragte mein Bruderherz, ob ich nicht Lust habe, ein halbes Jahr später mit ihm und seiner Freundin in den Skiurlaub zu fahren. Es waren auch noch ein paar andere Freunde dabei, und offenbar war noch ein Bett in der geplanten Ferienwohnung frei. Spontan sagte ich zu – mein letzter Skirurlaub war ein paar Jahre her und ich hatte mal wieder Lust auf Winterurlaub und Skifahren. Und auf unbeschwertes Feiern mit netten Leuten.

Der Zeitpunkt war für den Jahreswechsel angesetzt. Eher unoptimal für einen Vertriebscontroller, da nach einem Jahreswechsel alle vorhandenen Statistiken gleichzeitig anfallen. Monatliche, quartalsweise, halbjährliche und jährliche Auswertungen. Aber das würde schon irgendwie gehen, dachte ich mir und sagte zu.

Der Zeitpunkt rückte näher, und wenige Wochen vor dem Urlaub wurde mir klar, dass die Idee mit etwas Abstand im Sommer doch besser ausgesehen hatte als jetzt im Winter. Neben dem ganz normalen statistischen Wahnsinn zum Jahreswechsel hatte sich auch noch eine Auflagenprüfung angekündigt (der IVW-Prüfer lässt grüßen), und es war wieder mal klar, dass ich als Einzelkämpfer auf meinem Posten für diese Woche Urlaub sehr büßen müssen würde. Wie eigentlich bei fast jedem Urlaub, den ich nicht zu 100% nach den zeitlich sehr begrenzten Prämissen eines Statistiker-Jobs ausrichtete.

Mit den Jahren hatte ich mich zwangsläufig sehr auf die Restriktionen des Jobs eingestellt, aber ganz leise machte sich eine wachsende Frustration sowie der Wunsch nach mehr Freiheit und Spontanität breit, den ich lange sehr erfolgreich unterdrückt hatte. Skiurlaub voraus weiterlesen

Was führt jemanden dazu, auszuwandern?

Wie kommt jemand dazu, seinem Heimatland den Rücken zu kehren und auszuwandern?

Jemand, der eigentlich ein sehr gutes Leben im Heimatland führt? Jemand, der einen guten Job hat inkl. nettem, kooperativem Chef und noch netteren, kooperativen Kollegen? Jemand mit einer großen, lieben Familie im direkten Umfeld? Mit mit einem Haufen guter Freunde und einem sozial aktiven Handballverein? Mit einer gemütlichen Wohnung in der Glockenwiese 🙂 ? Jemand, der Veränderungen generell eher ängstlich entgegenblickt anstelle sie im Leben willkommen zu heißen? Was führt jemanden dazu, auszuwandern? weiterlesen