Und wieder geht ein ereignisreiches Jahr zu Ende!
Ich wünsche Euch allen einen guten Rutsch ins Jahr 2014 und ein tolles neues Jahr mit Gesundheit, guter Laune und schönen Erlebnissen!
Wir verbringen den Abend mit den Kindern zuhause und es ist fraglich, ob wir bis 24 Uhr durchhalten. Nachdem das letzte Silvesterfest ziemlich schief ging und wir ab 22 Uhr ganz plötzlich ein Baby mit 40 Grad Fieber und außer Rand und Band zu betreuen hatten, wagen wir es exakt ein Jahr später auf ein neues! Geplant ist, die Kinder schon vor 20 Uhr schlafen zu legen, danach lecker zu kochen und ganz gemütlich und in aller Ruhe ins neue Jahr reinzufeiern.
Begonnen wurde wie jedes Jahr um 18 Uhr mit der obligatorischen Neujahrsansprache der Königin Margrethe II von Dänemark. Silvester ist der einzige Zeitpunkt im Jahr, an dem mir bewusst wird, dass ich in eine Monarchie ausgewandert bin. Am 31.12. eines jeden Jahres um 18 Uhr lauschen sämtliche Bürger des kleinen Königreiches ihrer Königin. Das ist ein echtes Highlight für das Volk und für mich als aus einer nüchternen Republik Eingewanderte jedes Jahr wieder sehr interessant zu erleben.
Pünktlich um 17.55 Uhr sitzt man – idealerweise mit einem Gläschen Sekt oder Wein bewaffnet – vor dem Fernseher und wartet gespannt. Der TV-Sender hat sogar eine kleine digitale Anzeige eingeblendet, die die Sekunden bis 18 Uhr herunterzählt. Wie beim Jahreswechsel um 24 Uhr.
Liva war nicht ganz so begeistert dieses Jahr, den Fernsehen um 17.55 Uhr für eine Viertelstunde freigeben zu müssen. Wir konnten sie aber schließlich noch rechtzeitig von der Wichtigkeit unseres Vorhabens überzeugen.
Schon nach 3 Sätzen verhaspelte sich die Königin das erste Mal. Sie hält die Ansprache live, und es wird nichts rausgeschnitten , geschönt oder ähnliches. Daher ist es von Jahr zu Jahr wieder von neuem spannend, wie sie durch die Rede kommt.
Mein Mann lässt eine kurze Bemerkung über den Versprecher los. Als ich jedoch nach 2-3 weiteren Versprechern ebenfalls eine kleine Anmerkung hierzu mache, werde ich sofort mit leicht säuerlichem Gesichtsausdruck in die Schranken gewiesen. Negative Kritik an der Herrscherin Dänemarks sei nur einem Dänen gegönnt 🙂 Na schön.
Liva kam irgendwann kurz zu uns, musterte die Königin einige Sekunden lang und fragte: „Mama, guckst Du Desperate Housewives?“
….
Nein, tue ich nicht! Margrethe II sieht den verzweifelten Hausfrauen auch nicht wirklich ähnlich.
Ich bin in einem Land aufgewachsen, was schon lange keine Königsfamilie mehr hat. ich habe nie etwas vermisst.
Aber ich muss zugeben: Als die Königin ihre Rede wie üblich mit dem Satz „Gud bevare Danmark“ schließt („Gott bewahre Dänemark“), rieselt auch mir eine Gänsehaut über den Körper. Monarchie hat was! Und nach so vielen Jahren in diesem kleinen Land fühle ich tatsächlich so etwas wie Nationalstolz.
Um 19.30 Uhr lagen beide Kinder mit ein klein wenig Überredungskunst im Bett.
Das darauffolgende Dinner war sehr lecker und sehr friedlich. Jetzt folgen gerade Eis, Rotwein und Baileys.
Sieht ganz so aus, als dass wir das letzte Silvester um Längen schlagen.
2014 kann kommen! Wir sind soweit und freuen uns auf weitere 365 spannende Tage!
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